Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.02.2023 11:29

Den Lech als wichtige Lebensader erhalten

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Projektgebiet trugen vor, warum sie „Contempo 2“ begrüßen. Im Bild von links: Konrad Carl, Bürgermeister von Todtenweis, Christine Gumpp, Bürgermeisterin von Ellgau, Günther Klein, dritter Bürgermeister von Langweid, Michael Higl, Bürgermeister des Marktes Meitingen und stellvertretender Augsburger Landrat, und Sigrid Steiner, dritte Bürgermeisterin der Stadt Gersthofen. (Foto: Stadt Gersthofen)
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Projektgebiet trugen vor, warum sie „Contempo 2“ begrüßen. Im Bild von links: Konrad Carl, Bürgermeister von Todtenweis, Christine Gumpp, Bürgermeisterin von Ellgau, Günther Klein, dritter Bürgermeister von Langweid, Michael Higl, Bürgermeister des Marktes Meitingen und stellvertretender Augsburger Landrat, und Sigrid Steiner, dritte Bürgermeisterin der Stadt Gersthofen. (Foto: Stadt Gersthofen)
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Projektgebiet trugen vor, warum sie „Contempo 2“ begrüßen. Im Bild von links: Konrad Carl, Bürgermeister von Todtenweis, Christine Gumpp, Bürgermeisterin von Ellgau, Günther Klein, dritter Bürgermeister von Langweid, Michael Higl, Bürgermeister des Marktes Meitingen und stellvertretender Augsburger Landrat, und Sigrid Steiner, dritte Bürgermeisterin der Stadt Gersthofen. (Foto: Stadt Gersthofen)
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Projektgebiet trugen vor, warum sie „Contempo 2“ begrüßen. Im Bild von links: Konrad Carl, Bürgermeister von Todtenweis, Christine Gumpp, Bürgermeisterin von Ellgau, Günther Klein, dritter Bürgermeister von Langweid, Michael Higl, Bürgermeister des Marktes Meitingen und stellvertretender Augsburger Landrat, und Sigrid Steiner, dritte Bürgermeisterin der Stadt Gersthofen. (Foto: Stadt Gersthofen)
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Projektgebiet trugen vor, warum sie „Contempo 2“ begrüßen. Im Bild von links: Konrad Carl, Bürgermeister von Todtenweis, Christine Gumpp, Bürgermeisterin von Ellgau, Günther Klein, dritter Bürgermeister von Langweid, Michael Higl, Bürgermeister des Marktes Meitingen und stellvertretender Augsburger Landrat, und Sigrid Steiner, dritte Bürgermeisterin der Stadt Gersthofen. (Foto: Stadt Gersthofen)

Wie kann eine CO2-freie Stromerzeugung durch Wasserkraft im Einklang mit den Belangen der Gewässerökologie vor dem Hintergrund des Klimawandels gelingen? Dies ist die zentrale Frage des Lech-Projekts „Contempo 2“. Im großen Sitzungssaal des Gersthofer Rathauses fand dazu nun eine Zusammenkunft von Projektbeteiligten und Interessensgruppen statt, die sich in Verantwortung für den Lech und seiner Entwicklung sehen, eigene Ideen einbringen und sich aktiv am Pilotprojekt beteiligen möchten. Neben Bürgermeistern aus dem Projektgebiet, Vertretern der Regierung von Schwaben und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt, waren unter anderem Organisationen wie der Bund Naturschutz, der Deutsche Alpenverein, der Fischereiverband Schwaben, die Kanu Schwaben und die Lechallianz Augsburg vertreten.

Das Projektgebiet umfasst rund 20 Kilometer des Lechs zwischen Gersthofen und Ellgau. Für Sigrid Steiner, dritte Bürgermeisterin der Stadt Gersthofen, sind der Lech und die angrenzenden Auwälder wichtige Lebensader, Naherholungsgebiet und Partner zur Stromgewinnung. Es sei „wichtig, den Lech zu erhalten und wieder ins Gleichgewicht zu bringen“. Die Balance „zwischen Ökologie und Ökonomie“ müsse funktionieren, „denn wir brauchen alle Strom aus erneuerbaren Energien“, sagte Steiner.

Zu schaffen macht dem Lech der Klimawandel. So seien etwa die Fischbestände aufgrund der hohen Temperaturen gefährdet, erläuterte Hubert Schuster vom Fischereiverband Schwaben. Verstärkt werde diese Problematik durch das Fehlen von Nebengewässern, die Eintiefung des Lechmutterbetts und zufließendes Grundwasser. Schuster sieht die Lösung in der Anbindung von Nebengewässern ans Mutterbett und deren Speisung mit Lechwasser aus dem Lechkanal. Diese Anpassungsstrategie an den Klimawandel soll das Gewässersystem resilienter machen.

Steve Gallasch von der Regierung von Schwaben sagte, dass „Contempo 2“ das ebenfalls am Lech beheimatete Projekt Licca Liber ergänze und beide Projekte gemeinsam zum Erfolg am Lech führen werden. „Wir haben nur einen Lech und wir wollen die Strukturproblematik gemeinsam angehen.“ Nötig seien mehr zusammenhängende Wasserflächen, durchgängige und ausreichend tiefe Fließstrecken und Anbindungen von Nebenarmen und Seitengewässern.

Nachhaltige, CO2-freie Stromerzeugung aus Wasserkraft ist auch für Ralf Klocke von LEW Wasserkraft nur im Einklang mit der Flussökologie möglich. „Wir wollen das Lechsystem stärken“, betonte er. Ziel sei es, in der Aue die Temperatur und den Sauerstoffgehalt so zu beeinflussen, dass diese trotz Klimawandel in einem unkritischen Bereich bleiben. Eng begleitet wird das Projekt von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen. Die Umweltbildungsarbeit im Projekt übernimmt das neue Umweltbildungszentrum Augsburg, das im Frühjahr 2023 eröffnet wird.

Für Matthias Settele vom Wissenschaftszentrum für Umwelt der Universität Augsburg ist es wichtig, die Interessen der Akteursgemeinschaft zu analysieren, um einen konstruktiven Dialog zu gestalten. Der geplante Infopavillon am Europaweiher in Gersthofen sei ein wichtiger Schritt. Settele erklärte: „Wir wollen die Veränderungen am Lech sichtbar machen und Lösungswege aufzeigen. Der Pavillon soll der Umweltbildung dienen und als Startpunkt für Exkursionen und Projektgruppen.“ (pm)


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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