Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.01.2018 12:00

Der Held der Woche: Ludwig Kolper

Nadelöhr im Münchner Osten:  Im Richard-Strauß-Tunnel geriet der Lkw des Obergriesbachers Ludwig Kolper in Brand. Es gelang ihm, die Flammen in Schach zu halten, bis die Feuerwehr vor Ort war. Dadurch verhinderte er womöglich eine Katastrophe. 	Foto: Feuerwehr München (Foto: Feuerwehr München)
Nadelöhr im Münchner Osten: Im Richard-Strauß-Tunnel geriet der Lkw des Obergriesbachers Ludwig Kolper in Brand. Es gelang ihm, die Flammen in Schach zu halten, bis die Feuerwehr vor Ort war. Dadurch verhinderte er womöglich eine Katastrophe. Foto: Feuerwehr München (Foto: Feuerwehr München)
Nadelöhr im Münchner Osten: Im Richard-Strauß-Tunnel geriet der Lkw des Obergriesbachers Ludwig Kolper in Brand. Es gelang ihm, die Flammen in Schach zu halten, bis die Feuerwehr vor Ort war. Dadurch verhinderte er womöglich eine Katastrophe. Foto: Feuerwehr München (Foto: Feuerwehr München)
Nadelöhr im Münchner Osten: Im Richard-Strauß-Tunnel geriet der Lkw des Obergriesbachers Ludwig Kolper in Brand. Es gelang ihm, die Flammen in Schach zu halten, bis die Feuerwehr vor Ort war. Dadurch verhinderte er womöglich eine Katastrophe. Foto: Feuerwehr München (Foto: Feuerwehr München)
Nadelöhr im Münchner Osten: Im Richard-Strauß-Tunnel geriet der Lkw des Obergriesbachers Ludwig Kolper in Brand. Es gelang ihm, die Flammen in Schach zu halten, bis die Feuerwehr vor Ort war. Dadurch verhinderte er womöglich eine Katastrophe. Foto: Feuerwehr München (Foto: Feuerwehr München)

Den „Held der Woche” zeichnet der Rundfunksender Bayern 1 aus. Am Samstagmittag war es soweit: Ludwig Kolper wurde diese Ehrung zuteil. Es geschah am Montag, 8. Januar. Nach drei Wochen Urlaub fuhr Kolper, der bei Sauer & Wittmann arbeitet, mit einem Lkw dieser Obergriesbacher Firma durch München zu einer Baustelle. Wege der Höhe seines Lastwagens wählte er einen anderen Weg als seine Kollegen in einem anderen Fahrzeug. Im Richard-Strauss-Tunnel im Osten der Stadt ging gegen 9.30 Uhr plötzlich der Motor aus. Kolper schaffte es noch, den Laster bei der Ausfahrt zur A 94 so an den Tunnelrand rollen zu lassen, dass der Verkehr möglichst wenig behindert wurde. „Ich bin ganz rechts an die Wand gefahren, aus dem Führerhaus konnte ich mich geradeso rauszwängen.”

Er stellte ein Warndreieck auf, und als er wieder zum Lkw zurück kam, dachte er: „Da stinkt es, das brennt ja”, und gleich darauf bemerkte er Rauch, der aus dem Motorraum aufstieg. Er hielt schnell Autofahrer an, einer gab ihm einen kleinen Feuerlöscher - das ging schneller, als den bordeigenen des Lkw aus dem Führerhaus zu holen. Aber Ludwig Kolper war klar, dass größere Löscher notwendig waren. Er wusste, dass es die bei den Notausgängen gibt. Schnell rannte er die etwa 100 Meter zu dem nächste Notausstieg, schnappte sich zwei Löscher, und hatte mit ihnen den Brand schnell unter Kontrolle. Danach sagte er sich;: „Jetzt muss ich auch raus.”

Kurze Zeit später rückten der Einsatzführungsdienst, zwei Löschzüge, diverse Sonderfahrzeuge der Berufsfeuerwehr sowie Kräfte der Feuerwehr Ramersdorf an, denn die Alarmmeldung „Feuer im Tunnel” hatte größte Befürchtungen ausgelöst. Dank des beherzten Vorgehens des Lkw-Fahrers hatten sie nur noch den brennenden Motorraum vollständig abzulöschen, was mit einem Wasser-Schaum-Gemisch gelang.

Beide Tunnelröhren waren sofort nach dem Alarm gesperrt worden, das sorgte natürlich für ein Verkehrschaos. „Nach zwei Minuten war kein Auto mehr im Tunnel”, schildert Kolper beeindruckt die Schnelligkeit, mit der die Ampeln an den Einfahren nach der Meldung auf Rot stellten.

Er selbst verließ den Tunnel „in dem guten Gefühl, einen Großbrand verhindert zu haben”, berichtete er gestern der AICHACHER ZEITUNG. Das wurde ihm auch von der Feuerwehr bestätigt .

Sein Lastwagen wurde später von Feuerwehrleuten aus dem Tunnel gefahren, um diesen schnellstmöglich wieder für den Verkehr freigeben zu können. Die im Tunnel verbauten Großlüfter brachten die entstandenen Rauchgase zügig aus der Tunnelröhre. Brandursache war übrigens ein defekter Turbolader.

Dass Ludwig Kolper genau richtig reagieren konnte, ist nicht zuletzt seinem privaten Engagement zu verdanken: Er ist Mitglied der Obergriesbacher Feuerwehr. „Ich war schon als Jugendlicher Mitglied bei der Feuerwehr Obergriesbach, habe dann eine Pause gemacht, gehe aber seit vergangenem Sommer wieder öfter zu den Übungen.” Gerade rechtzeitig, um mit dem aufgefrischten Wissen zum Helden zu werden.


Von Monika Grunert Glas
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