Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.07.2018 12:00

Kanal schützt nicht vor Katastrophen

Matthias Bauer vom Ingenieurbüro Mayr hat die Kanalsituation in Todtenweis genau untersucht und verschiedene Modelle simuliert. Das Ergebnis: Das System ist für ein sogenanntes dreijähriges Regenereignis ausreichend. Auch bei einem „Fünfjährigen” ist der Kanal in der Lage, das Wasser aufzunehmen. Zwar wurde an manchen Stellen ein hoher Wasserspiegel errechnet, dennoch ist der Kanal laut Bauer „nach dem Regelwerk hydraulisch ausreichend”. Rein rechtlich habe die Kommune also genügend getan, fasste Bürgermeister Carl zusammen.

Dass es zwischenzeitlich, seit an der Römerschanze Häuser stehen, immer wieder zu Rückstauungen bis in die Keller im Altbestand komme, monierte Michael Ostermair: „Vom Wasserwirtschaftsamt hieß es damals, dass der Kanal zu klein ist, wenn die Römerschanze gebaut wird.” Bauer wies darauf hin, dass sich nach den Vorgaben auch die Hausbesitzer selbst gegen Rückstau sichern müssten. „Das ist ganz wichtig”, so der Experte.

Dass mittlerweile mehr Wasser im Kanal lande als vor 20 Jahren, bestritt er nicht. Die Gründe dafür seien vielfältig: mehr Bebauung, mehr versiegelte Flächen, andere landwirtschaftliche Bewirtschaftung. Dass es sich lohnt, gerade an dieser Stellschraube zu drehen, machte Carl in der Sitzung deutlich: Während die Fläche oberhalb der Römerschanze 2015 als Acker genutzt wurde, der durch den Platzregen in den Ort gespült wurde, ist dort nun Grünland.


Von Verena Heisserer
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