Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.04.2023 16:28

A 8-Gemeinde bleibt schuldenfrei

Adelzhausen   greift in die Reserve und entnimmt über 800 000 Euro aus den Rücklagen. 	Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
Adelzhausen greift in die Reserve und entnimmt über 800 000 Euro aus den Rücklagen. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
Adelzhausen greift in die Reserve und entnimmt über 800 000 Euro aus den Rücklagen. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
Adelzhausen greift in die Reserve und entnimmt über 800 000 Euro aus den Rücklagen. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
Adelzhausen greift in die Reserve und entnimmt über 800 000 Euro aus den Rücklagen. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)

Grundsätzlich bildet die Haushaltssatzung in Adelzhausen ohnehin nur ab, was sich auch in anderen Gemeinden derzeit zeigt. Energie ist nicht mehr so günstig wie noch vor zwei Jahren. „Das zieht sich auch wie ein roter Faden durch den Plan”, machte Treffler in der Sitzung deutlich. Der Ansatz für allgemeinen Betriebs- und Verwaltungsaufwand, unter den auch der Betrieb der gemeindlichen Liegenschaften fällt, erhöht sich für das laufende Jahr kräftig von bisher 682 000 auf 845 000 Euro.

Zwar ist allein im Hinblick auf die Straßenbeleuchtung in der Gemeinde eine Umrüstung auf LED geplant und damit eine Stromeinsparung abzusehen. Die zeige sich aber erst in der Mitte des Haushaltsjahres, betonte Treffler. Wie hoch genau die Einsparung ausfällt, ließ sich am Mittwochabend also noch nicht konkret sagen. Dort machten aber die harten Zahlen klar, was auf die Kommune zukommt.

Allein die Personalkosten erhöhen sich mit der seit Herbst 2022 eröffneten Kindertagesstätte und ihren drei Gruppen um 14 Prozent auf fast eineinhalb Millionen Euro. Auch eine Tariferhöhung für die Beschäftigten macht sich im Haushaltsansatz für das laufende Jahr bemerkbar.

Konkret steigen die Personalkosten in der Kindertagesstätte von rund 870 000 Euro auf über eine Million Euro. Durch die neuen Gruppen seit Herbst müssen die Ansätze für Geräte, Ausstattung, Spielgeld, Bastelmaterial und EDV ab sofort ebenfalls erhöht werden. Durch das größere Angebot aber steigen auch die Förderungen vom Freistaat.

Trotz der gestiegenen Ausgaben für die drei neuen Gruppen reduziert sich also der sogenannte Zuschussbedarf für die Kinderbetreuung, sprich, das Geld, das die Gemeinde oben drauf legen muss, wenn Fördermittel, Gebühren und Ausgaben gegeneinander verrechnet wurden. Dieser Zuschussbedarf könnte auch als Defizit bezeichnet werden, ein Wort von dem Markus Treffler in der Sitzung Abstand nahm. „Wir machen mit Kindern kein Defizit”, betonte der Finanzexperte. Erfreut zeigte er sich trotzdem, dass Adelzhausen in diesem Jahr rund 10 000 Euro weniger zuschießen muss als 2022. Heuer sind es 518 000 Euro. Bei derzeit 79 Kindern in Betreuung kommt Markus Treffler auf eine Pauschale von 6558,23 Euro pro Kind. „Natürlich gibt es große Unterschiede zwischen Krippe und Kindergarten, aber das ist ein grober Richtwert”, so Treffler.

Adelzhausen gibt freilich nicht nur Geld aus. Während Personal- und Betriebsaufwand steigen, erhöhen sich auch die Einnahmen aus der Einkommensteuerbeteiligung. 2022 hat Adelzhausen dadurch rund 1,45 Millionen Euro eingenommen, 2023 rechnet Markus Treffler mit gut 80 000 Euro mehr. Bei der Gewerbesteuer bleibt alles beim Alten. Rund eine Million Euro hat die Gemeinde 2022 eingenommen, so viel soll es auch heuer werden. Hinzu kommt eine hohe Schlüsselzuweisung: 162 000 Euro bekommt Adelzhausen in diesem Jahr vom Landkreis.

Dass die Einnahmen trotzdem nicht reichen, um die Ausgaben zu decken und den Haushalt auszugleichen, das schien in der Sitzung so recht niemanden zu überraschen. Allein in der jüngsten Bürgerversammlung hatte Bürgermeister Lorenz Braun (PWG) bereits angekündigt, dass „noch ein bisschen was” auf die Gemeinde zukäme. So stehen in den kommenden Jahren Investitionen in die Ertüchtigung der Feuerwehrhäuser an. Die sollen im Rahmen des landkreisweiten Katastrophenschutzkonzepts zu sogenannten „Lichtpunkten” werden. Außerdem plant Adelzhausen derzeit eine Kläranlage. Die taucht im Haushalt zwar nicht auf, weil sie über ein Kommunalunternehmen finanziert wird. Zahlen aber wird die Gemeinde trotzdem müssen.

Markus Treffler sprach am Mittwochabend von rund 872 200 Euro, die Adelzhausen heuer aus den Rücklagen entnimmt. Damit reduziert sich die Pro-Kopf-Rücklage von knapp 770 auf knapp 290 Euro. Bereits ab 2024 soll dieses Vermögen aber wieder steigen.

Der Vermögenshaushalt wurde kurz vor dem Beschluss übrigens noch um 25 000 Euro auf dann 3,39 Millionen Euro erhöht. Lorenz Braun erklärte, dass der Waldkindergarten eine neue Jurte mit festem Boden bräuchte. Die kostet rund 35 000 Euro. Der Ansatz für Neuanschaffungen im Waldkindergarten war zuvor nur bei 10 000 Euro gelegen. Um mehr Handlungsspielraum zu haben, beschloss das Gremium, den Ansatz zu erhöhen. Keine Aufnahme von Krediten geplant

Gesamthaushalt 7,82 Millionen Euro (Vorjahr 9,27 Mio.)

Verwaltungshaushalt 4,45 Millionen Euro (4,14 Mio.)

Vermögenshaushalt 3,39 Millionen Euro (5,13 Mio.)

Zuführung zum Vermögenshaushalt 106 000 Euro (318 Tsd.)

Die wichtigsten Einnahmen

Einkommensteuer 1,53 Millionen Euro (1,45 Mio.)

Gewerbesteuer 1,00 Millionen Euro (1,00 Mio.)

Schlüsselzuweisungen 162 000 Euro (140 Tsd.)

Die wichtigsten Ausgaben

Personalkosten 1,50 Millionen Euro (1,31 Mio.)

Verwaltungs-/Betriebsaufwand 845 300 Euro (682 Tsd.)

Kreisumlage 1,14 Millionen Euro (1,01 Mio.)

VG-Umlage 285 800 Euro (235 Tsd.)

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Von Bastian Brummer
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