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Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Konjunkturhoch hält an: IHK Schwaben bewertet wirtschaftliche Lage im Bezirk weiterhin positiv

„Es gibt keine Anzeichen, dass eine Veränderung in diesem dauerhaften Konjunkturhoch zu erwarten ist“, sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), Andreas Kopton, bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturlage. Drei mal im Jahr bittet die IHK eine Stichprobe der Unternehmen um eine Einschätzung zur aktuellen und zu erwartenden Geschäftslage, zu ihren Umsätzen und den Plänen für die nächsten Monate.

An der Umfrage im April haben 786 Betriebe teilgenommen, gestern stellte die IHK die Ergebnisse vor. Das Fazit fiel positiv aus: „Es geht uns nach wie vor sehr gut, und das schon erstaunlich lange“, erklärte Kopton. Besonders die Branche der unternehmensbezogenen Dienstleistungen profitiere von den positiven Entwicklungen anderer Branchen, 44 Prozent der Unternehmen konnten hier ihre Umsätze weiter steigern.

Auch das Baugewerbe boomt: 47 Prozent der Unternehmen in der Bauwirtschaft berichteten von gestiegenen Auftragsvolumina, 21 Prozent erwarten eine weitere Verbesserung der Geschäftslage in den kommenden Monaten. „Die Auftragslage ist gefestigt, das Preisniveau und der Ertrag gehen weiter nach oben“, so Kopton. Auch die Industrie ist mit der Lage zufrieden.

„Den ersten leichten Dämpfer spüren wir beim Einzelhandel“, sagte Kopton. Im Konjunkturindex in Schwaben, der auf der Umsatzentwicklung basiert, ist zwar kein deutlicher Knick zu erkennen, allerdings verlangsamt sich die Wachstumskurve. Nur 47 Prozent der Unternehmen bewerten die Geschäftslage als gut. Immerhin 28 Prozent rechnen allerdings damit, dass sich die Lage wieder verbessern wird.

Doch nicht nur über die positiven Aspekte der wirtschaftlichen Lage sprach Kopton. Unter anderem geht er davon aus, dass sich der angespannte Arbeitsmarkt durch die Konjunktur weiter verschärfen könnte. Die Sorge der Unternehmen belegt Christine Neumann mit Zahlen aus der Umfrage: Demnach sehen 65 Prozent der Unternehmen den Fachkräftemangel als großes wirtschaftliches Risiko. „Bayern hat zwar Zuzug“, sagte Neumann, „doch der deckt den Bedarf nicht ab. Wir brauchen deshalb mehr Zuwanderung, zum Beispiel aus dem Ausland.“

Etwas gebremst wurde die Entwicklung auf den Auslandsmärkten, befindet sich aber noch immer auf einem guten Niveau. Etwa ein Drittel der Betriebe konnte steigende Aufträge im Ausland verzeichnen. In der Eurozone habe sich das Wachstum minimal verlangsamt, sei aber weiterhin stabil. Der Handel mit Ost- und Südosteuropa, Russland und der Türkei „schwächelt sehr“, so Neumann, auch bei Nordamerika gebe es Probleme. Positive und negative Einschätzungen seien hier fast gleichauf, die Entwicklung müsse also weiter beobachtet werden.

Durchweg positiv ist die Entwicklung auf dem chinesischen Markt. Hier gebe es, so die IHK, einen deutlich positiven Saldo, 31 Prozent der Unternehmen berichten von gestiegenen Auftragszahlen. China sei deshalb weiterhin ein wichtiger Handelspartner.


Von Laura Türk
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