Der Sommer lockt die Menschen in den Augsburger Zoo – und Jahr für Jahr kommt der Zoo-Parkplatz an seine Grenzen, Anwohner ärgern sich über Tierparkbesucher, die im Wohngebiet parken, und Teile der Stadtpolitik diskutieren über Wege aus der Misere. Die Parkplatz-Probleme rund um Zoo und Botanischen Garten sind vor allem bei der Sozialen Fraktion aus SPD und Linke ein Dauerbrenner. „Die Tatenlosigkeit der Stadtregierung macht mich sprachlos”, sagt Florian Freund, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat. „Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar und nicht akzeptabel, dass sich die Verantwortlichen der Stadt seit Jahren der Parkplatzproblematik nicht stellen.”

Die Fraktion hatte zuletzt kurz nach Ostern Lösungen, etwa den Bau eines Parkdecks, angemahnt. Autofahrer hatten sich damals in eine Futterwiese des Zoos gestellt. Fraktionsvize Dirk Wurm wirft der schwarz-grünen Stadtregierung vor, nicht verstehen zu wollen, dass der Großteil der Besucherinnen und Besucher aus dem Umland komme und „gerade Familien mit kleinen Kindern mit entsprechendem Equipment nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen”. Als kurzfristige Lösung schlägt die Fraktion einen Shuttle-Service mit „klimagerechten Fahrzeugen” vor. Es gebe keine umweltpolitischen Gründe mehr, moderne elektrisch betriebene Shuttle-Busse abzulehnen.

Ein weiterer Punkt sei die Taktung der Buslinie 32 zum Zoo. Der 20-Minuten-Takt auf dieser Linie, der inzwischen aufgrund des Fahrermangels gilt, sei nicht hinnehmbar. Ein besseres Angebot sei dringend nötig. Aufgrund der langen Wartezeiten „wundert es doch nicht, dass auch Familien ohne großes Equipment nicht den ÖPNV nutzen”, sagt Freund. Gerade an besucherstarken Tagen müsse ein deutlich besseres Angebot gemacht werden.

Zuletzt hatte die Stadt, wie in den Jahren zuvor, zumindest den Augusta Club Ordnungsdienst (ACO) mit der Verkehrsregelung an den Zufahrten zum Zoo-Parkplatz beauftragt. Ist der Parkplatz belegt, wird die Zufahrt durch den Spickel für Nicht-Anwohner gesperrt. Auch der Zoo selbst hat Sicherheitspersonal zu Verkehrsüberwachung im Einsatz.

Als Park-Alternative steht unter anderem der Stellplatz am Spickelbad als Park-&-Ride-Parkplatz zur Verfügung. Die Stadt bittet Besucher, im Idealfall umweltfreundlich mit dem Öffentlichen Nahverkehr oder dem Fahrrad anzureisen. (pm/jaf)