Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.09.2017 12:00

Wird der Lenbachsaal wieder aufgebaut?

Eines der wenigen Bilder des Ur-Lenbachsaals: Mehr Flair als die jetzige Version hatte er allemal.	Foto: SZ-Archiv (Foto: SZ-Archiv)
Eines der wenigen Bilder des Ur-Lenbachsaals: Mehr Flair als die jetzige Version hatte er allemal. Foto: SZ-Archiv (Foto: SZ-Archiv)
Eines der wenigen Bilder des Ur-Lenbachsaals: Mehr Flair als die jetzige Version hatte er allemal. Foto: SZ-Archiv (Foto: SZ-Archiv)
Eines der wenigen Bilder des Ur-Lenbachsaals: Mehr Flair als die jetzige Version hatte er allemal. Foto: SZ-Archiv (Foto: SZ-Archiv)
Eines der wenigen Bilder des Ur-Lenbachsaals: Mehr Flair als die jetzige Version hatte er allemal. Foto: SZ-Archiv (Foto: SZ-Archiv)

Schrobenhausens Kulturreferent Klaus Englert hat einen entsprechenden Antrag an die Stadt gestellt: Die Stadt Schrobenhausen soll im Zuge der Generalsanierung des Rathauses den Lenbachsaal so originalgetreu wie möglich nachbilden lassen.

Das wäre nur konsequent, nachdem das Schrobenhausener Rathaus inzwischen als Denkmal eingestuft ist. Kulturreferent Englert findet: „Der Vorschlag von Herrn Eibl trifft den Nagel auf den Kopf.” In einem Leserbrief hatte Heinz Eibl vorgeschlagen, einen Fehler der Vergangenheit auszumerzen. Denn der Lenbachsaal, der 1902 nach Plänen des berühmten Architekten Gabriel von Seidl in Kooperation mit dem Malerfürsten Franz von Lenbach persönlich entstanden war, verschwand mit dem Abriss des Rathauses vor 50 Jahren.

Für Klaus Englert ist die anstehende Generalsanierung „eine einmalige Chance, diesen Fehler von damals weitgehend zu korrigieren. Der wuchtig-schöne grüne Kachelofen mit Gitter ist geblieben, auch die Ratskannen in den Nischen befinden sich im Archiv des Museums, ebenso der sehr schöne Kronleuchter”. Was fehlt, sind die Möbel, und die bemalten Bretter der Wandvertäfelung.

Die galt lange Zeit als verschollen; gerüchteweise sollen sich Teile in irgendwelchen Gartenlauben im Stadtgebiet befinden. Vor ein paar Jahren tauchten einige der Latten auf: Jemand hatte sie des Nächtens heimlich in den Garten des Heimatforscherehepaars Bernhard und Barbara Rödig gelegt. Sprich: Es gibt Originale, die als Muster für den Rest dienen könnten.

Franz von Lenbach war ja in seinen letzten Lebensjahren immer wieder in seiner Heimatstadt gewesen, er selbst hatte tief in die Tasche gelangt und für die Ausstattung des Saals nicht nur Bilder, sondern auch Bargeld gespendet.

Der Saal war dann Sitzungs- und Repräsentationsraum zugleich. Erst im neuen Rathaus, das 1968 gebaut wurde, trennte man die Bereiche auf. Im neuen Lenbachsaal fanden jahrzehntelang bedeutende Ereignisse statt, Empfänge für hohe Gäste der Stadt, aber auch Feierstunden. Seit der Brandschutz zuschlug, gibt es solche Möglichkeiten nicht mehr.

„Jede Stadt sollte einen repräsentativen Raum zur Verfügung haben”, findet Klaus Englert.


Von Thomas Winter
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