Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Am liebsten mit Bürgerbeteiligung

Die Gemeinde Schiltberg will ein Wärmenetz mit regenerativen Wärmequellen aufbauen.  (Foto: Xaver Ostermayr)
Die Gemeinde Schiltberg will ein Wärmenetz mit regenerativen Wärmequellen aufbauen. (Foto: Xaver Ostermayr)
Die Gemeinde Schiltberg will ein Wärmenetz mit regenerativen Wärmequellen aufbauen. (Foto: Xaver Ostermayr)
Die Gemeinde Schiltberg will ein Wärmenetz mit regenerativen Wärmequellen aufbauen. (Foto: Xaver Ostermayr)
Die Gemeinde Schiltberg will ein Wärmenetz mit regenerativen Wärmequellen aufbauen. (Foto: Xaver Ostermayr)

Immer mehr Kommunen setzen die Nachhaltigkeit in Energiegewinnung und -versorgung konsequent um. Die Gemeinde Schiltberg befasst sich derzeit mit einer zentralen Wärmeversorgung des Hauptortes. So hat sich der Gemeinderat in seiner Dezembersitzung des Vorjahres von der Firma GP Joule GmbH ein mögliches Energiekonzept für die Eigenversorgung durch Photovoltaik und Hackschnitzel vorstellen lassen (wir berichteten). Nunmehr machte sich das Gremium ein Bild von der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) ND-SOB-AIC-EI und einer möglichen Beteiligung dieser am geplanten Wärmenetz der Gemeinde.
Die im Jahr 2013 gegründete BEG mit ihren über 600 Mitgliedern initiiert und finanziert Projekte zur Erzeugung, Speicherung und Verteilung erneuerbarer Energien. „Nachdem die BEG bereits hier gute Erfahrungen gesammelt hat, wollen wir - wenn es passt - mit ihr zusammenarbeiten. Die BEG könnte Anteile von 45 bis 51 Prozent haben, ohne dass Kosten auf die Gemeindekasse zukommen“, so Bürgermeister Peter Kellerer.

Wenn neben der Gemeindebeteiligung noch zusätzlich eine Bürgerbeteiligung ins Leben gerufen wird, wäre das Projekt voraussichtlich seitens der Gemeinde finanziell zu stemmen. Kellerer möchte keinen Investor haben, der mit einer Beteiligung von 100 Prozent „die Hand drüber“ hätte. Alfred Seitz, Mitglied im Vorstand der BEG, stellte sodann den Räten anhand einer Powerpoint-Präsentation die Genossenschaft samt den realisierten Projekten und die mögliche Vorgehensweise zur Planung eines Wärmenetzes im Weilachtal vor.

Seitz hob die mit einem Wärmenetz verbundene regionale Wertschöpfung hervor. GmbH-Gesellschafter der Betreibergesellschaft eines Wärmenetzes könnten mit unterschiedlichen Anteilen beispielsweise der Projektpartner GP-Joule (Beispiel: Anteil 45 bis 49 Prozent), die Gemeinde (bis zehn Prozent) und die BEG (45 bis 51 Prozent) sein. Die finanzielle Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger ist ausdrücklich gewünscht. Diese können Anteile (ein Anteil bis maximal 50 Anteile mit je 100 Euro) an der Bürger-Energie-Genossenschaft erwerben und somit zum Miteigentümer werden.

Ergo ist auch beispielsweise eine direkte Beteiligung an einem bestimmten Projekt als Kommanditist in einer GmbH & Co. KG möglich. Zudem kann ein Nachrangdarlehen zur Verfügung gestellt werden. Aktuell arbeitet die Genossenschaft an einem Konzept für ein Nahwärmenetz im Friedberger Ortsteil Rinnenthal. Alfred Seitz zeigte unter anderem auch das Prinzip eines sogenannten „kalten Nahwärmenetzes“ mit dezentralen Wärmepumpen auf.
„Ich bin dafür, dass wir das Wärmenetz vorantreiben“, so Bürgermeister Peter Kellerer. Er sagte dem Vorstandsmitglied der BEG zu, dass die Gemeinde weiterhin auf die Genossenschaft zugeht. Er hoffe, dass ein gemeinsamer Weg gefunden wird.

north