Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.04.2018 12:00

WM-Teilnehmer springreiten auf Gut Sedlbrunn

Andy Witzemann   aus dem württembergischen Winterlingen gewann mit Prinz vor knapp einem Jahr das S-Springen auf Gut Sedlbrunn.	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Andy Witzemann aus dem württembergischen Winterlingen gewann mit Prinz vor knapp einem Jahr das S-Springen auf Gut Sedlbrunn. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Andy Witzemann aus dem württembergischen Winterlingen gewann mit Prinz vor knapp einem Jahr das S-Springen auf Gut Sedlbrunn. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Andy Witzemann aus dem württembergischen Winterlingen gewann mit Prinz vor knapp einem Jahr das S-Springen auf Gut Sedlbrunn. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Andy Witzemann aus dem württembergischen Winterlingen gewann mit Prinz vor knapp einem Jahr das S-Springen auf Gut Sedlbrunn. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

„Wir waren noch nie so weit um diese Zeit”, sagt Schuster. Für die Vorbereitungen hat er alle fünf Kinder eingebunden: Sophie (24), die das Hotel auf dem Gut mit seinen Tagungen, Seminaren und Hochzeiten vor einem Jahr von ihren Eltern übernommen hat, Johannes (21), Maria (17), Jakob (14) und Luisa (9). Die fünf hätten mittlerweile schon Erfahrung. „Sie wissen, auf was es ankommt”, betont Schuster. Die Zeiten, in denen alles auf den letzten Drücker fertig geworden ist, sind vorbei.

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind die Stallzelte vom Sporthaus in Verden, dem Weltmarktführer in diesem Segment, angeliefert worden. Gestern wurden sie tagsüber unterhalb des Parcours aufgestellt. Schuster kann gar nicht genug provisorische Behausungen für die Pferde aufstellen, so groß ist der Zuspruch. Für jeden der drei Turniertage des ersten Wochenendes hat er ungefähr 400 Nennungen. Gestern ist auch der Nürnberger Parcoursbauer Helmut Raatz mit seinem Helferteam in Sedlbrunn eingetroffen, um die Hindernisse aufzubauen und richtig zu positionieren.

Früher waren die Pöttmeser Pferdetage im Frühjahr und im Herbst. Inzwischen springen die Pferde nur noch im Frühjahr an zwei Wochenenden über die Hindernisse. „Es war die richtige Entscheidung, das Programm zu halbieren”, sagt Schuster. Schließlich zöge sich die Hochzeitssaison bis in den Herbst hinein. Da würde allen Mitarbeitern mit einem zweiten Turnierteil zu viel abverlangt.

Die internationale Reitsportszene bedauert die Kürzung. „Vor allem die Schweizer kommen immer gerne zu uns”, sagt Schuster. Gut Sedlbrunn hat bei den Reitern einen ausgezeichneten Namen. „Die finden bei uns ideale Rahmenbedingungen vor”, stellt der Gutsbesitzer klar. Die zu schaffen, sei mit viel Arbeit verbunden. Aber seine Buben Johannes, der in München Maschinenbau studiert, und Jakob haben mittlerweile viel gelernt. „Sie wissen, auf was es ankommt, um einen Parcours herzurichten.” Über seinen Grasplatz, einen knappen Kilometer nordwestwärts Richtung Immendorf gelegen, lässt Schuster sowieso nichts kommen: „Er ist einer der besten weit und breit.”

Für heuer haben sich wieder hochkarätige Reiter angesagt. Wie Richard Gardner, der auf Callisto mit Neuseeland unlängst erst den Nationenpreis in Abu Dhabi gewonnen hat. Gardner, der in Friedberg lebt und auf Gut Sedlbrunn als Stammgast firmiert, ist bei den „Kiwis” für die Weltmeisterschaft im September 2018 in den USA gesetzt.

Auf dem besten Weg nach Tyron (North Carolina) ist auch Simone Blum, die amtierende deutsche Meisterin aus Zolling (Landkreis Freising), die sich ebenfalls in Sedlbrunn angesagt hat. Blum musste sich auf DSP Alice kürzlich beim CSI-Grand Prix im spanischen Oliva Nova nur dem Südafrikaner Oliver Lazarus auf Campino geschlagen geben. 10 000 Euro gab's als Prämie für Platz zwei.

Verständlich, wenn die Schuster-Kinder Sophie und Johannes vom Ehrgeiz beseelt sind, sich mit Weltklassereitern zu messen. Das Stätzlinger Gestüt Jennissen, für das auch Gardner reitet, stellt den Europameistern mit der deutschen Mannschaft im Ponyreiten zwei verheißungsvolle Pferde zur Verfügung: die Wallache Fritz und Norman.

In den vergangenen Jahren hat Sophie Schuster noch auf dem Rücken der Stute Resina, 12, die Hindernisse überquert. Chutney, 15, und das Pony Spotlieght, 17, mit denen die Schusters schon große Erfolge errungen haben, sind an die jüngeren Kinder Marie und Luisa übergegangen.

Hochwertigste Prüfung des ersten Wochenendes, dessen Wettbewerbe heute in der Früh um acht beginnen, ist am Sonntag ab 14 Uhr eine Springprüfung der Klasse S* mit Stechen. In der anspruchsvollen Kategorie sind Steilsprung, Trippelbarre oder Oxer bis zu 1,45 Meter hoch. Vor diesem Höhepunkt des ersten Turnierabschnitts rennen um 13.30 Uhr Ponys um das Sandgeviert. Etwa 400 Nennungen für jeden Turniertag


Von Heribert Oberhauser
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