Da die letzte Reihentestung am Mittwoch zwei neue positive Ergebnisse brachte, wird es eine weitere Testung Anfang dieser Woche geben. Aufgrund des massiven Personalausfalls hatten zuletzt sechs Bundeswehrsoldaten in der Einrichtung ausgeholfen.

Am vergangenen Freitag haben sie ihren Dienst in Mering beendet. Heimleiter Erich Bausch bedankte sich beim Abschied für die sehr gute Zusammenarbeit, wie die Pressesprecherin der Johanniter, Iris Nowak, gegenüber unserer Redaktion erklärte.

Bundesweit laufen derzeit die dritten Impfungen (Booster), vor allem für die vulnerablen Gruppen, also für ältere Personen und Bewohner von Einrichtungen. Die Senioren im Meringer Pflegezentrum wären eigentlich schon mit der Booster-Impfung dran gewesen. Doch kurz vor dem anberaumten Termin kam es zu den Impfdurchbrüchen.

Nun ergibt sich eine neue Situation. Laut Landkreissprecher Wolfgang Müller waren drei der Bewohner bislang nicht positiv, sie könnten also ein drittes Mal geimpft werden.

Alle anderen, die sich trotz doppelter Impfung zuletzt angesteckt haben und zum Teil inzwischen auch wieder genesen sind, bekommen vorerst keine Auffrischungsimpfung. Sie gelten, wenn sie die Infektion gut überstanden haben, als genesen. Wie und warum es zu dem massiven Ausbruch kommen konnte, kann derzeit - und wahrscheinlich auch in Zukunft - nicht beantwortet werden. Zur Abklärung wurde - auch aufgrund des personellen Notstands am Aichacher Gesundheitsamt (wir berichteten) - ein Task-Force-Team des LGL (Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) hinzugerufen. Diese Experten konnten laut Johanniter-Sprecherin Nowak nichts beanstanden. „Es lief alles bestens”, sagt Nowak. Der Ursprung und Ausbruchsgrund bleiben also unbekannt.

Thomas Moser, Facharzt für Allgemeinmedizin in Aichach, erklärt, wie es seiner Meinung nach zu Impfdurchbrüchen kommen kann, also einer Ansteckung und Erkrankung trotz doppelter Immunisierung innerhalb weniger Monate. Moser sagt, das Immunsystem von älteren, vor allem vorerkrankten Personen, sei träger und langsamer. Dadurch reagiere ein alter Mensch langsamer, auch auf die Impfung; die Schutzwirkung sei somit von vornherein niedriger als bei einem jungen Menschen.

Trotzdem empfiehlt Moser die Booster-Impfung, vor allem in Pflegeheimen. „Sie erfüllt ihren Zweck und verhindert schwere Verläufe”, ist der Allgemeinmediziner überzeugt. Denn laut Studienlage beginne der Impfschutz nach sechs Monaten nachzulassen.

In seinem Praxisalltag am Aichacher Zentrum für Allgemeinmedizin wird Thomas Moser in letzter Zeit sehr häufig auf die Booster-Impfung angesprochen. 80 Prozent seiner Patienten fragen, ob und wann sie sich ein drittes Mal immunisieren lassen sollen.

„Es herrscht viel Verunsicherung, die Menschen sind erschöpft und haben keinen Bock mehr”, stellt Thomas Moser nach bald 20 Monaten Pandemiegeschehen in Deutschland fest. Ursprung und Grund für Ausbruch bleiben unbekannt