In Todtenweis beschäftigt man sich seit rund zwei Jahren mit der Thematik. Drei Arbeitskreise wurden gebildet, in denen nicht nur Gemeinderatsmitglieder oder Bürgermeister Konrad Carl Ideen sammeln, sondern auch ganz normale Bürger, die Interesse haben, sich einzubringen. Im Gasthaus Golling wurden nun Ergebnisse vorgestellt. „Visionen, wie man die Gemeinde voranbringen könnte”, sagte Carl.
Vor 50 Jahren bestand Todtenweis überwiegend aus Landwirtschaften. Viele Menschen arbeiteten auf den Höfen. Mit zunehmender Aufrüstung der Maschinenparks verschob sich der Schwerpunkt. Immer mehr Höfe starben. 1999 zählte man in Todtenweis noch 41 landwirtschaftliche Betriebe, 2010 waren es noch 23, aktuell sind es vermutlich noch weniger. Zudem leidet Todtenweis unter überdurchschnittlicher Überalterung. Die Folgen sind ein anderes Freizeitverhalten. Man muss Strukturen schaffen, um jenseits der früher üblichen Großfamilien Betreuungsmöglichkeiten für Kinder wie Senioren bieten zu können.
„Das haben wir schon immer so gemacht”: Sätze wie dieser, betonte Bürgermeister Konrad Carl, seien „nicht mehr tragbar”. Ziel des Gemeindeentwicklungskonzepts sei es, das Gesamtsystem nicht mit Scheuklappen zu analysieren, sich nicht nur auf die eigene Einschätzung zu verlassen, sondern im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung die unterschiedlichen Blickwinkel einzubeziehen: „Wir müssen uns trauen, neue Wege zu gehen.”