Schützenverein Jägerblut Handzell e.V.

Der Verein wurde im Jahre 1905 gegründet. Über den Namen war man sich schnell einig. Er wurde Schützenverein "Jägerblut" Handzell benannt, weil das Vereinslokal beim Jägerwirt war.
Aus Erzählungen der ältesten Bürger von Handzell kann man entnehmen, dass der Schießsport in den Jahren bis zum ersten Weltkrieg erheblichen Anteil am Dorfgeschehen entwickelte. Es waren nicht viele, aber das kleine Häuflein Unentwegter ließ den Stutzen recht eifrig knallen. Der erste Weltkrieg unterbrach das kameradschaftliche Wirken des Vereins bis 1920. 1920 wurde dann der Vereinsbetrieb wieder in Gang gebracht. Der Krieg war zwar schon 1918 beendet aber aus politischen und wirtschaftlicher Gründen dauerte es bis Anfang der 20er Jahre bis der Schießstand wieder eröffnet wurde. Die Aktivitäten des Wirts Georg Riedelsberger brachten dem Verein kameradschaftliche Verbindungen zu seinem Heimatort nach Walda, sowie weitere Verbindungen nach Schainbach, Ebenried und Pöttmes. 1936 war ein besonderes Jahr. Hier fand ein gelungenes Waldfest statt, was eine Veranstaltung war, die damals etwas außergewöhnliches und herausragendes für die ganze Umgebung war. Bei diesem Waldfest mit der Pöttmeser Blaskapelle war vor allem ein Bockstechen die Attraktion. Als Hauptpreis gab es einen Ziegenbock, der für 7,00 Reichsmark in der Batzmühle gekauft wurde. Viel Schweiß und Arbeit gab es da und der Erfolg war für den Verein, wie für den Wirt gleichermaßen großartig, da der Wettergott es an diesem Tag mit den eifrigen Veranstaltern und Besuchern wirklich gut meinte. Der Reingewinn von 72,00 Reichsmark war für den Verein eine riesige Einnahme und die Bestätigung für den persönlichen Einsatz. Außer den gesellschaftlichen Ereignissen waren natürlich auch sportliche Ziele zu erreichen. Die damals herrschende politische Richtung empfahl die Anschaffung des Wehrmachtszimmerstutzen als Übungswaffe. Am 1.7.1936 wurde ein Wehrmachtszimmerstutzen für 67,50 Reichsmark gekauft. 1939 brach nun der zweite Weltkrieg aus. Wieder wurden Männer und Burschen des Dorfes zu den Waffen gerufen. Wohl konnte im Winter 1939 - 1940 noch ein beschränkter Schießabend aufrecht erhalten werden, weil gerade in diesem und im letzen Jahr ein starker Zustrom von jungen Mitgliedern zu verzeichnen war. Bald aber mussten auch die jüngsten Männer in die Kasernen und auf die Schlachtfelder des Krieges, so dass man in alten Aufzeichnungen zu lesen fand, dass am 18.12.1940 die Fortführung des Vereins "Jägerblut" neuerdings für unbestimmte Zeit eingestellt werden musste. Viele Männer und Burschen kehrten aus diesem grauenvollen Krieg nicht mehr in ihre Heimat zurück. 1950 Neugründung des Vereines. Es waren zum einen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse unter der Besatzungsmacht, zum anderen die stark gelichteten Reihen der Vereinsmitglieder die so viele Jahre vergehen ließen um einen Neuanfang des Vereinsgeschehens zu beschließen. Am 03.12.1950 wurde eine Eröffnungsversammlung abgehalten um das Vereinsleben wieder aufleben zu lassen. Welche große Resonanz diese Versammlung bekam beweist die Tatsache, dass innerhalb von 6 Monaten 46 Schützen dem Verein beitraten. Der alte Schützeneifer und Schützengeist war wieder erwacht. Am 13. Januar 1952 ist unser Verein als Gründungsmitglied, neben der sechs anderen Gründungsmitglieder, dem Schützengau Pöttmes beigetreten. Seit 1970 ging es mit unserem Verein steil Berg auf. Es wurden Vereinserfolge in sportlichen Disziplinen wie Gaumeisterschaften, Bestenschießen und Rundenwettkämpfen errungen, welche als einmalig in der bisherigen Vereinsgeschichte zu verzeichnen sind. 1989 wurde unsere neue Schießanlage mit 10 Ständen nach 750 Arbeitsstunden eröffnet. Seit dem Jahre 2003 findet bei uns eine Jahresmeisterschaft statt. Bei der Jahresmeisterschaft werden während des ganzen Jahres Scheiben abgegeben und am Ende wird dann per Punktwertung der Sieger festgestellt. |
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Veröffentlicht am 22.06.2008 13:01 Uhr