Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.04.2018 12:00

Archäologen bremsen Bau

Stillstand herrscht auf der Baustelle   in der Bartengasse in der Schrobenhausener Altstadt, auf der der Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen sein neues Haus bauen will. Caritaschefin Elisabeth Teschemacher hofft, dass in zwei bis drei Wochen die Arbeiten endlich beginnen können.	Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Stillstand herrscht auf der Baustelle in der Bartengasse in der Schrobenhausener Altstadt, auf der der Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen sein neues Haus bauen will. Caritaschefin Elisabeth Teschemacher hofft, dass in zwei bis drei Wochen die Arbeiten endlich beginnen können. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Stillstand herrscht auf der Baustelle in der Bartengasse in der Schrobenhausener Altstadt, auf der der Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen sein neues Haus bauen will. Caritaschefin Elisabeth Teschemacher hofft, dass in zwei bis drei Wochen die Arbeiten endlich beginnen können. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Stillstand herrscht auf der Baustelle in der Bartengasse in der Schrobenhausener Altstadt, auf der der Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen sein neues Haus bauen will. Caritaschefin Elisabeth Teschemacher hofft, dass in zwei bis drei Wochen die Arbeiten endlich beginnen können. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Stillstand herrscht auf der Baustelle in der Bartengasse in der Schrobenhausener Altstadt, auf der der Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen sein neues Haus bauen will. Caritaschefin Elisabeth Teschemacher hofft, dass in zwei bis drei Wochen die Arbeiten endlich beginnen können. Foto: Archiv (Foto: Archiv)

Auf der Suche nach einem Grund für die Verzögerungen auf der Baustelle in der Schrobenhausener Altstadt muss Elisabeth Teschemacher, Vorsitzende des Caritaskreisverbandes Neuburg-Schrobenhausen, nicht weit schauen. Der Blick auf das Baugrundstück gegenüber des ehemaligen Stadtgefängnisses reicht vollkommen aus. „Das zieht sich jetzt hin”, sagt Teschemacher über die archäologischen Untersuchungen, die das Landesamt für Denkmalschutz dort angeordnet hat.

Drei bis sechs Wochen sollten die Untersuchungen dauern, erinnert sich Teschemacher an anfängliche Aussagen im Herbst. Damals, als Mitte September symbolisch die Grundsteinlegung für das Bauprojekt stattfand, glaubten sie und die anderen Beteiligten noch daran, dass die Bauarbeiten für das Caritashaus im Oktober beginnen könnten.

Inzwischen ist für Teschemacher klar, dass sich die Fertigstellung des etwa mit drei Millionen Euro veranschlagten Projektes deutlich verzögern wird. Rund ein halbes Jahr Zeitverzug gebe es wohl insgesamt für das Haus, in dem die Caritas alle ihre auf das Stadtgebiet verteilten Beratungsstellen und Hilfsangebote bündeln möchte. Und die dadurch entstehenden Mehrkosten beziffert Teschemacher vorsichtig mit zehn bis 20 Prozent - also zwischen 300 000 bis 600 000 Euro.

Alleine rund 50 000 bis 100 000 Euro davon werde die Archäologie verschlingen, schätzt Teschemacher. Für sie ist klar, warum sich die Untersuchungen so in die Länge ziehen. Die Archäologen seien mal mit mehr und mal mit weniger Personal auf der Baustelle mit ihren Ausgrabungen und Untersuchungen beschäftigt. Gefunden haben sie laut Teschemacher bislang Spuren menschlichen Lebens aus früheren Zeiten. Das war zu erwarten, denn der ehemalige gekieste Parkplatz im Herzen der Altstadt war im Mittelalter Standort von Handwerkerhäusern.

Dass die Caritas auf die Archäologen warten muss, hat auch technische Gründe. „Wir können nicht nach oben flüchten mit dem Bau”, sagt Teschemacher. Soll heißen: Der Baukörper könne nicht auf die geplante Gründung im Untergrund verzichten. Es gäbe Fälle, in denen ein Gebäude einfach höher gebaut werden könnte und so weniger Erdarbeiten nötig seien.

Das funktioniere an dem Standort aber nicht, so Teschemacher weiter. Neben der Gründung für das Caritashaus hat es auch damit zu tun, dass für die Altstadt eine bestimmte Höhe von Gebäuden nicht überschritten werden dürfe.

Aber es gibt noch einen anderen Grund, der der Caritas das Bauen in der Bartengasse schwermachen wird - ein logistisches. Wie Teschemacher erklärt, werde der Bau der Caritas mit dem Altstadtumbau kollidieren. Denn bei der Neugestaltung der Lenbachstraße werde die Bartengasse von der Verkehrsader in der Altstadt abgekoppelt, und das voraussichtlich in der Zeit, in der für die Caritasbaustelle schweres Gerät und Materialien herangeschafft werden müssten.

Die Baufirma der Caritas versuche, so viel wie möglich schon vor der Sperrung zur Baustelle zu bringen. Doch, so Teschemacher, etliches werde aber später noch über die benachbarten Gassen mit Kleinst-Lkw zur Baustelle transportiert werden müssen.

Teschemacher hofft, dass die Bauarbeiten in zwei bis drei Wochen endlich beginnen können. Denn die Caritas möchte das neue Haus nicht ausschließlich für sich nutzen, sondern will auch einen öffentlichen Bereich schaffen, der für private Veranstaltungen angemietet werden könne.

Was die Caritasvorsitzende umtreibt, sind aber die Mehrkosten für den Bau durch die fast sechs Monate Verzögerung. Die Diözese Augsburg habe bereits avisiert, dass sie ihren Zuschuss für das Projekt erhöhen werde. Ansonsten hofft Teschemacher im schlimmsten Falle, bei Unternehmen in und um Schrobenhausen vielleicht einige Spenden lockermachen zu können. Durch die Verzögerung entstehen Mehrkosten von bis zu 20 Prozent


Von Thomas Winter
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