Im ehemals gemeindefreien Gebiet Brand soll ein Windpark entstehen. Fünf Anlagen plant die Firma Uhl, drei auf Münsterer und zwei auf Holzheimer Flur. Dafür wurden im vergangenen Sommer Bebauungspläne aufgestellt. Als Nachbar von Münster wurde auch Baar beteiligt. Dort hat man nichts gegen den geplanten Park.
Baar wird keine Einwände erheben. Allerdings will der Rat auch in Zukunft informiert werden. Stefan Wolf vom Pöttmeser Bauamt geht davon aus, dass in der nächsten Sitzung der nächste Bebauungsplan aus Holzheim aufs Tapet kommt und auch der Antrag der Firma Uhl für den Bau der fünf Windräder bald eintrifft: „Ich rechne nächste Woche damit”, so Wolf.
Weil das Erneuerbare Energien Gesetz geändert wurde, dürfen Betreiber nun auch die „betroffenen” Kommunen finanziell beteiligen. Bis 2023 war das als Vorteilsnahme verboten. Der sogenannte „Windpfennig” beträgt 0,2 Cent pro Kilowattstunde, die an die Gemeinden fließen „soll”, wie Wolf erklärte. Wenn die Anlage nach EEG 2021 gebaut ist, kann sich der Betreiber das Geld vom Netzbetreiber wieder zurückholen. Für den Windpark in Brand hat Uhl die Beteiligung bereits zugesichert. Davon wird auch Baar profitieren: rund 26 000 Euro könnten pro Jahr in die Gemeindekasse fließen.
In Baar gibt es aber schon länger große Anlagen, die grünen Strom produzieren: zwei Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Heimpersdorf (2,4 MW) und Lechlingszell (4,78 MW) sowie den Windpark in Riedheim (8,4 MW) und die Baarer Windräder (6 MW). Auch deren Betreiber hat Stefan Wolf angeschrieben und darum gebeten, sie mögen den Windpfennig an Baar zahlen. Allerdings machte er den Räten wenig Hoffnung auf Antwort: Zum einen sei die Zahlung freiwillig, zum anderen seien die Anlagen so alt, dass der Netzbetreiber nicht herangezogen werden könne. Johanna Ruisinger (ULB) bat darum, auch das Gespräch zu suchen - das sei eine andere Herangehensweise.
Ein „Uraltthema” ist der Feldweg Moserwiesen bei Heimpersdorf. Der gehört der Gemeinde. Allerdings versperren ein Zaun und Balken seit geraumer Zeit die Durchfahrt. Laut Bürgermeister Roman Pekis (WGB) waren sämtliche Gespräche mit dem Verursacher nicht von Erfolg gekrönt. Jetzt scheint er mit der Geduld am Ende zu sein: Pekis kündigte eine sogenannten Ersatzvornahme an. „Wir werden die Balken entfernen, unseren Weg wieder zugänglich machen und dem Verursacher eine Rechnung stellen”, erklärte der Bürgermeister. „Das ist Gemeindeeigentum, das kann nicht jeder sperren, wie es ihm passt.”
vga