Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.09.2014 21:35

Aichacher Radkriterium: Schormairs grandiose Solofahrt

<p> <x_bildunterschr> <b>Radteam-Ass Timon Loderer  </b>(vorne) fuhr ein starkes Kriterium. Für seine erstaunliche Leistung bei widrigsten Bedingungen wurde er mit Platz zwei belohnt.   Fotos: Robert Baur </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Radteam-Ass Timon Loderer </b>(vorne) fuhr ein starkes Kriterium. Für seine erstaunliche Leistung bei widrigsten Bedingungen wurde er mit Platz zwei belohnt. Fotos: Robert Baur </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Radteam-Ass Timon Loderer </b>(vorne) fuhr ein starkes Kriterium. Für seine erstaunliche Leistung bei widrigsten Bedingungen wurde er mit Platz zwei belohnt. Fotos: Robert Baur </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Radteam-Ass Timon Loderer </b>(vorne) fuhr ein starkes Kriterium. Für seine erstaunliche Leistung bei widrigsten Bedingungen wurde er mit Platz zwei belohnt. Fotos: Robert Baur </x_bildunterschr> </p>
<p> <x_bildunterschr> <b>Radteam-Ass Timon Loderer </b>(vorne) fuhr ein starkes Kriterium. Für seine erstaunliche Leistung bei widrigsten Bedingungen wurde er mit Platz zwei belohnt. Fotos: Robert Baur </x_bildunterschr> </p>

Zum Ende einer langen Saison wurde das Stelldichein der Radsportelite in der Paarstadt von widrigen Wetterverhältnissen begleitet. Zahlreiche Regenschauer sorgten für einen nassen und glatten Asphalt, der den Akteuren auf dem engen 1000 Meter langen Rundkurs alles abverlangte. Für Fabian Schormair, den Jungprofi des Teams Heizomat, waren es offensichtlich ideale Bedingungen. „Als der Wetterbericht für heute Regen vorhersagte, habe ich mir schon gedacht, es könnte mein Tag werden“, so der selbstbewusste Untergriesbacher, „weil ich im Regen doch sehr gut zurechtkomme.“ Und wie er zurechtkam!

Schon nach der ersten Wertung nach fünf Runden ergriff der 19-Jährige die Initiative, trat einmal richtig in die Pedale und fuhr vorneweg. Drei Rennfahrer konnte dem Hinterrad von Schormair folgen. Neben dem Routinier Jürgen Kotulla (RSC Kempten) und Benjamin Korndörfer (Team Falk Pantera-Marin) schaffte auch Timon Loderer (Radteam Aichach 2000) den Absprung und komplimentierte das Quartett. Die vier „Flüchtlinge“ bauten ihren Vorsprung vor dem Hauptfeld schnell auf knapp 20 Sekunden aus, auch weil das Peleton an der Spitze von den beiden Radteam-Fahrern Florian Reinbacher und Thomas Dobner gut kontrolliert wurde.

Aber innerhalb der Fluchtgruppe „klappe es nicht so richtige mit der Führungsarbeit“, stellte Schormair fest, „deshalb habe ich mich entschlossen, die Gruppe auseinanderzufahren, auch weil ich mir bei den Wertungen nicht die Punkte nehmen lassen wollte.“ Gesagt, getan. In der 17. Runde war es soweit. Der Untergriesbacher startete seine Attacke, überraschte damit offensichtlich seine Mitstreiter, fuhr dem überraschten Trio auf und davon und begann seine furiose Solofahrt. Runde für Runde vergrößerte sich sein Vorsprung, und bei Halbzeit des Rennes (30 Runden) setzte er sich nach dem Gewinn der vierten, fünften und sechsten Wertung auch nach Punkte (21 Zähler) an die Spitze des Klassements. Während Schormair unter dem Jubel der Zuschauer vorne weiter einsam seine Runden drehte, wurde das Verfolgertrio im 34. Umlauf vom Feld geschluckt, das nun merklich Tempo machte, aber immer noch einen Rückstand von 23 Sekunden auf den Spitzenreiter aufwies.

Vorne leistete sich Schormair keine Schwächephase, zeigte sich stabil und hielt das Tempo hoch. „Aber es könnte noch spannend werden“, glaubte Eigner, „denn die werden hinten keine Ruhe geben.“ Doch die Befürchtungen des Cheforganisators sollten sich nicht bewahrheiten. Auch wenn der Vorsprung stetig schmolz, gewann der entfesselt fahrende Schormair auch die siebte, achte, neunte und zehnte Wertung, sicherte sich nicht nur jeweils die fünf Wertungspunkte, sondern heimste auch sämtliche Sach- und Geldpreise ein, die zwischen den Wertungen vergeben wurden. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich bis zur 55. Runde vorne bleiben kann“, blickte Schormair hinterher auf den Rennverlauf zurück. Doch es reichte. Mit dem Gewinn der elften Wertung schraubte er sein Punktekonto auf 46 Zähler und war damit nicht mehr einzuholen. Da konnte er es locker verschmerzen, dass er das Feld aufschließen lassen musste.

Im Schatten von Schormair demonstrierte auch Timon Loderer seine außergewöhnlichen Spurtqualitäten. In zehn von zwölf Sprintwertungen konnte der Radteamfahrer punkten und schaffte am Ende mit 32 Punkten einen überragenden zweiten Rang hinter Schormair, mit dem er während der Woche noch gemeinsam trainiert hatte. „Es wäre doch ein Traum, wenn wir beide auf dem Podest stehen würden“, scherzte Loderer mit seinem Freund noch während der Übungseinheiten. Die Freude über diesen ersten Podestplatz in Aichach war Loderer deutlich anzusehen, auch wenn er gerne länger ganz vorne mitgefahren wäre. „Aber der Fabian hat uns einfach übertölpelt“, blickte er auf die Szene zurück, als Schormair die Fluchtgruppe verließ. „Ich habe noch versucht, etwas zu organisieren, aber wir sind nicht mehr rangekommen, auch weil die Zusammenarbeit sehr schleppend war“, konstatierte Loderer. Während Schormair es in der letzten Runde ruhig angehen ließ, sicherte sich Benjamin Korndörfer die doppelte Wertung des Schlusssprints dieses Kriteriums und schob sich damit auf den dritten Rang im Endklassement vor.

„Ich bin sehr zufrieden“, zog RSC-Vorsitzender Eigner ein positives Fazit, auch wenn bedingt durch die schlechte Witterung nur knapp 40 Fahrer im Hauptrennen an den Start gingen, „zudem hat uns das zeitgleiche Rennen in Wangen im Allgäu etwas wehgetan.“

Bevor die Akteure des Hauptrennens in die Pedale traten, richtete sich der Fokus der wenigen Schaulustigen auf das Schülerrennen U 13 mit dem Aichacher Daniel Schrag. Der elfjährige Gymnasiast setzte bereits beim Frühjahrs-Straßenpreis ein Ausrufezeichen, lieferte eine bemerkenswerte Talentprobe ab und belegte einen beachtlichen zweiten Rang. Auch gestern Mittag legte der Youngster, der für die RSG Augsburg fährt, ein klasse Rennen hin und holte sich den Sieg in der Schülerklasse U 13.

Von Robert Baur


Von HOberhauser
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