Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.08.2022 16:49

Liedermacher bei Stereostrand

Kurt Schwarzbauer.  Foto: Uli Hilbel (Foto: Uli Hilbel)
Kurt Schwarzbauer. Foto: Uli Hilbel (Foto: Uli Hilbel)
Kurt Schwarzbauer. Foto: Uli Hilbel (Foto: Uli Hilbel)
Kurt Schwarzbauer. Foto: Uli Hilbel (Foto: Uli Hilbel)
Kurt Schwarzbauer. Foto: Uli Hilbel (Foto: Uli Hilbel)

Aichacher Zeitung: Kurtl, Aichach ist für dich ja kein unbekanntes Pflaster ...

Kurt Schwarzbauer: ... ja, das kann man wohl sagen. Bin da auch heute noch oft, fahre regelmäßig mitm Radl auf meiner Lieblingsrunde von Schrobenhausen aus nach Aichach. Und wenn man dort so durch die Straßen radelt, begegnet man schon einigen Leuten, die man von früher und vom Musikspielen her noch kennt. Ich habe ja viele Jahre auch in Oberschneitbach gewohnt. Und als wir richtig jung waren, sind wir oft und gerade donnerstags, wenn in Schrobenhausen irgendwann alles zu war, noch weiter nach Aichach gefahren. Das war eine schöne Zeit. Wir haben da auch das eine oder andere Stammlokal gehabt.

AZ: Welches zum Beispiel?

Schwarzbauer: Das Gebäude und das Lokal gibt es schon lange nicht mehr: die Bahnhofswirtschaft vom Albert, wo immer saugute Bands gespielt haben. Oder beim Canada in Obermauerbach und in Unterwittelsbach beim Brandner Kaspar waren wir oft. Das ist ja schon sehr lange her. Beim Brandner Kaspar bin ich sogar zum ersten Mal auf einer richtigen Bühne gestanden. Zwanzig war ich da.

AZ: Wie bist du damals dazu gekommen?

Schwarzbauer: Beim Brandner Kaspar hat es oft eine Live-Bühne gegeben, vor allem mit rockigen Sachen. Irgendwann, wir waren wieder mal dort, hat einer zu mir gesagt, ich soll doch einfach mit meiner Klampfe auf die Bühne gehen und dazu ein bisschen singen. Also ich, der junge Schrobenhausener zwischen den Hardrockbands. Das waren schon verrückte Zeiten.

AZ: An die du heute noch gerne zurückdenkst.

Schwarzbauer: Ja natürlich. Ich lebe schon gerne ein bisschen in der Vergangenheit. Vom ersten Auto, von den langen Haaren, von der Unbeschwertheit der damaligen Zeit. Und davon singe ich ja in gewisser Weise auch manchmal in meinen Liedern, zum Beispiel in „s' Leben” oder „I hol mir mei Lebm zruck”. Weil es früher nicht so kompliziert war wie heute. Zumindest aus meiner Sicht. Man hat sich viel mehr auf die Dinge konzentriert oder konzentrieren können, man ist nicht permanent durch Handy und Co. abgelenkt worden.

AZ: Was hat sich eigentlich bei deinen Auftritten im Laufe der Jahre so verändert?

Schwarzbauer: Früher habe ich hauptsächlich alleine gespielt und mit 20 oder 30 meine Lieder einfach rausgehauen. Bin da ganz unbedarft auf der Bühne gestanden mit drei Standardgriffen auf der Gitarre und ohne jegliche Notenkenntnisse. Auch hat früher mit der Gitarre auch nicht immer alles richtig gut funktioniert. Im Laufe der Zeit habe ich natürlich mehr Routine bekommen und habe, obwohl ich das ja immer neben dem Beruf gemacht habe, viele andere Musiker im Schrobenhausener Raum und darüber hinaus kennengelernt und von ihnen auch so einiges gelernt. Der Vogt Freddy war da ein wichtiger Mann für mich.

AZ: Du warst früher der Liedermacher und Frontmann bei Driangl, später natürlich bei Bayern Dry, hast mit der Schwarzbauer-Band zusammen mit Jörg Weber, Peter Hillinger, Markus Schäfer und Ursl Beyer vor wenigen Jahren ein Stück weit neue Pfade bestritten. Jetzt beim Stereostrand trittst du wieder mit Peter Maklar auf. Wie läuft eure Zusammenarbeit?

Schwarzbauer: Der Peter arbeitet sehr akribisch. Das hat er schon drauf. Das Gitarrespielen sowieso. Er achtet vor allem darauf, dass alles rund läuft. Er ist für mich schon viele Jahre eine Bereicherung.

AZ: Wie entstehen denn eure gemeinsamen Songs?

Schwarzbauer: Die ersten Ideen für ein Lied stammen meistens von mir. Wenn mir was einfällt, ein Thema, ein Reim, ein Satz, dann schreibe ich mir das immer gleich auf. Das geschieht meistens auch ganz spontan. Irgendwann später nehme ich die Gitarre in die Hand. Und wenn ich Glück habe, entsteht eine Melodie, eine Strophe oder sogar ein ganzes Lied. Irgendwann spiele ich es dem Peter vor, der seine Meinung dazu sagt. Dann tüfteln wir weiter, und vielleicht kommt am Ende des Tages ein neues Lied raus.

AZ: Gibt es eigentlich Sätze oder Textpassagen, die in einer Schublade bei dir liegen und nur darauf warten, Teil eines fertigen Songs zu werden?

Schwarzbauer: Da gibt es schon länger den einen oder anderen Gedanken.

AZ: Möchtest du vielleicht einen verraten?

Schwarzbauer: Ein Satz für ein potenzielles Lied, der geht mir seit bestimmt 15 Jahren im Kopf um, lautet so: „I mecht mit meim Bett nach Neiseeland fliang.” Nur dann ist es halt vorbei (lacht). Mir fällt ums Verrecken nichts Gescheites ein. Es soll ja auch nicht so klischeemäßig sein. Aber vielleicht klappt's ja irgendwann.

AZ: Und was darf das Publikum am Samstag in Aichach von Schwarzbauer & Maklar erwarten?

Schwarzbauer: Wir spielen natürlich ein paar alte Songs. Den Bayern-Dry-Klassiker „Hitzewelle” haben wir zum Beispiel dabei. Passt ja ganz gut für das Festivalwochenende mit seinen vorhergesagten Temperaturen. Aber auch neuere Lieder werden wir spielen. Das ist mir schon auch persönlich ganz wichtig. Insgesamt haben wir eine gute Mischung dabei. Ich habe da ein gutes Gefühl und freue mich schon richtig darauf.

north