Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.10.2016 12:00

Sielenbach diskutiert über sozialen Wohnungsbau

Für den Septemberbeschluss erntete Sielenbach viel Lob, weil die kleine Gemeinde, wie schon bei der regenerativen Energie, eine Vorreiterrolle übernimmt. Am Mittwoch ging es eigentlich um den Standort, außerdem legte Echter Entwürfe für das Gebäude vor. Um Zuschüsse aus dem neu aufgelegten staatlichen Förderprogramm zu erhalten, dürfen die Wohnungen eine gewisse Größe nicht überschreiten und potenzielle Mieter müssen unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegen - wie im sozialen Wohnungsbau üblich.

Andreas Schneider und Zweiter Bürgermeister Franz Moser meinten aber, es sei sinnvoller, auf staatliche Zuschüsse zu verzichten, größere Wohnungen zu bauen und keine Einkommensgrenze zu setzen. „Es gibt genug junge Sielenbacher, die bauen wollen und keinen Bauplatz finden. Mit einer Einkommensgrenze schließen wir die aus”, meinte Schneider.

Andere Gemeinderäte widersprachen dieser Argumentation: „Wir sind keine Wohnbaugesellschaft, sozialer Wohnungsbau ist eben sozialer Wohnungsbau”, meinte etwa Josef Stocker. Auch Jürgen Oswald sah nicht die Aufgabe der Kommune darin, mit privaten Baugesellschaften in Konkurrenz zu treten. Josef Strasser meinte, es gebe genug junge Sielenbacher, die ebenfalls sozial schwach und auf günstigen Wohnraum angewiesen seien.

Al sich Schneider zu der Aussage verstieg „Dann bauen wir Wohnungen für neun Hartz-IV-Empfänger”, erinnerte ihn Rosi Lutz an die gesellschaftliche Funktion sozialen Wohnungsbaus und daran, dass auch das Menschen seien und irgendwo wohnen müssten.

Bürgermeister Echter brachte dann die Variante ins Spiel, sechs Wohnungen nach den staatlichen Fördernkriterien zu bauen, das Dachgeschoss aber ohne Zuschüsse zu errichten. Dort könnten dann zwei Wohnung entstehen, die die Gemeinde ohne Einkommensgrenze vermieten kann.

Gemeindehauses.


Von Berndt Herrmann
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