- Die Woche über haben es Aindlings Meister-Fußballer etwas ruhiger angehen lassen, um Kräfte für den jetzt bevorstehenden Feiermarathon zu sammeln. Nach dem letzten Heimspiel dieser Saison am Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) gegen den FC Affing wird der Bezirksliga-Titel vor dem Eingang zum Kabinentrakt am Kiosk 1 zusammen mit den Fans gefeiert, ehe sich die Mannschaft am Sonntagmorgen bis Mitte nächster Woche nach Mallorca verabschiedet. Mit einem Sieg im Gepäck wollen die Rot-Weißen auf die Baleareninsel fliegen, das haben die Kicker um ihren Kapitän Anton Schöttl zumindest am vergangenen Samstag, nach der Rückkehr aus Donauwörth, ihrem Fußballchef Josef Kigle versprochen. „Ich hoffe, dass sie sich auch daran halten”, sagt Kigle. Denn die beiden vorerst letzten Partien in der Bezirksliga Nord - zum Saisonfinale geht es am kommenden Freitag noch zur Nördlinger „Zweiten” - will der TSV schon noch seriös über die Bühne bringen, auch wenn die Luft seit vergangenem Samstag, seit dem 3:2-Sieg und der Landesliga-Rückkehr, nun merklich raus ist. „Der sportliche Reiz ist weg”, sagt Kigle.
Auch wenn Trainer Christian Adrianowytsch noch von einer „offenen Rechnung” gegen Affing spricht - mit dem 0:1 zu Hause in der Endphase der vergangenen Saison verspielte Aindling damals den Titel -, so stellt er jetzt keineswegs die Forderung auf, die Saison mit 65 Punkten, was bei zwei Siegen der Fall wäre, zu beenden. „Die Mannschaft soll noch einmal Spaß haben und guten Fußball spielen”, sagt er.
Vorerst ist es das letzte Derby zwischen beiden Teams, und in der kommenden Saison liegen sogar zwei Spielklassen zwischen den beiden Nachbarschaftsrivalen. Denn auch die Affinger verlassen die Bezirksliga, nur aber in die andere Richtung, nach unten in die Kreisliga. Tobias Jorsch, Spielertrainer der Rot-Schwarzen, würde sich nur allzu gerne mit seinem Team anständig aus der Siebtklassigkeit verabschieden. Doch das ist leichter gesagt als getan, wie man am Affinger Heimauftritt am vergangenen Sonntag gesehen hatte (0:3 gegen Gundelfingen 2). Denn auch an der Frechholzhausener Straße ist die Luft inzwischen komplett raus, seit der Abstieg vor knapp zwei Wochen in Jettingen besiegelt wurde. Doch nur um den Aindlingern zum Meistertitel zu gratulieren, will Jorsch nicht ans Schüsselhauser Kreuz fahren: „Ich will dort keine fünf Dinger kriegen.”
Und auch das Personal wird bei Affing in der Endphase immer weniger. Auf ein Septett (Siedlaczek, Lipp, Schacherl, Buchner, Jusufovic, Neumair, Meyer) muss Jorsch verzichten. Da trifft es sich gut, dass seine Sperre abgelaufen ist. Trotz aller sportlichen Tiefschläge in den vergangenen Wochen konnte sich Jorsch über die Zusage von Cyrill Siedlaczek für die kommende Saison freuen: „Das ist ein richtig gutes Zeichen.”
Ob ausgerechnet die personell am Krückstock gehenden Affinger am Samstag gegen fünf dann eines von drei Teams in dieser Spielzeit sein wird, gegen das Aindling zu Hause nicht gewonnen hat, ist eher nicht zu erwarten. „Im eigenen Stadion haben wir den Aufstieg klar gemacht”, verweist Kigle auf die Heimbilanz. Geht es nach dem Eisingersdorfer, soll's auch dabei bleiben, dass nur Ecknach (1:0) und Stätzling (0:0) in Aindling nicht leer ausgegangen sind. Eine weitere Statistik unterstreicht die Festung Schüsselhauser Kreuz: Nur sieben Gegentore musste die TSV-Defensive bislang im eigenen Stadion hinnehmen. „Das alles hat uns heuer ausgezeichnet. Denn in den vergangenen Jahren haben wir immer mal ein Spiel zu viel verloren oder zu viele Gegentore bekommen”, sagt Kigle.
Bis auf den noch einmal gesperrten Fatlum Talla sowie David Burghart (vermutlich Muskelfaserriss im Oberschenkel) kann Adrianowytsch im Gegensatz zu Jorsch fast aus dem Vollen schöpfen. Die vor einer Woche verhinderten Oguzhan Karaduman und Matthias Schuster sind am Samstag wieder dabei.