Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.05.2023 12:01

Ist das Parken auf dem Plärrer künftig nicht mehr umsonst?

Der Plärrer-Parkplatz mit seinen etwa 300 Stellplätzen könnte gebührenpflichtig werden.  (Foto: Maximilian Tauch)
Der Plärrer-Parkplatz mit seinen etwa 300 Stellplätzen könnte gebührenpflichtig werden. (Foto: Maximilian Tauch)
Der Plärrer-Parkplatz mit seinen etwa 300 Stellplätzen könnte gebührenpflichtig werden. (Foto: Maximilian Tauch)
Der Plärrer-Parkplatz mit seinen etwa 300 Stellplätzen könnte gebührenpflichtig werden. (Foto: Maximilian Tauch)
Der Plärrer-Parkplatz mit seinen etwa 300 Stellplätzen könnte gebührenpflichtig werden. (Foto: Maximilian Tauch)

Das Parken auf dem Plärrer könnte gebührenpflichtig werden. Die Parkfläche auf dem Kleinen Exerzierplatz beschäftigt die Stadtpolitik und die Verwaltung seit vielen Jahren, hatte doch bereits 2012 der Bayerische Kommunale Prüfungsverband, eine überörtliche Prüfinstanz für Kommunen, moniert, dass die Stadt Augsburg durch die kostenlose Bereitstellung des Plärrer-Parkplatzes auf erhebliche Einnahmemöglichkeiten verzichte. Damals wurde von einer Änderung abgesehen, der Parkplatz blieb kostenfrei. Nun gibt es jedoch ein neues Konzept.

Die Stadtverwaltung hatte schon 2012 Möglichkeiten geprüft, Gebühren zu erheben. Die Untersuchungen hätten damals ergeben, dass eine Einrichtung der erforderlichen baulichen und technischen Infrastrukturen aufwändig und die zu erwartenden Einnahmen im Verhältnis dazu gering gewesen wären, blickt die Verwaltung zurück – die nun aber ein Konzept vorschlägt, das eine automatisierte Kennzeichenerfassung mittels Kameras beinhaltet. Schilder sollen auf die Kameras hinweisen. Wer vor der Ausfahrt nicht online oder am Automaten bezahlt, müsste mit Kosten von etwa 40 Euro rechnen.

Das Scanner-System käme ohne Schranken aus, was entscheidend ist, im Hinblick auf das zweimal im Jahr auf dem Platz stattfindende Plärrer-Volksfest. Das System könne während des Plärrers oder anderen Veranstaltungen bestehen bleiben und müsste nicht abgebaut werden, erklärt die Stadtverwaltung. Gebührenfreie oder -reduzierte Nutzungen für sonstige Veranstaltungen, beispielsweise während Eishockey-Spielen im nahen Curt-Frenzel-Stadion, oder Ermäßigungen für Anwohner seien „jederzeit realisierbar”.

Das Konzept ist das Ergebnis einer erneuten Prüfung, nachdem 2019 der Kommunale Prüfungsverband angemahnt hatte, dass die von der Stadt Augsburg angestellten Kalkulationen zu den Einnahmemöglichkeiten zu niedrig angesetzt seien. Die Verwaltung stellte ihren „Zwischenbericht” kürzlich im städtischen Wirtschaftsförderungs-, Beteiligungs- und Liegenschaftsausschuss vor.

Zumindest technische Probleme stehen Parkgebühren inzwischen nicht mehr entgegen. Das schrankenlose System erlaube laut Stadtverwaltung vielfältige Bezahlmöglichkeiten, sei es per EC- oder Kreditkarte, in bar oder mittels einer App. Ob die Stadt sich selbst um die Organisation kümmern würde oder eine externe Firma beauftragt werden soll, ist noch offen. Die Verwaltung spricht sich in ihrem Zwischenbericht jedoch für ein „Bewirtschaftungsmodell unter Einbeziehung eines externen Dienstleisters” aus. Denn, so die Begründung, stadtintern seien „die erforderlichen Kompetenzen” nicht vorhanden und müssten neu aufgebaut werden, was zusätzliche Personalkapazitäten und technische Infrastrukturen benötige.

Die Stadtregierungspartner CSU und Grüne sind in Sachen Parkgebühren für den Plärrer-Parkplatz bislang unterschiedlicher Meinung. Während die CSU den Parkgebühren eher wenig abgewinnen kann, betrachten die Grünen den Bericht der Prüfinstanz als inhaltlich berechtigt. (jaf)

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