Seit 1. Mai 2018 ist die Geburtshilfe der Wertachklinik Schwabmünchen abgemeldet, da nicht mehr genügend Hebammen zur Verfügung standen. Zwar gab es laut Pressesprecherin Doris Wiedemann Gespräche mit Bewerberinnen, jedoch die notwendige Zahl, um die Geburtenstation wieder zu eröffnen, also sechs bis sieben Hebammen, konnte nicht erreicht werden.
Bislang gab es für Frauen die Möglichkeit, in Schwabmünchen mit einem geplanten Kaiserschnitt zu entbinden - aber auch das ist ab Januar nicht mehr durchführbar, da sich die Prämien für Haftpflichtversicherungen für niedergelassene Belegärzte sehr stark erhöht haben.
So seien die Beiträge für die Haftpflichtversicherung der niedergelassenen Belegärzte von etwa 10 000 auf 45 000 bis 70 000 Euro gestiegen. Doris Wiedemann erklärt: „Die beiden Belegärzte der Geburtshilfe Schwabmünchen hatten noch alte Verträge, die nun jedoch zum Jahresende auslaufen.” In Anbetracht der hohen Versicherungsprämien lohne es sich für die Ärzte nicht, die geplanten Kaiserschnitte in Schwabmünchen durchzuführen - 2019 seien etwa 70 Kinder in Schwabmünchen auf diese Weise zur Welt gekommen.
Und Voraussetzung für die Beteiligung an den Haftpflichtversicherungsbeiträgen durch das Krankenhaus sei, dass in der Geburtshilfestation auch Dienstzeiten für natürliche Geburten angeboten werden. „Das ist in Bobingen der Fall, in Schwabmünchen aber aufgrund des Hebammenmangels derzeit nicht”, erläutert Wiedemann. Deshalb dürfe das Krankenhaus den Belegärzten für geplante Kaiserschnitte in Schwabmünchen keine Zuschüsse zur Haftpflichtversicherung bezahlen. Derzeit warten die Wertachkliniken auf das regionale Konzept Geburtshilfe unter Federführung der Uniklinik Augsburg. Dann könnte sich entscheiden, wie es mit der Geburtenstation in Schwabmünchen weitergeht. (nh)