Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.12.2016 12:00

Petersdorf vor der Wahl: Was macht eigentlich ein Bürgermeister?

Rund 70 Besucher   wollten am Mittwochabend im Sportheim wissen, welche Aufgaben auf den künftigen Petersdorfer Bürgermeister zukommen und wie er sich diese mit der Verwaltungsgemeinschaft aufzuteilen hat.	Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)
Rund 70 Besucher wollten am Mittwochabend im Sportheim wissen, welche Aufgaben auf den künftigen Petersdorfer Bürgermeister zukommen und wie er sich diese mit der Verwaltungsgemeinschaft aufzuteilen hat. Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)
Rund 70 Besucher wollten am Mittwochabend im Sportheim wissen, welche Aufgaben auf den künftigen Petersdorfer Bürgermeister zukommen und wie er sich diese mit der Verwaltungsgemeinschaft aufzuteilen hat. Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)
Rund 70 Besucher wollten am Mittwochabend im Sportheim wissen, welche Aufgaben auf den künftigen Petersdorfer Bürgermeister zukommen und wie er sich diese mit der Verwaltungsgemeinschaft aufzuteilen hat. Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)
Rund 70 Besucher wollten am Mittwochabend im Sportheim wissen, welche Aufgaben auf den künftigen Petersdorfer Bürgermeister zukommen und wie er sich diese mit der Verwaltungsgemeinschaft aufzuteilen hat. Fotos: Nayra Weber (Fotos: Nayra Weber)

Der Wohnsitz in Petersdorf ist nur Bedingung für einen Ehrenbeamten, also einen ehrenamtlichen Bürgermeister. Sollte sich der Gemeinderat in der dafür am Dienstag angesetzten Sitzung für ein Hauptamt entscheiden, könnte der künftige Gemeindechef auch ein Auswärtiger sein.

Viel geredet wurde auch über die finanziellen Konsequenzen für die Gemeinde, die sich aus der Rechtsstellung ergeben. Derzeit erhält der ehrenamtliche Petersdorfer Bürgermeister 3800 Euro brutto im Monat. Für ein hauptamtliches Gemeindeoberhaupt würde es folgendermaßen aussehen: ein Gehalt von 4872 Euro, Familienzuschlag von 239 Euro sowie eine Aufwandsentschädigung von rund 400 Euro. Also gut 5500 Euro brutto im Monat. Inklusive Sozialversicherungsbeiträgen müsste die Gemeinde für einen ehrenamtlichen Bürgermeister mit 4364 Euro kalkulieren, für einen hauptamtlichen mit 7631 Euro. Dieser Unterschied würde im Jahr rund 39 000 Euro ausmachen. Ein Ehrenbeamter erhält nach 18 Jahren Dienstzeit von der Gemeinde einen Ehrensold in Höhe von 1406 Euro, bei einem Beamten auf Zeit (also Hauptamt) müsste die Gemeinde einen Versorgungsanteil von 650 Euro übernehmen.

Ein Bürger gab zu verstehen, dass seiner Meinung nach der Verdienst eines ehrenamtlichen Bürgermeisters die Arbeitszeit nahezu in Vollzeit rechtfertige. Er sprach sich aus diesem Grund gegen das Hauptamt aus. Ohnehin ging es bei der Infoveranstaltung in erster Linie darum, was ein Bürgermeister in Petersdorf tatsächlich zu leisten habe. „Das müsste im Ehrenamt machbar sein”, befand auch ein anderer Zuhörer. Der künftige Bürgermeister müsse auch Aufgaben abgeben können. „Alle Vorgänger haben es geschafft”, meinte er.

Das war praktisch das Stichwort von Johann Settele, der selbst zwölf Jahre lang die Geschicke der Gemeinde geleitet hat. Er sollte Licht ins Dunkel bringen, was die Arbeitsleistung des Petersdorfers Bürgermeister angeht. „Der Zeitaufwand ist ohne Ende. Das ist nicht irgendein Job, die Bürokratie ist unendlich”, machte er deutlich. Ohne einen hauptamtlichen Bürgermeister gehe es in seinen Augen nicht mehr, vor allem auch unter dem Aspekt, dass kein Arbeitgeber in der freien Wirtschaft seinen Angestellten dermaßen flexibel freistellen werde. An dieser Stelle gab auch der noch amtierende Bürgermeister Richard Brandner erneut zu verstehen, dass er „brutal unterschätzt habe, was ein Bürgermeister leisten und abfedern muss”. Brandner verdeutlichte, dass jeder ehrenamtliche Bürgermeister im Landkreis seine eigene Lösung gefunden habe, seine Zeit und Kraft in Abstimmung mit seinem Arbeitgeber einzuteilen, aber dass jeder im Endeffekt bereits als Gemeindechef in Vollzeit arbeite.

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Von Nayra Weber
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