Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Käufer gesucht: Augsburger Lieferdienst Boxbote ist insolvent

Der Augsburger Lieferdienst Boxbote ist insolvent. Nun wird ein Käufer für das Startup gesucht. (Foto: mjt)
Der Augsburger Lieferdienst Boxbote ist insolvent. Nun wird ein Käufer für das Startup gesucht. (Foto: mjt)
Der Augsburger Lieferdienst Boxbote ist insolvent. Nun wird ein Käufer für das Startup gesucht. (Foto: mjt)
Der Augsburger Lieferdienst Boxbote ist insolvent. Nun wird ein Käufer für das Startup gesucht. (Foto: mjt)
Der Augsburger Lieferdienst Boxbote ist insolvent. Nun wird ein Käufer für das Startup gesucht. (Foto: mjt)

Zunächst Profiteur während der Corona-Zeit, nun von der Wirtschaftskrise eingeholt: Der Augsburger Lieferdienst Boxbote hat vor wenigen Tagen Insolvenz angemeldet. Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärt, habe mit dem Beginn der Ukraine-Krise und der steigenden Inflation das Bestellvolumen auf der Online-Plattform von Boxbote drastisch abgenommen. Es folgte ein deutlicher Umsatzeinbruch. Für das laufende Jahr zeigte die Tendenz weiter nach unten. „Meine Mitgründer und ich haben zwischendurch noch einmal eigenes Geld investiert, aber jetzt ist der Punkt gekommen, wo es einfach nicht mehr weiter geht.”, so Mitgründer Raimund Seibold.

2015 hatte Seibold das Unternehmen zusammen mit David Wojcik, Hans Mina und Stefan Mina gegründet. Das Startup baute in den vergangenen Jahren einen regionalen Online-Marktplatz mit Fahrradlogistik auf. Das Ziel war, lokale Händler und Kunden auf der Boxbote-Plattform zusammenzubringen und Waren per Fahrrad auszuliefern. Aktuell ist Boxbote in Augsburg und Nürnberg tätig.

2020 erwirtschaftete das Unternehmen zum ersten Mal positive Erträge. Wie Seibold erläutert, stieg die Zahl der Kunden während der Corona-Zeit deutlich, jedoch wuchsen auch die Betriebskosten an, aufgrund von neuen Hygieneauflagen und vielen Krankheitsausfällen. Auch habe die Anhebung des Mindestlohns und die somit steigenden Ausgaben für die Kurierfahrer-Logistik Boxbote vor Herausforderungen gestellt. Aufgrund der geringen Margen habe man sich zuletzt bereits weniger auf die Zusammenarbeit mit der Gastronomie und die Auslieferung von Essen fokussiert, sondern auf Kooperationen mit größeren Unternehmen und Einzelhändlern wie etwa Buchhandlungen und verschiedenen Apotheken.

Gespräche mit potenziellen Käufern laufen

Das Insolvenzgericht hat nun Alexander Zarzitzky von der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dieser verschaffe sich derzeit einen Überblick vor Ort und werde den Geschäftsbetrieb während des vorläufigen Insolvenzverfahrens uneingeschränkt fortsetzen, so Boxbote. Der Insolvenzverwalter sei zuversichtlich, „eine gute Lösung für das Unternehmen zu finden”. Man prüfe die wirtschaftliche Situation und alle Sanierungsoptionen. In den kommenden Tagen sollen erste Maßnahmen ergriffen werden.

„Die Gründer und Mitarbeitenden haben Hoffnung und führen Gespräche mit potenziellen Käufern”, heißt es von Boxbote weiter. „Ich glaube nach wie vor an unsere Idee und denke, eine Übernahme durch einen Käufer wäre die beste Lösung für alle Beteiligten – vor allem für unsere verbliebenen acht Kuriere und unsere Kolleginnen und unseren Kollegen in der Verwaltung”, sagt Seibold. (jaf/pm)

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