Die Gemeinde Petersdorf hat sich in Bezug auf die vom Freistaat Bayern geforderten zusätzlichen Windkraftanlagen dazu entschieden, nicht die Entwürfe des Regionalen Planungsverbandes abzuwarten, sondern Konzentrationsflächen auszuweisen und dafür den Flächennutzungsplan zu ändern (wir berichteten). Dazu hat am vergangenen Samstag eine Klausur des Gemeinderats mit dem Planungsbüro Opla aus Augsburg stattgefunden. Das Ergebnis daraus wurde nun am Montag in der Sitzung des Gemeinderats von Julian Erne (Opla) kurz präsentiert.
Im Vorfeld der Klausur ging man von einer möglichen Flächennutzung für Windkraftanlagen von 3,5 bis 6,9 Prozent der Gesamtfläche der Gemeinde aus. Das liege weit über der gesetzlich geforderten Fläche von 1,8 Prozent. Die Klausur hat nun konkret zwei Konzentrationsflächen an den Außenbereichen des Gemeindegebietes ergeben. Sie ergeben zusammen 6,5 Prozent der Gesamtfläche, was 126 Hektar entspricht. Der Gemeinderat beschloss nun einstimmig, frühzeitig die Öffentlichkeit, die Behörden und Träger der öffentlichen Belange einzubinden und eine Änderung des Flächennutzungsplans vorzubereiten.
Die Errichtung eines Zweifamilienhauses als Anbau an ein bestehendes Wohnhaus in der Schrannenstraße in Alsmoos führte zu Diskussionen: Dietrich Binder wies seine Ratskollegen bei der Vorstellung des Vorhabens darauf hin, dass der Anbau für zwei Wohneinheiten vorgesehen ist und zusammen mit dem Bestandsgebäude somit vier Wohneinheiten bedeuten. Dies habe zur Folge, dass neun Stellplätze vorzusehen sind. Bedenken äußerte er auch dahingehend, ob dieser Anbau ortstypisch sei, sicherlich aber im Rahmen der Nachverdichtung sinnvoll. Zweiter Bürgermeister Stephan End teilte die Binders Meinung und merkte an, dass die Stellplätze dann natürlich genutzt werden müssen und nicht die Autos auf der eh schon schmalen Straße abgestellt werden. Dem Vorhaben wurde schließlich einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt, falls die Verwaltungsgemeinschaft beim Bestandsgebäude nach Sichtung der Unterlagen keine Bedenken hat.
Eigentlich sollten in dieser Sitzung auch die neuen Elternbeiträge für das Kinderhaus St. Johannes Baptist in Alsmoos vom Gemeinderat beschlossen werden. In der Sitzung vom 16. Januar hat der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsplanung 2023 für das Kinderhaus und zur Reduzierung des jährlichen Defizits eine Erhöhung bis zu 15 Prozent bei den Gebühren für Kindergarten und Kinderkrippe und bis zu 25 Prozent für die Hortgebühren genehmigt und an die Verwaltungsgemeinschaft zur Ausarbeitung als Aufgabe gegeben. Bei der Präsentation der neuen Elternbeiträge merkte Benjamin Brandner an, dass die Erhöhung nicht den vorgeschlagenen Prozenten entsprechen und sich nur bei elf beziehungsweise 21 Prozent bewegen würde. Da bis zur Einführung der neuen Elternbeiträge zum 1. September 2023 noch Zeit ist, schlug der Bürgermeister vor, die ausgearbeiteten Beiträge noch einmal an die Verwaltungsgemeinschaft zur Kommentierung zurückzugeben und in der nächsten Sitzung erneut zur Beschlussfassung auf die Tagesordnung zu setzen. Mit drei Gegenstimmen wurde dieser Antrag angenommen.
Ohne Diskussion und einstimmig genehmigt wurde ein Antrag zur Errichtung einer Hackschnitzelheizung und eines Blockheizkraftwerks zur Biogasanlage in Alsmoos.