Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.09.2017 12:00

Premiere: Israels Staatspräsident in KZ-Gedenkstätte

Es war sein ausdrücklicher Wunsch, auch die Gedenkstätte in Dachau zu besuchen, um die israelische Olympiamannschaft zu ehren, die hier an der KZ-Gedenkstätte vier Tage vor dem Attentat am Internationalen Mahnmal einen Kranz niedergelegt hatte. So wie es Staatspräsident Rivlin, Bundespräsident Steinmeier und Ministerpräsident Seehofer nach dem Besuch des Museums auch taten. Schülerinnen des Dachauer Josef-Effner-Gymnasiums hatten die Kränze zum Mahnmal getragen, wo die Präsidenten innehielten und der Opfer gedachten.

Bei seinem Besuch wurde der Staatspräsident vor dem ehemaligen Jourhaus von Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten, und der Dachauer Gedenkstättenleiterin Dr. Gabriele Hammermann begrüßt.

Nach den Worten der Gedenkstättenleiterin geht es bei dem Besuch der Präsidenten auch um den Gegenwartsbezug; darum, auf aktuelle Formen von Antisemitismus und Rassismus sowie die Folgen für Politik und Gesellschaft hinzuweisen. Der Ort stehe exemplarisch für Terror, Ausgrenzung und Missachtung von Menschenrechten. Der gemeinsame Dachaubesuch stand im Zeichen des Gedenkens und der Versöhnung und Freundschaft zwischen Deutschland und Israel.

Der großen Begleitdelegation gehörten General Jean-Michel Thomas, Präsident des Comité International de Dachau, Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Abba Naor, Überlebender des KZ Dachau, der Vorsitzende der Lagergemeinschaft Ernst Grube, Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann und Landratstellvertreter Helmut Zech an. Gemeinsam mit Bundespräsident Steinmeier schritt Reuven Rivlin durch das historische Lagertor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei”.


Von Ines Speck
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