Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 27.10.2013 20:02

TSV-Ringer deklassiert

<p> <x_bildunterschr> <b>Die technische Überlegenheit </b> seines Neumarkter Gegners Mihai Gabriel Tenea vor Augen, riss Martin Klopf das Ruder noch einmal herum. Aichachs Weltergewichtler schulterte nach einem 0:10-Rückstand noch seinen Kontrahenten, doch an der 14:25-Gesamtniederlage des TSV änderte dies nichts mehr.  Foto: Peter Thurner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die technische Überlegenheit </b> seines Neumarkter Gegners Mihai Gabriel Tenea vor Augen, riss Martin Klopf das Ruder noch einmal herum. Aichachs Weltergewichtler schulterte nach einem 0:10-Rückstand noch seinen Kontrahenten, doch an der 14:25-Gesamtniederlage des TSV änderte dies nichts mehr. Foto: Peter Thurner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die technische Überlegenheit </b> seines Neumarkter Gegners Mihai Gabriel Tenea vor Augen, riss Martin Klopf das Ruder noch einmal herum. Aichachs Weltergewichtler schulterte nach einem 0:10-Rückstand noch seinen Kontrahenten, doch an der 14:25-Gesamtniederlage des TSV änderte dies nichts mehr. Foto: Peter Thurner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die technische Überlegenheit </b> seines Neumarkter Gegners Mihai Gabriel Tenea vor Augen, riss Martin Klopf das Ruder noch einmal herum. Aichachs Weltergewichtler schulterte nach einem 0:10-Rückstand noch seinen Kontrahenten, doch an der 14:25-Gesamtniederlage des TSV änderte dies nichts mehr. Foto: Peter Thurner </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Die technische Überlegenheit </b> seines Neumarkter Gegners Mihai Gabriel Tenea vor Augen, riss Martin Klopf das Ruder noch einmal herum. Aichachs Weltergewichtler schulterte nach einem 0:10-Rückstand noch seinen Kontrahenten, doch an der 14:25-Gesamtniederlage des TSV änderte dies nichts mehr. Foto: Peter Thurner </x_bildunterschr> </p>

Ein nicht immer glücklich agierender Kampfrichter Max Pielmeier sorgte zwar für die eine oder andere strittige Entscheidung, aber ihm alleine die Schuld zu geben lässt auch der Aichacher Trainer Oguz Özdemir nicht zu: „Mir fällt in solchen Situationen immer der Satz ein, den mein Vater immer zu mir gesagt hat: Man muss immer so gut sein, dass der Kampfrichter einen nicht benachteiligen kann.“ Das waren an diesen Tag einige der Leistungsträger im Aichacher Team nicht. Der Ungar Andrasi gewann seinen Kampf gegen Josef Felber (55-kg griechisch römisch) bereits auf der Waage, weil der Neumarkter Nachwuchsringer das Gewichtslimit nicht erreichte. Im angesetzten Freundschaftskampf zeigte Andrasi, dass er ohnehin als Sieger von der Matte gegangen wäre. Im Schwergewicht sollte Tunahan Cedimoglu für weitere Mannschaftspunkte sorgen, doch ehe er sich versah, fand er sich auf beiden Schultern wieder. Mit einer Schleuder brachte Tobias Schmid den Aichacher Publikumsliebling bereits nach 20 Sekunden in arge Bedrängnis. Mit identischer Technik im zweiten Versuch schulterte der Neumarkter einen total verdutzten Cedimoglu noch vor dem Ende der ersten Minute.

„Er hatte gegen Bucsa einfach keine Chance“, so die ehrliche Aussage von Özdemir zum 60-kg-Freistilkampf von Kyrillos Poutakidis gegen Robert-Ervin Bucsa. Normalerweise ist Poutakidis ein Sieggarant und hat dies in der Vorrunde im klassischen Stil auch bewiesen. Mit dem Stilartwechsel kam er am Samstagabend allerdings überhaupt nicht zurecht, fand keine Mittel gegen die Beinangriffe seines Gegners und unterlag nach Punkten. Sebastian Ziegler im Halbschwergewicht war Alexander Reimann körperlich unterlegen und deshalb die Schulterniederlage nicht verwunderlich.

Verwundert war das Trainergespann allerdings, als Eugen Faas in der zweiten Runde seines 66-kg-Kampfes konditionell immer mehr abbaute und nach einer 2:0-Führung gegen Achim Thumshirn letztendlich eine Punktniederlage hinnehmen musste. Mit Erik Eftenis Punktniederlage gegen Christian Grasnuck war dann der vierte geplante Sieg weg und es wurde nicht besser.

„Er war wieder mal in Führung und er ging wieder auf die Schultern“, analysierte Özdemier etwas ratlos den Kampf von Alexander Purkert gegen Sascha Klein. 21 technische Punkte bekamen die Zuschauer in gerade mal 2:45 Minuten zu sehen, wovon zwölf zugunsten des Aichacher 66-kg-Freistilringer standen, bevor er sich auskontern ließ und auf den Schultern wiederfand. Besser machte es Akos Wöller im 84-kg-Freistil, der Thomas Kreml sicher beherrschte und technisch überlegen gewann. Allerdings war dies schon Schadensbegrenzung, denn der erwartete Mannschaftssieg war zu diesem Zeitpunkt längst weg. Für Martin Klopf war eigentlich der Kampf schon beendet. Er musste gegen den starken Rumänen Mihai Tenea Punkt um Punkt über sich ergehen lassen und lag abgeschlagen nach eineinhalb Minuten mit 0:10 im Rückstand. Den letzten Punkt zur technischen Überlegenheit seines Gegners konterte „Klopfer“ allerdings und schulterte in mit einer genialen Aktion. Genau anders verlief es im letzten Kampf des Abends. Moritz Oberhauser fand nicht so richtig in den Kampf, machte zwar Druck, aber die Punkte holte der Gegner Michael Schmid, der eigentlich eher im Griechisch-Römisch zuhause ist. Dessen Stil ließ sich Oberhauser immer mehr aufdrängen und mit einen Überwurf Mitte der zweiten Runde geschultert. „Das war dann auch schon Wurst, denn die Luft war schon raus aus dem Kampf. Wir wollten den Kampf gewinnen und dazu fehlte uns heute einiges. Da waren sich einige vielleicht zu sicher und wurden dafür zu Recht bestraft. Sicherlich kann man über die Kampfrichterleistung auch geteilter Meinung sein, aber das hilft uns jetzt auch nicht mehr weiter und will dies auch nicht als Alibi gelten lassen.“ Worte eines sichtlich enttäuschten Trainers.

Dabei hatte der Abend so schön begonnen, als sich die Weltmeisterin und Lebensgefährtin von Akos Wöller, Marianna Sastin, ins Goldene Buch des TSV Aichach eintragen durfte und herzlich in Aichach begrüßt wurde. Doch Özdemir wäre nicht Özdemir, hätte er nicht schon das nächste Ziel im Auge. Am Wochenende geht’s nach Hallbergmoos, dort, wo er so manchen Bundesligakampf live miterleben durfte. „Natürlich wollen wir uns dort gut verkaufen und einen spannenden Kampf abliefern. Nach der heutigen Leistung kann ich nicht sagen, die hauen wir weg.“ Wer ihn allerdings kennt, weiß, er würde es nur allzu gerne tun. Und vielleicht gelingt ja die eine oder andere Überraschung. Denn aufgeben, dass gibt’s für Oguz Özdemir nicht.

Von Jürgen Entholzner


Von HWalther
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