Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.02.2017 12:00

Fasching in Indersdorf: Mann stürzt von Wagen

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55 Themenwagen und Fußgruppen mit allein rund 3000 Mitwirkenden nahmen am größten Umzug im Landkreis teil. Überschattet wurde der Umzug allerdings durch einen schweren Unfall am Nachmittag: Kurz nach 16 Uhr, als der Zug bereits beendet wurde und die Wagen in der Freisinger Straße geleert wurden, stürzte ein 21-jähriger Mann von einem der Wagen.

Er saß laut Polizei wohl hoch oben auf der Brüstung, als er das Gleichgewicht verlor und kopfüber fast vier Meter tief auf den Asphalt stürzte. Er wurde mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen mit dem Hubschrauber in ein Münchner Klinikum geflogen. Er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Darüber hinaus kam es nach Polizeiangaben zu „kleineren Reibereien”, bei denen aber keiner ernsthaft verletzt wurde.

Der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch, „einfach der Wahnsinn”, sagte Johannes Böller, der Pressesprecher des Faschingskomitees, das übrigens in diesem Jahr mit einem neuen Präsidiumswagen den Zug begleitete und reichlich Blumen an die Besucher verteilte. Für den Umzug galten verschärfte Sicherheitsbestimmungen, außerdem mussten die Mitwirkenden eine Gebühr von zwei Euro je Teilnehmer entrichten. Damit werden die Teilnehmer an den steigenden Kosten für die Sicherheit der Besucher beteiligt. Die Eintrittsgelder kommen wie jedes Jahr sozialen Zwecken in der Gemeinde zugute.

Nachdem die teilnehmenden Wagen noch eine Sicherheitsprüfung über sich ergehen lassen mussten, konnte der Umzug pünktlich um 13 Uhr auf der Höhe des Krankenhauses starten, wie immer angeführt von den als Landsknechten gekleideten Indersdorfer-Albersbacher Musikanten. Tausende säumten inzwischen die Maroldstraße bis zum Kloster hinunter und über die Glonnbrücke bis zum Marktplatz, wo vor dem Rathaus eine große Bühne aufgebaut war und Bürgermeister Franz Obesser die teilnehmenden Gruppen begrüßte.

„Glonntal Helau” ertönte immer wieder der Faschingsruf. Die Phantasie bei der Gestaltung der Motivwagen kannte keine Grenzen. Lokale Themen wurden ebenso auf die Schippe genommen wie politische. Die reichten von Märchenstunde der Politiker, wo alle wieder in den sauren Apfel beißen müssen, über den notwendigen Atomausstieg bis hin zum amerikanischen Präsidenten Donald Trump.


Von Berndt Herrmann
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