Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.09.2022 18:03

Highway zum Traumberuf

Die Veranstalter   und Ehrengäste beim Berufsfindungstag in der Vierfachturnhalle des Aichacher Gymnasiums (von links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann. (links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann.)
Die Veranstalter und Ehrengäste beim Berufsfindungstag in der Vierfachturnhalle des Aichacher Gymnasiums (von links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann. (links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann.)
Die Veranstalter und Ehrengäste beim Berufsfindungstag in der Vierfachturnhalle des Aichacher Gymnasiums (von links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann. (links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann.)
Die Veranstalter und Ehrengäste beim Berufsfindungstag in der Vierfachturnhalle des Aichacher Gymnasiums (von links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann. (links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann.)
Die Veranstalter und Ehrengäste beim Berufsfindungstag in der Vierfachturnhalle des Aichacher Gymnasiums (von links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann. (links): Josef Königbauer (Rotary-Club), Manfred Losinger, Claudia Genswürger, Kathrin Haimer und Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann.)

Pünktlich um 10 Uhr eröffnete Kathrin Haimer, Leiterin Personal und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Haimer GmbH in Igenhausen, den Berufsfindungstag. Sie ist mit ihrem Team und vor allem Stefanie Dörle seit einigen Jahren mit der Organisation der Veranstaltung beauftragt.

Der Vorsitzende des Rotary-Clubs, Josef Königbauer, war froh, dass die Berufsmesse nach 2019 nun endlich wieder in Präsenzform stattfinden konnte. Er erklärte, dass 71 Ausbildungsbetriebe an gleich großen Ständen, 130 Ausbildungsberufe und 17 duale Studiengänge vorgestellt wurden. Die Fluglotsen waren zum ersten Mal vertreten. Stellvertretender Landrat Manfred Losinger erwähnte in seiner Rede, dass leider immer mehr Ausbildungsstellen trotz intensiver Bemühungen unbesetzt bleiben. Für Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann ist die Berufswahl eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben, „genauso wichtig wie die Wahl des Partners”.

Claudia Genswürger vom Schulamt Aichach-Friedberg ging kurz auf die negativen Effekte der Corona-Pandemie ein: „Wir wurden kalt von der Pandemie erwischt und waren in den Schulen schlecht beziehungsweise überhaupt nicht darauf vorbereitet. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Ausbildung in den vergangenen zwei Jahren aus. Viele Schüler sind durch die Corona-bedingt entfallenen Praktika unentschlossen und unorientiert gewesen.”

Die Schülerinnen und Schüler konnten sich in der Halle auf diverse Routen begeben, etwa auf die „Kreativ Allee” oder den „Handwerk und Industrie Highway”. In der letztgenannten befanden sich die Zimmerer, vertreten durch Thomas Reich aus Gaulzhofen und Christian Sauerlacher aus Motzenhofen. Beide sind selbstständige Fachleute, die seit längerer Zeit Lehrlinge ausbilden. Auszubildende zu finden sei nicht ganz einfach, so Christian Sauerlacher, aber dass diese dann als Geselle auch bleiben, sei noch viel schwieriger. Die meisten wollten nach der Lehre auf die Meisterschule oder in die Weiterbildung, so Thomas Reich. 19 Zimmerer in einem Lehrjahr für den Landkreis seien einfach zu wenig.

Auch Betriebe, die ein breites Spektrum an metallverarbeitenden und elektrischen Ausbildungsberufen anbieten, haben durchaus ihre Probleme bei der Stellenbesetzung. Viele Schulabgänger seien eher unorientiert - eine Folge der Pandemie-bedingt fehlenden Praktika -, und so würden die Jugendlichen dann eher noch einmal auf eine weiterführende Schule gehen oder ein Studium beginnen, bevor sie eine Ausbildung anfangen. Dies sieht auch Kathrin Haimer so. Man müsse den Schülerinnen und Schülern aufzeigen, welche Karrieremöglichkeiten sie in einem gewerblichen oder kaufmännischen Beruf haben, ist sie überzeugt. „Zudem haben wir hier in Deutschland mit der Dualen Ausbildung, also Schule und gleichzeitig praktische Erfahrungen in einem Betrieb, ein einzigartiges, hervorragendes System und Instrument”, führte sie an. Am Stand der Justiz hat sich Eva Pfaffenzeller aus Adelzhausen informiert. Die Ausbildungsleiterin Larissa Kefer erklärte ihr unter anderem, dass „man Menschen mögen muss”, wenn man diesen Beruf ausübt. Eva Pfaffenzeller hat sich nicht gezielt für den Beruf des Justizvollzugsbeamten interessiert, jedoch möchte sie in Richtung Soziales gehen. Das Berufsbild würde ihr gefallen, doch muss man für diese Ausbildung mindestens 18 Jahre alt sein. Die Zeit dazwischen müsste sie also noch anderweitig überbrücken.

An den Ständen der Sicherheitsberufe wie Justiz, Bundespolizei und Fluglotse war sehr viel los. Lukas Stein, 16 Jahre alt, informierte sich am Stand der Bundespolizei. Auch er sei eher zufällig auf diesen Beruf gestoßen. Er finde den Job erst mal sehr interessant, habe sich aber über eventuelle Gefahren noch keine Gedanken gemacht.

Sophia Gütl (14 Jahre) und Mareike Fischer (12) ließen sich von Simone Hell von der Firma Gulden über das Berufsbild Konditor aufklären. Das frühe Aufstehen würde sie nicht abschrecken, meinten sie, und das Endprodukt sei lecker. Alternativ würden sie wohl einen Beruf in der sozialen Schiene suchen. Laut Simone Hell ist die Nachfrage nach dem Konditorberuf gut, aber für die Fachverkäufer in dieser Branche gebe es keine Interessenten.

Aufgrund der Vielfalt in der Vierfachturnhalle dürfte jeder der jungen Besucher etwas Interessantes gefunden haben. Wer wollte, konnte seine Bewerbungsmappe von Alexander Krammer (IT-Experte), Michael Mayr (Ingenieurbüro) oder Anna-Lena Peischl (Personalbüro Haimer) prüfen lassen und sich Tipps holen, wie eine richtige und ansprechende Bewerbung aussieht. Die Qualität der Bewerbungsunterlagen habe zugenommen, so Krammer. Grund dafür sei auch, dass seit einiger Zeit auch an den Schulen das Schreiben einer Bewerbung intensiver geübt werde. Auch die Vielzahl von digitalen Werkzeugen im Netz sei dafür sehr hilfreich. Genauso wichtig sei es, eine persönliche Note in die Bewerbung zu bringen, meinte Michael Mayr.. Etliche Stellen blieben unbesetzt

Der Landkreis Dachau nimmt zum ersten Mal am Projekt „matchyourfuture” teil. Damit will er junge Menschen und Betriebe bei der Ausbildungssuche unterstützen. Das digitale Event findet von 17. bis 23. Oktober über die Online-Plattform Talentefinder statt. Arbeitgeber und Schüler können sich noch registrieren.

Bisher haben sich bereits 70 Unternehmen aus den Landkreisen Dachau und Fürstenfeldbruck angemeldet, heißt es in einer Pressemitteilung. Alle interessierten Schüler sind aufgerufen, ein eigenes Profil anzulegen und auf der Plattform unter den angemeldeten Unternehmen nach ihrem richtigen „Match” zu suchen.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf der Seite dachauer-land.com. Ein Kurzvideo erklärt die Aktion.

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