Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.11.2022 10:05

Energiekrise beschert┐hohe Brennholzpreise

<b>WBV-Vorsitzender</b> Leonhard Mösl (links) und Geschäftsführer Peter Göttler (rechts) stellten den Waldbauern die beiden neuen Försterinnen Felicitas Hrabal (Zweite von links) und Katharina Nauderer vor. (Foto: Josef Ostermair )
WBV-Vorsitzender Leonhard Mösl (links) und Geschäftsführer Peter Göttler (rechts) stellten den Waldbauern die beiden neuen Försterinnen Felicitas Hrabal (Zweite von links) und Katharina Nauderer vor. (Foto: Josef Ostermair )
WBV-Vorsitzender Leonhard Mösl (links) und Geschäftsführer Peter Göttler (rechts) stellten den Waldbauern die beiden neuen Försterinnen Felicitas Hrabal (Zweite von links) und Katharina Nauderer vor. (Foto: Josef Ostermair )
WBV-Vorsitzender Leonhard Mösl (links) und Geschäftsführer Peter Göttler (rechts) stellten den Waldbauern die beiden neuen Försterinnen Felicitas Hrabal (Zweite von links) und Katharina Nauderer vor. (Foto: Josef Ostermair )
WBV-Vorsitzender Leonhard Mösl (links) und Geschäftsführer Peter Göttler (rechts) stellten den Waldbauern die beiden neuen Försterinnen Felicitas Hrabal (Zweite von links) und Katharina Nauderer vor. (Foto: Josef Ostermair )

So gute Preise wie derzeit für Brennholz konnten die Waldbauern im Landkreis in der Vergangenheit nie erzielen. Das hat der Vorsitzende der Waldbauernvereinigung (WBV) Dachau, Leonhard Mösl, auf der gut besuchten Mitgliederversammlung im Wackerl-Saal von Arnzell bekanntgegeben.

Dass mittlerweile Wucherpreise für Brennholz verlangt werden, könne selbst einen Waldbauern wie Mösl nicht freuen. Auch die Preissituation bei Pellets sei seiner Meinung nach maßlos übertrieben. "Ich kann es nicht für gut heißen, dass in Baumärkten für Weichlaubholz mit schlechtem Brennwert pro Ster 270 Euro für Brennholz verlangt wird", unterstrich Mösl. Brennholzverkauf ab Wald oder Bauernhof sei seiner Meinung nach eine Vertrauensfrage, und so appellierte er an die Waldbauern, es bei den Brennholzpreisen nicht zu übertreiben.

Die steigende Nachfrage bei Brennholz habe bei den Waldbauern aber auch den positiven Effekt, dass auch die Papierindustrie für Papierholz bei den höheren Preisen nachziehen musste. Schnittholz sollte nach den Worten des Waldbauern-Chefs aber mehr kosten. Hier werde die Gefahr, dass der Borkenkäfer das Holz frisst, schamlos ausgenutzt.

Wie der Geschäftsführer der WBV, Peter Göttler aufzeigte, seien die Rundholzpreise bisher weitgehend stabil geblieben, "weil die großen Säger vor allem mit den Holzpellets ordentlich Geld verdienen und auch deswegen weiter im üblichen Rahmen Holz gekauft haben". Göttler appellierte an die Waldbauern, die Chance zur Waldpflege zu nutzen, denn das sei eine Investition in die Zukunft. Möglicherweise werde die absetzbare Menge an Rundholz wie im vergangenen Herbst begrenzt. Daher sei es notwendig, die geplanten Holzmengen vor dem Einschlag bei der WBV anzumelden. "Größere Holzeinschläge schauen wir uns gerne vorab im Wald an, damit wir die optimale Vermarktung für euer Holz finden können", versicherte Göttler.

Froh ist man in der Vorstandsebene der WBV, dass den Waldbauern zur Beratung nun zwei neue Försterinnen zur Verfügung stehen, die sich vorstellten. Das sind die 29-jährige Katharina Nauderer für den Bereich Odelzhausen und die 30-jährige Felicitas Hrabal für das Forstrevier Markt Indersdorf.

Beide gingen gleich auf neue Förderprogramme ein. Nauderer erörterte das neue Förderprogramm des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur Honorierung der Ökosystemleistungen des Waldes und von Klima-angepasstem Waldmanagement (FÖSL). Weder die Försterin noch die Waldbauern können sich mit diesem Förderprogramm anfreunden, das noch gar nicht veröffentlicht ist. Zu viele Auflagen müssten da mit wachsender Bürokratie erfüllt werden. Kahlschlag und auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln schließt eine Förderung aus. Hauptproblem seien Überschneidungspunkte mit den bayerischen Förderprogrammen, was zu Abzügen führen könnte. "Ich mache diesen Schwachsinn nicht mit", kritisierte Mösl, und viele Berufskollegen zeigten sich solidarisch. Michael Gschwendtner, Ehrenmitglied im WBV, sprach von einer staatlich finanzierten, schleichenden Entmündigung, von der man die Finger lassen sollte. Der Start des Förderzeitraums für das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) Wald war der Part bei Försterin Hrabal. Dieses bayerische Programm honoriere freiwillige Leistungen, die für den Natur- und Artenschutz erbracht werden. Ziel der Förderung sei es, die Vielfalt an Arten und Lebensräumen zu erhalten und zu entwickeln. Es gehe hier um den Erhalt von Biotopbäumen, Biberlebensräumen, Belassen von Totholz, Nutzungsverzicht und den Erhalt von Altholzinseln. Die politische, fachliche und finanzielle Rahmenkompetenz für das VNP Wald liege beim Bayerischen Umweltministerium. Es sei eine enge Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde erforderlich. Besondere Begeisterung konnte aber auch dieses Programm bei den Waldbauern nicht hervorrufen. "Weil der Erhalt eines alten Baumes am Waldrand ohnehin jedem Waldbauern am Herzen liegt", meinte Mösl.

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