Zu zwei Jahren Jugendstrafe ohne Bewährung ist ein 15-Jähriger aus dem Landkreis Augsburg am Dienstag vor dem Amtsgericht Augsburg verurteilt worden, weil er Ende Januar auf dem Park-and-Ride-Parkplatz an der Augsburger Straße in Friedberg mit einer Machete auf zwei andere Jugendliche losgegangen war (wir berichteten). Dabei erlitt ein 16-jähriger Aichacher massive Schnittverletzungen an beiden Händen, die operiert werden mussten. An acht Fingern waren Sehnen und Nerven durchtrennt worden.

Die Verhandlung war nichtöffentlich, weil der Angeklagte zum Tatzeitpunkt erst 14 Jahre alt war. Er befand sich seit Januar in Untersuchungshaft. Laut einer Sprecherin des Amtsgerichts steht im Raum, dass sich die drei Jugendlichen wegen Drogengeschäften auf dem Parkplatz getroffen haben. Zunächst soll der Beschuldigte das jüngere der beiden Opfer mit der 50 cm langen Machete bedroht haben, ihm diese an Oberschenkel, Oberkörper und Hals gehalten haben. Dabei forderte er vom Angegriffenen unter anderem die Herausgabe des Handys. Danach soll er ihn genötigt haben, sich hinzuknien und zu entschuldigen. All das filmte er mit seinem Smartphone. Den anderen Burschen bedrohte er ebenfalls mit dem Buschmesser. Als dieser versuchte sich zu wehren, entstand eine Rangelei, in deren Folge es zu den Schnittverletzungen kam.

Neben besonders schwerer räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Diebstahl stand auch noch Sachbeschädigung auf der Liste der vorgeworfenen Delikte. Zu einem anderen Zeitpunkt hatte der Jugendliche die Schaufensterscheibe einer Apotheke mit einem E-Scooter eingeschlagen und Gummibärchen sowie rund 70 Euro Münzgeld gestohlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.