Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.03.2023 11:12

Aufforsten gegen die Auswirkungen des Klimawandels

In Augsburg fallen Bäume regelmäßig Bauvorhaben zum Opfer. Am Hauptbahnhof könnten demnächst 44 Bäume gefällt werden, derzeit wird allerdings ein Gutachten erstellt, ob die Stadt nicht doch noch umplanen kann. Gute Nachrichten gibt es indes für ein Projekt des städtischen Amts für Grünordnung und des Umweltreferats: Der Bund fördert eine große Aufforstungsaktion in Augsburg mit acht Millionen Euro. (Foto: Janina Funk)
In Augsburg fallen Bäume regelmäßig Bauvorhaben zum Opfer. Am Hauptbahnhof könnten demnächst 44 Bäume gefällt werden, derzeit wird allerdings ein Gutachten erstellt, ob die Stadt nicht doch noch umplanen kann. Gute Nachrichten gibt es indes für ein Projekt des städtischen Amts für Grünordnung und des Umweltreferats: Der Bund fördert eine große Aufforstungsaktion in Augsburg mit acht Millionen Euro. (Foto: Janina Funk)
In Augsburg fallen Bäume regelmäßig Bauvorhaben zum Opfer. Am Hauptbahnhof könnten demnächst 44 Bäume gefällt werden, derzeit wird allerdings ein Gutachten erstellt, ob die Stadt nicht doch noch umplanen kann. Gute Nachrichten gibt es indes für ein Projekt des städtischen Amts für Grünordnung und des Umweltreferats: Der Bund fördert eine große Aufforstungsaktion in Augsburg mit acht Millionen Euro. (Foto: Janina Funk)
In Augsburg fallen Bäume regelmäßig Bauvorhaben zum Opfer. Am Hauptbahnhof könnten demnächst 44 Bäume gefällt werden, derzeit wird allerdings ein Gutachten erstellt, ob die Stadt nicht doch noch umplanen kann. Gute Nachrichten gibt es indes für ein Projekt des städtischen Amts für Grünordnung und des Umweltreferats: Der Bund fördert eine große Aufforstungsaktion in Augsburg mit acht Millionen Euro. (Foto: Janina Funk)
In Augsburg fallen Bäume regelmäßig Bauvorhaben zum Opfer. Am Hauptbahnhof könnten demnächst 44 Bäume gefällt werden, derzeit wird allerdings ein Gutachten erstellt, ob die Stadt nicht doch noch umplanen kann. Gute Nachrichten gibt es indes für ein Projekt des städtischen Amts für Grünordnung und des Umweltreferats: Der Bund fördert eine große Aufforstungsaktion in Augsburg mit acht Millionen Euro. (Foto: Janina Funk)

Bayerns erster „Baum 4.0” befinde sich nun in Augsburg, frohlockte die Stadtregierung im Sommer 2019. Die Rotbuche am Eiskanal war von der Technischen Universität München verkabelt worden. Das Projekt überträgt seither täglich Daten ins Internet und untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf die Buche.

Jetzt bekommt die Rotbuche verkabelte Gesellschaft. Augsburg hat acht Millionen Euro Fördergeld aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel” zugesprochen bekommen. Das Programm, das die Stadt aufgestockt mit Eigenmitteln für insgesamt 9,5 Millionen Euro umsetzen möchte, nennt sich „Smartes Stadtgrün für ein klimaresilientes Augsburg”.

Mindestens 70 Bäume sollen nun bis in das Jahr 2025 in der Innenstadt neu gepflanzt werden, eine „Grüne Mitte“ soll im Innovationspark mit bis zu 850 neuen Baumstandorten entstehen und ein „smartes mobiles Bewässerungssystem” soll als verbindendes Element für die neuen Baumstandorte eingerichtet werden.

Die neuen Bäume sind demnach ebenfalls „4.0”, denn das System ermittle mit seiner Sensorik den aktuellen Wasserbedarf pro Baum automatisch auf der Grundlage von Wetterprognosen, Niederschlagsmengen und Bodenfeuchtewerten, erklärt der städtische Umweltreferent Reiner Erben (Grüne). Fahrtrouten von Wasserfahrzeugen könnten dadurch optimiert und Wassermengen gezielt an den erforderlichen Bedarf angepasst werden. „Augsburg kann so eine Vorreiterrolle bei der Einrichtung eines digitalen, ressourcenschonenden Gießmanagements einnehmen”, sagt Erben.

Ziel sei, bereits in diesem Herbst erste Baumpflanzungen in der Innenstadt vorzunehmen. Gleichzeitig müssen die Bestandteile für das Gießmanagement beschafft und installiert werden. Ebenfalls sind für die „Grüne Mitte“ im Innovationspark noch Planungen erforderlich, bis die ersten Pflanzarbeiten erfolgen können. „Mit dieser umfangreichen Förderung des Bundes können wir ökologische, klimatische und hydrogeologische Transformationsprozesse anstoßen und umsetzen”, so der Umweltreferent, der darüber hinaus betont, dass der Zeitplan eng gesteckt sei, da bis Ende 2025 bereits alle Maßnahmen umgesetzt sein müssen.

Die Augsburger Bundestagsabgeordneten begrüßen die Zusage unisono. „Dem Klimawandel zu begegnen und urbane Räume auch für die Zukunft als lebenswerte Orte zu erhalten, ist eine zentrale Aufgabe unserer Zeit”, betont etwa Kultur-Staatsministerin und Augsburger Bundestagsabgeordnete Claudia Roth (Grüne) in einer Mitteilung. Urbane Regionen seien besonders von Überhitzung betroffen. In Deutschland brauche es daher die Kommunen, um dieser Herausforderung zu begegnen. „Augsburg nimmt mit dem geförderten Projekt eine wegweisende Rolle im städtischen Ausbau für Klimaschutz und der Klimaanpassung ein”, so Roth weiter. „Die Lösungsansätze dieses Projekts werden auch zukunftsweisend für andere Kommunen sein, da alle Städte und Gemeinden vor der Aufgabe der Klimawandelanpassung stehen.”

Und auch ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger, der sonst selten einer Meinung mit der Stadtregierung ist, freut sich über das Projekt und die Förderung. „Mit dieser Fördersumme lässt sich schon mal wirklich etwas bewegen”, sagt Pettinger. Er übt allerdings auch Kritik, da alle anderen Stadtteile jenseits von Innenstadt und Innovationspark nicht Teil des Programms sind.

Weitere Details über das Projekt sind noch nicht bekannt. Auch Stadtrat Pettinger hätte daher gerne weitere Informationen und hat deshalb einen Antrag an die Stadtregierung gestellt, in der er den Umweltreferenten und die Verwaltung bittet, in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses am 13. März einen ausführlichen Bericht über die Rahmenbedingungen und die geplanten Zeitabläufe und Inhalte des Baumprojekts zu geben. (jaf)


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

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