Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Kompositionswettbewerb zum Ulrichsjubiläum: Evangelischer Musiklehrer überzeugt Jury

Preisträger Jens Klimek wusste die Jury durch seine Komposition zu überzeugen. (Foto: Annette Zoepf/pba)
Preisträger Jens Klimek wusste die Jury durch seine Komposition zu überzeugen. (Foto: Annette Zoepf/pba)
Preisträger Jens Klimek wusste die Jury durch seine Komposition zu überzeugen. (Foto: Annette Zoepf/pba)
Preisträger Jens Klimek wusste die Jury durch seine Komposition zu überzeugen. (Foto: Annette Zoepf/pba)
Preisträger Jens Klimek wusste die Jury durch seine Komposition zu überzeugen. (Foto: Annette Zoepf/pba)

Gesucht wurde eine deutsche Messe „von ökumenischem Charakter“, gefunden ein evangelischer Musiklehrer aus dem Harz: Eine sechsköpfige Jury hat den 39-jährigen Jens Klimek aus Wernigerode zum Sieger des zum bevorstehenden Ulrichsjubiläum ausgeschriebenen Kompositionswettbewerbs gekürt. Der Preisträger, der nebenberuflich komponiert und dirigiert, setzte sich mit seinem eingereichten Beitrag gegen 36 Mitbewerber durch. Die offizielle Preisverleihung soll im Rahmen der Uraufführung im Juni 2024 stattfinden. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert.

Bei ihrer Entscheidungsfindung fokussierte sich die Jury laut Pressemitteilung des Bistums zunächst darauf, die anonymisierten Beiträge dahingehend zu prüfen, ob die Rahmenbedingungen der Ausschreibung grundsätzlich erfüllt waren. „Die beiden zunächst einzureichenden Messteile des Kyrie und Sanctus mussten inhaltlich gehaltvoll, aber im technischen Schwierigkeitsgrad unter Einbeziehung der Gemeinde leicht aufzuführen sein sowie geeignet für die katholische Liturgie und den evangelischen Gottesdienst“, fasst Pater Stefan Kling als Leiter des Amts für Kirchenmusik und Jury-Mitglied die wichtigsten Anforderungen zusammen.

Zudem hätten die Juroren kompositorische Qualität, musikalische Originalität und Schwierigkeitsgrad genauer unter die Lupe genommen. „Für die Entscheidung spielte auch eine wesentliche Rolle, dass die neue Messe als eine Komposition des 21. Jahrhunderts erkannt wird und kein epigonales Werk ist“, gibt Kling Einblicke in die Arbeit der Jury. Besonders beeindruckt zeigt er sich über die Vielzahl an Einsendungen: „Das ist für uns auch ein Beweis dafür, dass die Aufgabenstellung des Wettbewerbs für die Komponistinnen und Komponisten interessant und herausfordernd war.“

Diese Einschätzung teilt auch Preisträger Klimek, der sich sehr über die Nachricht aus Augsburg freute, dass er mit seiner Werkskizze die Jury überzeugen konnte. Schiebt aber der Euphorie über seinen Erfolg sogleich hinterher: „Allerdings wurde mir dabei auch bewusst, welch große Verantwortung hinsichtlich des Gelingens der Fertigstellung nun auf mir liegt.“ Der laut Ausschreibung geforderte ökumenische Charakter der Messe habe für ihn dabei kein Hindernis dargestellt. Vielmehr sei es eine Anforderung gewesen, die ihm aus dem Herzen spreche: „Als bekennender Protestant ist die Ökumene für mich ein essentieller Bestandteil meines Glaubens und meines Handelns.“

Aufführung der Ulrichsmesse am 29. Juni 2024

Sobald die Komposition vollendet ist, folgt die Herausgabe des Werks im Hayo-Musikverlag. Ab Anfang 2024 soll das Aufführungsmaterial zur Verfügung stehen und die Einstudierung beginnen. Die Uraufführung der neuen Ulrichsmesse ist gegen Ende des Jubiläumsjahres für Samstag, 29. Juni 2024, geplant. Sie soll in einem festlichen Gottesdienst mit Bischof Bertram Meier in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg erstmals in der Öffentlichkeit erklingen. In diesem Rahmen wird dem Komponisten Jens Klimek auch offiziell der Preis verliehen. Die derzeitige Planung sieht vor, dass katholische und evangelische Chöre aus Augsburg an der Uraufführung mitwirken und speziell die Kirchenmusiker und Chorsänger aus dem Bistumsgebiet zu dieser Feier eingeladen werden. (pm)

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