Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 25.11.2022 15:40
<b>Die Randsteine</b> sind gesetzt: Sollten es die Temperaturen erlauben, dann könnte in der übernächsten Woche im ersten Bauabschnitt der Zeller Straße in Baar die Tragschicht aufgebracht werden.  (Foto: Wilhelm Wagner)
Die Randsteine sind gesetzt: Sollten es die Temperaturen erlauben, dann könnte in der übernächsten Woche im ersten Bauabschnitt der Zeller Straße in Baar die Tragschicht aufgebracht werden. (Foto: Wilhelm Wagner)
Die Randsteine sind gesetzt: Sollten es die Temperaturen erlauben, dann könnte in der übernächsten Woche im ersten Bauabschnitt der Zeller Straße in Baar die Tragschicht aufgebracht werden. (Foto: Wilhelm Wagner)
Die Randsteine sind gesetzt: Sollten es die Temperaturen erlauben, dann könnte in der übernächsten Woche im ersten Bauabschnitt der Zeller Straße in Baar die Tragschicht aufgebracht werden. (Foto: Wilhelm Wagner)
Die Randsteine sind gesetzt: Sollten es die Temperaturen erlauben, dann könnte in der übernächsten Woche im ersten Bauabschnitt der Zeller Straße in Baar die Tragschicht aufgebracht werden. (Foto: Wilhelm Wagner)

Für die dringend sanierungsbedürftige Zeller Straße in Oberbaar stehen die Arbeiten des ersten Bauabschnitts kurz vor der Fertigstellung.

In der Donnerstagssitzung unterrichtete Josef Treml vom gleichnamigen Planungsbüro den Gemeinderat über den aktuellen Stand der Planungen für den zweiten Teil von der Brücke Richtung Osten. Als Problemzone erweist sich weniger der Straßenkörper als vielmehr das was sich im Untergrund befindet: der Regenwasserkanal und die Verrohrung des Zeller Baches. Die komplexe Thematik und Diskussion um das Thema war praktisch abendfüllend, während die weiteren Tagesordnungspunkte im Eiltempo abgehakt wurden.

Sollten es die Temperaturen erlauben, dann könnte schon in der übernächsten Woche im ersten Bauabschnitt die Tragschicht aufgebracht werden, so die einleitenden Worte von Josef Treml. Im zweiten Teil ist der Regenwasserkanal als sanierungsbedürftig und der Schmutzwasserkanal als optisch in Ordnung eingestuft; hier müssen nur einige Hausanschlüsse nachgebessert werden. Positiv sei zu sehen, dass Baar in die Härtefallregelung eins falle, so Treml. Damit gäbe es für Erneuerung oder Komplettauskleidung ebenso Zuschuss wie für Neubau in offener Bauweise, allerdings gebunden an diverse Richtlinien.

Aktuell ist geplant den quer durch ein Baugrundstück zum Zeller Bach verlaufenden Strang des Regenwasserkanals in die Straße zu verlegen und an den nächsten Strang anzuschließen. Ein anderes Teilstück liegt ebenfalls auf Privatgrund. Damit habe sie keine Probleme kündigte die Besitzerin und Gemeinderätin Andrea Winter an. Die hauptsächliche Diskussion drehte sich um die Verrohrung des Zeller Bachs, die mit einem Rohrquerschnitt von 90 Zentimetern nur 1,4 Kubikmeter pro Sekunde bewältigt. Rein theoretisch wäre die Leitung jedes zweite Jahr überlastet; enormes Hochwasser mit Folgen für die Anwohner gab es zuletzt vor einigen Jahren.

Wie Josef Treml erläuterte, gelte es nun zu klären, ob die Hochwasserthematik aufgegriffen werde oder nicht, denn der Straßenausbau sollte für die nächsten mindestens 20 Jahre erfolgen. Als großes Aber führte der Planer an, dass auch mit größerem Querschnitt (Kosten rund 200000 bis 250000 Euro) wohl nur ein 20-jähriges Hochwasserereignis (HQ20) abzudecken wäre. Schon ein HQ50 sei nicht mehr darstellbar. Höhere Randsteine und die Ableitung über die Straße hin zur Kleinen Paar wären ein Behelf. Josef Reiter favorisierte, die bisherige Lösung zu belassen, aber flankierend Rückhaltemaßnahmen am Bach schon außerhalb des Ortes vorzunehmen. Diese waren bereits vor einigen Jahren ausgiebiges Thema im Gemeinderat, aber nach Kosten-/Nutzenanalyse und den enormen Auflagen des Wasserwirtschaftsamtes und der Naturschutzbehörde wieder verworfen worden. Mittlerweile gibt es dazu neue Gedanken, wie Bürgermeister Roman Pekis anmerkte, allerdings warte man schon seit einiger Zeit auf eine Rückmeldung der Unteren Naturschutzbehörde. Als sich Zustimmung abzeichnete, an der Verrohrung des Baches nichts zu ändern, brachte Johanna Ruisinger die angespannten Finanzen, die noch unklare Förderung und den Haushalt 2023 ist Spiel. "Wir können und werden das darstellen", war sich Bürgermeister Roman Pekis sicher. Auch Michael Helfer sah das Vorhaben als alternativlos, zumal nicht sicher sei, wie lange es überhaupt noch Fördermittel gebe. Gegen die Stimme von Johanna Ruisinger entschied das Gremium den Ausbau der Zeller Straße voranzutreiben und zusätzlich den Schmutzwasserkanal bis zur ersten Haltung in der Frühlingsstraße zu sanieren.

Bildtext: Zeller Straße 01-03: Zeller Straße 04-06: Im zweiten Abschnitt soll der östliche Teil der Zeller Straße in Oberbaar saniert werden. Während der Schmutzwasserkanal in Ordnung ist, wurde wurde im Gemeinderat über die unterirdische Verrohrung des Zeller Bachs und die Verlegung des Regenwasserkanals diskutiert.
Zeller Straße 07+08: Über zwei Quadratkilometer groß ist das Einzugsgebiet des Zeller Bachs. Nach Starkregen kann es an der Engstelle vor der Verrohrung schnell zu Hochwasser kommen.
Zeller Straße 09+10: Nur 1,4 Kubikmeter pro Sekunde fasst die Verrohrung des Zeller Bachs und ist damit rechnerisch schon jedes zweite Jahr an der Kapazitätsgrenze. Der Baarer Gemeinderat entschied sich mangels Alternativen es bei der bisherigen Lösung zu belassen und nach Möglichkeiten zu suchen das Hochwasser schon Außerorts zurückzuhalten.
(Foto: Wilhelm Wagner)

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