In Todtenweis scheint die Welt einigermaßen in Ordnung zu sein. Zumindest machten die rund 100 Frauen und Männer, die am Mittwochabend in den Golling-Saal gekommen waren, nur spärlich davon Gebrauch, zu sagen, wo sie der Schuh drückt. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Bürgermeister Konrad Carl die Bürgerversammlung mit Informationen und Co-Referaten so zugepackt hatte, dass die meisten gegen 22 Uhr einfach keine Lust mehr hatten, ihre Sorgen und Probleme vorzutragen.
Wie dem auch sei, ein Anlieger des Nußbaumwegs hat offenbar nur darauf gewartet, sein Anliegen endlich loszuwerden, wobei er fast schon einen eigenen Vortrag hielt. Wortreich und lebhaft schilderte er den Zustand des Wegs, der kurz gesagt, „viel schlimmer als katastrophal“ sei. Er stellte den Antrag, der Gemeinderat möge sich heuer noch mit der Sanierung des Nußbaumwegs befassen. Bürgermeister Carl sicherte zu, dass Mittel zur Sanierung in den Haushalt fließen werden.
Auch der zweite, der sich zu Wort meldete, stellte einen Antrag: Er will, dass alle kommunalen Dächer mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden. Er könne nicht verstehen, warum das in heutiger Zeit nicht längst passiert sei. Damit rannte er bei Konrad Carl offene Türen ein. Das Thema sei allgegenwärtig, erklärte der Bürgermeister und teilte mit, dass man momentan dabei sei, die Schule mit Photovoltaik „zuzupflastern“.
Die dritte Wortmeldung war weder Anregung noch Kritik. Ein Bürger wollte lediglich wissen, wie viel Strom die Gemeine jährlich verbraucht, und ob sich die Umstellung der Straßenlampen auf LED-Licht bezahlt mache. Die konkreten Zahlen hatte der Bürgermeister freilich nicht im Kopf. Aber er konnte mitteilen, dass die Umrüstung auf LED „sehr groß zu Buche schlägt“.
So harmlos wie die Diskussion verlief, hatte die Bürgerversammlung auch begonnen. Bürgermeister Konrad Carl betonte, er könne sich kurzhalten, weil die letzte Bürgerversammlung ja erst im Sommer gewesen sei. Er führte die Besucher durch das politische Geschehen der Gemeinde, wies auf die Reinigungspflicht der Gehwege hin, forderte den Rückschnitt von Sträuchern und Bäumen sowie das Schneeräumen im Winter. Zwischendurch gab es Vorträge über die Kirchensanierung und die Windkraft (siehe eigene Berichte).