Das betroffene Gemeinderatsmitglied wurde nicht namentlich genannt und äußerte sich in der öffentlichen Sitzung am Montag dazu auch nicht. Stattdessen verlas Bürgermeister Dietrich Binder die Beschlussvorlage zum Sachverhalt. In der besagten Sitzung im November befasste sich der Gemeinderat mit der Neukalkulation der Wasser- und Abwassergebühren (wir berichteten).Der Vorfall im Nachgang der Zusammenkunft wird in der Beschlussvorlage folgendermaßen dargelegt: Nachdem das beauftragte Fachbüro seine Kalkulationen mit konkreten Gebührensätzen vorgestellt hatte, kam es zu einer ersten Beratung im Gremium. Ein Diskussionspunkt war dabei die Gebührenausgestaltung gegenüber landwirtschaftlichen Tierhaltungsbetrieben und Großverbrauchern. Dabei verglich ein Gemeinderatsmitglied Landwirte mit Unternehmern, die ihre Mehrkosten auf ihr Produkt kalkulatorisch umzulegen hätten. Dem Ratsmitglied wurde laut Ausführungen der Verwaltung in der Diskussion erläutert, dass dies in der Landwirtschaft, in der die Vermarkter die Preisgestaltung vornehmen, nicht möglich sei. Zum Thema wurde kein Beschluss gefasst. Im Nachgang der Sitzung, über die auch in der lokalen Presse berichtet wurde, sah sich das Gemeinderatsmitglied allerdings „mit diesem und weiteren das öffentliche Leben betreffenden Umständen konfrontiert”, heißt es. Es wird konkretisiert, dass dem Mitglied des Gemeinderats die Fernwärmeversorgung ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist abgeschnitten wurde, was den Gemeinderat zu einer Stellungnahme veranlasse.