Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.02.2019 11:57

Ruhe bewahren im Höllenlärm von Paderborn

Schießt mit Prittlbach um die deutsche Meisterschaft   mit dem Luftgewehr: der Sielenbacher Erich Schallmair. 	Foto: Josef Mörtl (Foto: Josef Mörtl)
Schießt mit Prittlbach um die deutsche Meisterschaft mit dem Luftgewehr: der Sielenbacher Erich Schallmair. Foto: Josef Mörtl (Foto: Josef Mörtl)
Schießt mit Prittlbach um die deutsche Meisterschaft mit dem Luftgewehr: der Sielenbacher Erich Schallmair. Foto: Josef Mörtl (Foto: Josef Mörtl)
Schießt mit Prittlbach um die deutsche Meisterschaft mit dem Luftgewehr: der Sielenbacher Erich Schallmair. Foto: Josef Mörtl (Foto: Josef Mörtl)
Schießt mit Prittlbach um die deutsche Meisterschaft mit dem Luftgewehr: der Sielenbacher Erich Schallmair. Foto: Josef Mörtl (Foto: Josef Mörtl)

Als 1997 die Bundesliga in der Disziplin Luftgewehr eingeführt wurde, waren die Prittlbacher eine der Gründungsmannschaften der Süd-Staffel. Die Verantwortlichen von Germania wurden damals auf den Sielenbacher aufmerksam und holten ihn in ihren Kader. Schallmair schoss in der ersten Mannschaft, mit starken Ergebnissen jenseits der 390 Ringe.

Am kommenden Wochenende ist er Teil einer top Mannschaft, die Germania bei der „Deutschen” vertritt. An eins wird schießen Isabella Straub (Durchschnitt 398 Ringe), auf den weiteren Positionen folgen Martin Strempfl (397), Sebastian Franz (395), Julia Bauer (392) und Anna-Lena Geuther (391). Gemanagt werden die Prittlbacher von Ralf Horneber, dessen Frau Petra bei den Olympischen Spielen von Atlanta 1996 die Silbermedaille mit dem Luftgewehr holte.

Erst am Wochenende schoss Schallmair in der Zweitvertretung der Prittlbacher beim Oberbayernliga-Wettkampf in Tüntenhausen mit, wo er gegen Pobenhausen und Tagberg Gundelsdorf die Spitzenergebnisse von 395 und 394 Ringen schoss.

In Paderborn ist er als sechster Schütze vorgesehen. Falls Germania ins Halbfinale vorrücken sollte, das für Samstag um 18 Uhr angesetzt ist, wird Schallmair auf jeden Fall an den Schießstand treten. Denn am Samstagabend hat die Nummer eins der Prittlbacher, Isabella Straub, einen Auftritt bei der von Johannes B. Kerner moderierten Gala des Sports, die im Fernsehen ausgestrahlt wird.

Das Abenteuer für Schallmair beginnt am Freitagmorgen, wenn er in Hebertshausen in einen der zwei Sprinter steigen wird, mit denen die Prittlbacher die etwa 500 Kilometer bis zum Austragungsort zurücklegen. Die Fans reisen tags darauf per Zug an.

Schallmair betont, dass bei so einer deutschen Meisterschaft gute Nerven entscheidend seien - und vor allem ein guter Gehörschutz. Denn in der Schießhalle werden an die 1000 Fans der Teams anwesend sein, die mit allerlei Utensilien einen ohrenbetäubenden Lärm erzeugen. Am Freitag nach der Ankunft findet in Paderborn die Waffen- und Bekleidungskontrolle statt. Anschließend wird noch einmal trainiert. Am Samstag um 14.15 Uhr startet das Viertelfinale. Prittlbach muss als Süd-Dritter gegen St. Hubertus Elsen, den Zweiten aus der Nord-Gruppe, ran. Die Bundesliga ist nämlich aufgeteilt in Mannschaften aus Süddeutschland und Vertreter aus dem Norden. Sollte Germania das Duell mit St. Hubertus überstehen, geht es gegen den BSV Buer-Bülse oder die SSG Dynamit Fürth. Die vier besten Mannschaften schießen schließlich um den deutschen Titel.

Durchaus möglich, dass Schallmair am Sonntag um 10 Uhr um den dritten Platz mitschießt. Oder eben um 14 Uhr um den Titel. Dem 42-Jährigen zufolge ist in Paderborn jedenfalls „alles möglich”. Er berichtet weiter, dass es in Prittlbach nichts Außergewöhnliches sei, wenn der eine oder andere Schütze mit 60 Schuss mal eine 600er-Serie hinlegt. Aber eine Endrunde um den deutschen Titel ist dann doch etwas sehr Spezielles.


Von Josef Mörtl
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