Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.09.2015 12:00

Motorisierte Sternstunden

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Starke Magnetwirkung hatte Pöttmes mit seinem historischen Marktplatz und den anliegenden Grundstücken und Straßen am gestrigen Sonntag für alle Freunde alter Fahrzeuge. Obwohl es noch am frühen Morgen geregnet hatte und sich tagsüber am Himmel immer wieder dunkle Wolken zeigten, machten sich zahlreiche Besitzer mit ihren betagten Fahrzeugen auf den Weg an den Moosrand. Auch wenn man die Rekordausstellerzahl vom vorigen Jahr, als man 800 Teilnehmerurkunden ausgab, nicht ganz erreichte, erlebten die Gäste eine Revue der motorisierten Entwicklung. Bereits zum Start um 9 Uhr erwarteten die Anbieter von Ersatzteilen und Accessoires die ersten Schnäppchenjäger.

Was so manchem unbedarften Bummler nur als „oids Glumpp” oder wertloser Schrott erschien, war für so manchen Oldtimerbesitzer oder Restaurateur genau das gesuchte und dringend benötigte Teil und die Nadel im Heuhaufen. Um für die Fahrzeuge, die sich nicht anmelden mussten, eine Stellplatzreserve vorzuhalten, hatten die Oldtimerfeunde um ihren Vorsitzenden Werner Schlaegel den Teilemarkt diesmal rund um den Partnerschaftsplatz verlegt.

Schon zum Auftakt waren auch die ersten Autos, Motorräder und Bulldogs vor Ort, um sich die besten Plätze zu sichern. Der Zulauf wurde in der Folgezeit größer und gegen 11 Uhr waren nur noch wenige Plätze auf und rund um den Marktplatz frei. Altbetagte Herrschaften, wie etwa ein englischer Moris, Baujahr 1934, gab es ebenso zu bewundern wie die unter den Oldtimern noch „Jugendlichen”, zum Beispiel den Opel GT aus den 70-er Jahren.

Klangvoll waren die Namen ohnehin, ob bei den Autos, den Motorrädern oder auch den Nutzfahrzeugen. Darunter mischten sich aber auch immer wieder Exoten, die hierzulande nur Insidern bekannt sind. Ein solch ausgefallenes Fahrzeug stellte der vor der Johanneskapelle platzierte 2CV Sahara dar. 1961 gebaut, verfügt das Fahrzeug über zwei Motoren mit je 425 Kubikzentimetern Hubraum. Einer vorne, der andere hinten, wo üblicherweise der Kofferraum ist, leisten beide zusammen 24 PS. Mit dem Ausspruch „wer den Tod nicht scheut fährt Lloyd” wurden zeitweise die Fahrer dieses Fahrzeuges geschmäht. Wenig beeindruckt zeigt sich der Pöttmeser Artur Loquai, der eben diesen Spruch in seinem Lloyd Alexander TS, Baujahr 1960, anbrachte.

Gewohnt gut organisiert wickelten die Pöttmeser Oldtimerfreunde unterstützt von der Feuerwehr aus Schnellmannskreuth die Veranstaltung ab.

Von der Zuweisung des Stellplatzes bis zur Brotzeit blieben keine Wünsche offen, womit sich sowohl Aussteller als auch Besucher schon auf den nächsten ersten Sonntag im September freuen dürfen.

Weitere Fotos zum Treffen

der Oldtimer im Internet Viel los war gestern beim Oldtimertreffen in Pöttmes. Auf 403 PS bringt es die Ram Cobra von Hugo Ehrensperger. Kaum zu glauben, dass diese Hammermaschine mit 6,7 Litern Hubraum schon 35 Jahre auf dem Buckel hat. Fotos: Willi Wagner


Von Wilhelm Wagner
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