Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.12.2018 12:00

Popkonzert im Supermarkt

Exzentrischer Pop  vor Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt. (Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt.)
Exzentrischer Pop vor Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt. (Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt.)
Exzentrischer Pop vor Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt. (Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt.)
Exzentrischer Pop vor Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt. (Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt.)
Exzentrischer Pop vor Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt. (Schokoriegeln: Drummer Dominik Scherer und Sängerin Yuka Otsuki von der Band Osca bei ihrem Auftritt im Supermarkt.)

Die Zahl der Besucher schätzt er auf etwas mehr als 100. Maximal 200 hätte er nach eigener Aussage hereinlassen können, aber dann wäre es sehr eng geworden. „So ist es genau richtig”, sagt er. Gekommen sind nicht nur Szene-Leute, sondern offensichtlich auch einige ganz normale Kunden. Zunächst ähnelt der Abend einem Stehempfang. Es gibt Schnittchen, und bei Lieferanten kann man ein paar Spezialitäten probieren. Nur Cocktails sind im Eintrittspreis nicht enthalten, ihr Erlös ist jedoch gänzlich für den japanischen Bassisten von Osca gedacht, der schwer erkrankt ist.

Nach einer Weile kündigt ein anschwellendes Brummen an, dass das Konzert losgeht. Neben Bandleader und Drummer Dominik Scherer treten Keyboarder Matthias Erhard und die Sängerin und Songschreiberin Yuka Otsuki auf. Das Publikum versammelt sich um die Bühne, und ein paar Kameraleute und Fotografen beginnen, herum zu wuseln. „Es ist schon komisch hier”, ruft Otsuki. Aber einige Zeit später ruft sie: „Ich hab' mich an das Ambiente gewöhnt.” Es ist das letzte Konzert einer ausgedehnten Tournee, die auch nach Japan führte.

Überhaupt ist der Auftritt des Trios auch eine optische Attraktion. Scherer und Erhard tragen Fantasiekostüme - das von Scherer erinnert an einen Rocker, Erhard sieht ein bisschen wie ein Maharadscha aus.

Zudem verwenden sie kleine optische Gags wie übergestülpte verzerrte Münder und unterstreichen ihre Musik gern durch theatralische Gesten. Otsuki braucht so etwas nicht, ihr Look und ihr Verhalten sind an sich schon etwas exotisch. Die Musik ist im Kern konventioneller Pop, der aber durch Instrumenteneinsatz (Kornett, Geige) und Soundeffekte verfremdet und aufgepeppt wird. Außerhalb der Norm ist auch das deutlich in den Vordergrund gemischte Schlagzeug. Ein Übriges tun die verrätselten, vermutlich aber nicht sehr bedeutungsvollen Texte. Das Publikum brauchte eine Weile, sich in diesen Musikstil einzuhören, ging aber am Ende bei den dann auch eingängigeren Stücken mit, sang die Refrains und schwenkte die Arme. Zugaben waren wohl nicht geplant. Die kleine Bühne machte es jedenfalls für die Osca-Mitglieder schwierig, abzutreten und zurückzukehren. So blieben sie bei den „Zugabe”-Rufen einfach stehen und spielten drei weitere Songs.

Für Michael Wollny war es das zweite Konzert in seinem Markt. „Wenn wir weiter Bands finden, die hier auftreten wollen, werden wir solche Konzerte auch künftig machen”, sagte er zufrieden.


Von Berndt Herrmann
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