Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 02.10.2022 12:01
<b>Bei &quot;Ladies Night&quot; im Sisi-Schloss</b> mit dem Kyria Quartett gab es wunderbare Musik von Frauen. Mit großem Applaus honorierte das Publikum die beeindruckende Virtuosität der vier Musikerinnen. Von links: Angelika Man, Katharina Schlenker, Angelika Löw-Beer und Friederike Mauß.  (Foto: Xaver Ostermayr)
Bei "Ladies Night" im Sisi-Schloss mit dem Kyria Quartett gab es wunderbare Musik von Frauen. Mit großem Applaus honorierte das Publikum die beeindruckende Virtuosität der vier Musikerinnen. Von links: Angelika Man, Katharina Schlenker, Angelika Löw-Beer und Friederike Mauß. (Foto: Xaver Ostermayr)
Bei "Ladies Night" im Sisi-Schloss mit dem Kyria Quartett gab es wunderbare Musik von Frauen. Mit großem Applaus honorierte das Publikum die beeindruckende Virtuosität der vier Musikerinnen. Von links: Angelika Man, Katharina Schlenker, Angelika Löw-Beer und Friederike Mauß. (Foto: Xaver Ostermayr)
Bei "Ladies Night" im Sisi-Schloss mit dem Kyria Quartett gab es wunderbare Musik von Frauen. Mit großem Applaus honorierte das Publikum die beeindruckende Virtuosität der vier Musikerinnen. Von links: Angelika Man, Katharina Schlenker, Angelika Löw-Beer und Friederike Mauß. (Foto: Xaver Ostermayr)
Bei "Ladies Night" im Sisi-Schloss mit dem Kyria Quartett gab es wunderbare Musik von Frauen. Mit großem Applaus honorierte das Publikum die beeindruckende Virtuosität der vier Musikerinnen. Von links: Angelika Man, Katharina Schlenker, Angelika Löw-Beer und Friederike Mauß. (Foto: Xaver Ostermayr)

Am Samstagabend drehte sich im Sisi-Schloss alles um die Frauen: Vier Musikerinnen spielten ausschließlich Werke von sieben Komponistinnen. Bei "Ladies Night" war Frauenpower angesagt. Es war ein Konzerterlebnis auf hohem Niveau.

Der Eintritt zum Konzert war frei. Der Sonderfonds "Neustart Kultur" ermöglichte dieses Ausnahmekonzert des Kyria Quartetts. Um die durch die Corona-Maßnahmen stark betroffene kulturelle Infrastruktur zu unterstützen, hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr das milliardenschwere Programm "Neustart Kultur" aufgelegt. Das Kyria Quartett spielte 13 wunderschöne Werke aus weiblicher Feder und interessanter Zusammenstellung von Clara Schumann (1819 - 1896, Frau des Komponisten Robert Schumann), Melanie Bonis (1858 - 1937), Lili Boulanger (1893 - 1918), Fanny Hensel (1805 - 1847, Schwester des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy), Pauline Viardot (Garcia) (1821 - 1910), Maria Grever (1885 - 1951) und Prinzessin Amalie von Preußen (1723 - 1787), Schwester von König Friedrich II. von Preußen).

Komponistinnen waren lange vom öffentlichen, großen Konzertbetrieb ausgeschlossen. In Liedern boten sich ihnen Chancen, sich auszudrücken und überhaupt zu arbeiten. So verbot Fanny Hensels Vater seiner Tochter sogar das Komponieren, ihre Kompositionen wurden lange Zeit als "Familiengeheimnis" gehütet. Hinter den vier Interpretinnen im Sisi-Schloss steckten Friederike Mauß (Sopran), Katharina Schlenker (Klavier), Angelika Löw-Beer (Violine) und Angelika Man (Flöte). Musikalisch-künstlerisch standen in der "Damennacht" also die Frauen im Licht. Auch das Publikum bestand fast nur aus Frauen. Die im Konzert gespielten und gesungenen Werke zeigten sich technisch souverän, intonationssicher, ausdrucksstark und virtuos sowie in hohem Maße der schöpferischen Kraft der Musik zugetan. Das Ensemble brachte diese Eigenschaften in eindrücklicher Weise dem Publikum nahe und überzeugte das ganze Konzert über durch Homogenität und Einfühlungsvermögen.

Den Auftakt des gehaltvollen Konzerts bildete das Lied von "Liebst du um Schönheit" von Clara Schuhmann, eine Betrachtung der Liebe nach Friedrich Rückert. Es folgte "Ich stand in dunklen Träumen". Die im Lied nach den Worten des Autors Heinrich Heine zum Ausdruck gebrachte "Sehnsucht" zieht sich als Grundmotiv durch den gesamten Liederzyklus. Auch im dritten Lied zeigte sich, dass Clara Schumanns Werke wohl zu den schönsten Kompositionen der deutschen Musik gehören. Die "Mainacht" (Ludwig Hölty) komponierte die Virtuosin und Komponistin der Hochromantik, Fanny Hensel, wahrlich reichhaltig, gedanklich tief und musikalisch komplex. Hensel vertonte insgesamt 450 Stücke. "Königliche Instrumentalklänge" gab´s mit dem ersten Satz aus der Flötensonate in F-Dur von Amalie von Preußen. Zwei Lieder waren von Pauline Viardot zu genießen, in denen die Sopranistin ihre großartige, klare Stimme mit der Klangschönheit der Instrumente vereinte. "Hai luli" hat den Text des Schriftstellers Xavier de Maistre zum Gegenstand. "Ihre Musik hat Tiefe und einen engen Bezug zur Seele", sagte Angelika Man zur Komponistin Lili Boulanger, von der das begeisterte Publikum "Nocturne für Flöte und Klavier" sowie "Attente" genießen konnte. Ein Ohrenschmaus war auch eine von den Tonschöpferinnen vorgetragene Komposition von Melanie Bonis, deren Werke zu den wichtigsten Kammermusikkompositionen der französischen Postromantik gehören. Ihre Musikstücke wurden seit den 90er Jahren wiederentdeckt, wie Angelika Man die Zuhörerinnen und Zuhörer informierte. Zum Repertoire der Musikerinnen gehörte sodann noch "Jurame", einer der ersten Hits von Maria Grever, einer Mexikanerin.

Am Ende der Klasse-Frauen-Stunde gab`s für die Interpretinnen für ihre imposanten Darbietungen einen Riesenapplaus.

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