Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 11.03.2012 20:49

Eisstock-WM: nicht einmal Bronze

<p> <x_bildunterschr> <b>Die Eisstock-Weltmeisterschaft in Waldkraiburg  </b>war ein Zuschauermagnet. Nie zuvor kamen zu den globalen Titelwettbewerben so viele Schaulustige wie heuer in die größte Stadt des Landkreises Mühldorf.  Foto: ei </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die Eisstock-Weltmeisterschaft in Waldkraiburg </b>war ein Zuschauermagnet. Nie zuvor kamen zu den globalen Titelwettbewerben so viele Schaulustige wie heuer in die größte Stadt des Landkreises Mühldorf. Foto: ei </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die Eisstock-Weltmeisterschaft in Waldkraiburg </b>war ein Zuschauermagnet. Nie zuvor kamen zu den globalen Titelwettbewerben so viele Schaulustige wie heuer in die größte Stadt des Landkreises Mühldorf. Foto: ei </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die Eisstock-Weltmeisterschaft in Waldkraiburg </b>war ein Zuschauermagnet. Nie zuvor kamen zu den globalen Titelwettbewerben so viele Schaulustige wie heuer in die größte Stadt des Landkreises Mühldorf. Foto: ei </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die Eisstock-Weltmeisterschaft in Waldkraiburg </b>war ein Zuschauermagnet. Nie zuvor kamen zu den globalen Titelwettbewerben so viele Schaulustige wie heuer in die größte Stadt des Landkreises Mühldorf. Foto: ei </x_bildunterschr> </p>

Nach Vor- und Rückrunde waren Renate Schwindler, Marion Mader, Veronika Filgertshofer, Sabine Stadler und Doris Schuber sogar auf Goldkurs als die bis dahin mit Abstand beste Mannschaft; je zweimal hatten sie Österreich und Italien bezwungen. Aber am Freitag im Halbfinale unterlagen die Deutschen Österrreich mit der letzten Kehre 23:27 (13:15/10:12). „Vielleicht war die hohe Erwartungshaltung bei der WM im eigenen Land doch eine zu schwere Last, haben die Nerven den Spielerinnen deshalb einen Streich gespielt“, grübelte Stadlmair nach den famosen Vorstellungen am Dienstag und Donnerstag.

Am Samstag im Spiel um Platz drei warteten nun ausgerechnet noch die Italienerinnen aus Südtirol, die in der Vorschlussrunde überraschend Tschechien 22:24 unterlegen waren. Die Deutschen fanden nie zu ihrem Spiel. „Je größer der Druck angesichts des anwachsenden Rückstands wurde, umso höher wurde die Fehlerquote“, stellte Stadlmair fest. Am Ende stand mit 8:36 (8:18/0:18) ein desaströses Resultat. „Das war eine der schlechtesten Leistungen, die eine deutsche Damenmannschaft jemals abgeliefert hat“, redete der Kühbacher Abteilungsvordere Klartext. Durch die Bank hätten die deutschen Damen schlecht geschossen. „Es waren zwar die fünf zurzeit besten Schützinnen im DESV am Start, aber Einzelkönner ergeben nicht zwangsläufig eine harmonierende Mannschaft.“ Letztlich sei die Vorbereitung für diese Besetzung, die Damen-Bundestrainer Ludwig Baumgartner erst im November rekrutiert hatte, einfach zu kurz gewesen, urteilte Stadlmair.

„Sicherlich haben wir einige Fehlschüsse gehabt, aber das Glück war auch nicht auf unserer Seite“, haderte Veronika Filgertshofer. Sie denkt an den allerdings schwierigen Nachschuss gegen Österreich, der, hätte er gepasst, das Finale bedeutet hätte. Gegen Italien stand Filgertshofer nicht im Startquartett. Als Ludwig Baumgartner sie eingewechselt habe, sei der Karren schon zu verfahren gewesen, musste die 29-Jährige zur Kenntnis nehmen. Aber trotz des sportlichen Misserfolgs werde die WM-Woche ihr als ein großes Erlebnis in Erinnerung bleiben.

Somit wurde es nichts mit der dritten WM-Medaille für Veronika Filgertshofer. 2008 in Ritten (Südtirol) hatte die Sattelbergerin im Zielschießen mit der Mannschaft Gold und im Einzel Bronze gewonnen. Im Endspiel drückte sich die Dominanz der Österreicherinnen im Ergebnis aus; Tschechien wurde 61:3 deklassiert.

Anschließend entschädigte das Herrenfinale die enttäuschten deutschen Fans. „Das war der beste Eisstocksport, den es je gegeben hat, so gut wie ohne Fehlschuss“, war Stadlmair fasziniert. Die Deutschen (Reinhold Stadler, Günther Mayer, Andreas Neumaier, Alexander Schäfer, Thomas Elsenberger) hielten den Erzrivalen aus Österreich 25:14 (12:8/13:6) nieder, bleiben seit 1998 bei einer WM ungeschlagen. Dritter wurde Italien durch ein 56:6 über Tschechien.

Für Elsenberger, den Ehemann der früheren Kühbacher Weltmeisterin Verena Elsenberger, war das Mannschaftsspiel-Gold bereits das zweite Edelmetall an diesem Tag. Vorher hatte der Hörlkofner im Einzelbewerb des Zielschießens Bronze gewonnen; bei seiner famosen Aufholjagd war er nicht mehr an den Österreichern Thomas Fuchs und Franz Roth vorbeigekommen. Zu Silber fehlte Elsenberger ein Punkt.

Beim Einzel-Zielschießen der Damen trumpfte Bernadette Altenbuchner (SV Mehring) auf. Die 18-Jährige, die schon in der Teamkonkurrenz Gold gewonnen hatte, wurde damit zur jüngsten Doppel-Weltmeisterin aller Zeiten. Altenbuchner, die die Weltelite förmlich zu Statisten degradierte, gilt als größtes Talent des Eisstocksports hierzulande.

Waldkraiburg hatte alles unternommen, um die globalen Titelkämpfe in einem würdigen Rahmen ablaufen zu lassen. Für das Weitschießen wurde extra ein 120 Meter langes Zelt mit Tribünen für 2000 Zuschauer aufgebaut. Das Bayerische Fernsehen trägt der fabelhaften Resonanz der Weltmeisterschaft Rechnung und wird heute, Montag, ab 20.15 Uhr in „Blickpunkt Sport – das Magazin“ darüber berichten.

Die nächste Weltmeisterschaft wird 2014 in Innsbruck ausgetragen.

Von Heribert Oberhauser


Von HWalther
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