Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.11.2016 12:00

„Das ist fast zu viel für mich”

Dritter Bürgermeister Thomas Huber  (links) brauchte zwei Mikrofone, um das Geschenk der Mitarbeiter aus dem Rathaus zu erläutern: eine Ballonfahrt über die Großgemeinde Pöttmes.	Foto: vj (Foto: vj)
Dritter Bürgermeister Thomas Huber (links) brauchte zwei Mikrofone, um das Geschenk der Mitarbeiter aus dem Rathaus zu erläutern: eine Ballonfahrt über die Großgemeinde Pöttmes. Foto: vj (Foto: vj)
Dritter Bürgermeister Thomas Huber (links) brauchte zwei Mikrofone, um das Geschenk der Mitarbeiter aus dem Rathaus zu erläutern: eine Ballonfahrt über die Großgemeinde Pöttmes. Foto: vj (Foto: vj)
Dritter Bürgermeister Thomas Huber (links) brauchte zwei Mikrofone, um das Geschenk der Mitarbeiter aus dem Rathaus zu erläutern: eine Ballonfahrt über die Großgemeinde Pöttmes. Foto: vj (Foto: vj)
Dritter Bürgermeister Thomas Huber (links) brauchte zwei Mikrofone, um das Geschenk der Mitarbeiter aus dem Rathaus zu erläutern: eine Ballonfahrt über die Großgemeinde Pöttmes. Foto: vj (Foto: vj)

Franz Schindele hat zu einer Art Tag des offenen Geburtstags geladen, und alle - oder fast alle - sind gekommen: die kleinen Kindergarten- und die großen Schulkinder, Kinder und Familien aus Syrien und Afghanistan, viele Bürger und Bürgerinnen, zahllose Vereine aus Pöttmes und den Ortsteilen. Gemeinderäte, die Mitarbeiter der Verwaltung, Bürgermeister-Kollegen aus den umliegenden Gemeinden und angrenzenden Landkreisen, Pfarrer, Firmenleiter, Freunde, Bekannte, Familienmitglieder. Die Musikkapelle Pöttmes, die Blaskapelle Pöttmes, die Musikschule Biolek und die Pöttmeser Trommlergruppe spielen auf. Herbert Pukas fungiert als Moderator. Es gibt jede Menge Geschenke, Franz Schindele wird heftig umarmt und herzlich beglückwünscht. Er darf Geschenke auspacken, er hört sich Geburtstagsständchen an, er schüttelt unzählige Hände und freut sich über jeden einzelnen Glückwunsch der bunt gemischten Gratulantenschar.

„Heute ist ein schöner Tag, heute feierst du Geburtstag” singen die Erstklässler ins Mikrofon. Grundschullehrerin Barbara Altmannshofer hatte ihre Schüler eigens in die Werkstatt von Antje Sträter geführt, unter deren Anleitung bunte Fahnen mit liebevollen Glückwünschen angefertigt wurden. Rektorin Ursula Werner empfindet es als ein großes Glück, mit einem derart aufgeschlossenen und progressiv eingestellten Bürgermeister zusammenarbeiten zu können. Viele Vereinsabordnungen zollen dem beliebten Rathauschef ihre Anerkennung, sie kommen in Uniform und bringen ihre mächtigen Fahnen mit.

Das Partnerschaftskomitee schleppt ein Rathaus-Modell ins Rathaus, auf der Front das Konterfei eines zufrieden lächelnden Franz Schindele. Die Schulkinder sehen den Chef als coolen Sheriff, der mit Cowboy-Hut und Sheriffstern die Interessen der Großgemeinde verteidigt. Die Vereinigten Well Verehrerinnen (VWV) schenken ihm fünf Wahnsinns-Frauen. „Die gehören alleine dir”, scherzt Eva Ziegler und überreicht das Lizzy-Aumeier-Plakat. Die Kabarett-Damen werden demnächst den Pöttmeser Kultursaal aufmischen. Magnus Birkmeir bringt einen Apfel aus den Schorner Obstgärten mit, die afghanische Familie Siraj überreicht Selbstgebackenes.

Franz Schindele ist überwältigt. „Das ist fast zu viel für mich”, gesteht er. Um den Geschenke-Trubel zu kanalisieren, hat er am Eingang des Rathauses eine Spendenbox zugunsten der Jemenhilfe aufgestellt. Er kann sich zu Recht freuen, dass so viele Menschen ihm deutlich zeigen, wie sehr seine zugängliche, freundliche, offene und unprätentiöse Art gefällt und anerkannt wird. Am Samstagabend hat er seine Familie sowie enge Freunde und Wegbegleiter in die Ratsstuben geladen.

Helmut Schenke gehört zu ihnen. Der hat eine interessante retrospektivische Gratulationskalkulation aufgestellt. Vor 30 Jahren hat der heute 84-Jährige Schenke den damals 30-jährigen Franz Schindele kennengelernt. Heute, 30 Jahre später, ist der Jubilar aus Schenkes Sicht, um 100 Prozent gealtert. Er selbst, der Schenke, aber nur um 50 Prozent. Im Leben kommt eben vieles darauf an, aus welcher Perspektive man seine Schlüsse zieht.

Dem Franz Schindele haben alle Gratulanten eines von Herzen gewünscht: So weiter machen, und ein langes Leben. Die Königlich Privilegierten Feuerschützen feuern zur nachhaltigen Unterstützung drei gewaltige Böllerschüsse ab.


Von Carina Lautenbacher
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