Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.04.2013 22:37

Reiten. Pöttmeser Springturnier zurück auf der großen Bühne

<p> <x_bildunterschr> <b>Bei der Gestaltung der Hindernisse </b> für den neuen Reitplatz nimmt Hans Schuster, der Veranstalter der Pöttmeser Pferdetage, schon mal Anleihen beim Londoner Buckingham Palace. </x_bildunterschr> </p>
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Am Dienstag durchlebte Schuster ein Wechselbad der Gefühle, was auch mit dem neuen, 5000 Quadratmeter großen Geviert zu tun hatte. Da war einerseits die Freude über den 5:2-Sieg der von ihm trainierten Pöttmeser F-Jugend, für die sein jüngerer Sohn Jakob (9) spielt, beim BC Aichach; zum anderen ärgerte er sich über den Gewitterregen, der den erst kurz zuvor gewässerten Sandplatz tränkte. Bis gestern Abend sollte das Karree einigermaßen abgetrocknet sein, denn für diese Zeit hatten sich die Parcoursbauer angesagt. Die kommen für den ersten Durchgang der Pöttmeser Pferdetage aus Bayern, für den zweiten mit internationalen Wettbewerben und der European Pony Challenge als Höhepunkt reisen die Kurs-architekten bis aus den Niederlanden an.

Der Glötter Hans Schuster kommt eigentlich vom Fußball. Im August 1978 spielte er mit seinem Heimatverein, der Sport- und Spielvereinigung Glött, im legendären DFB-Pokal-Spiel gegen Bayern München (0:5). Treu geblieben ist er dem Kick immer, aber heute ist er doch mehr der Pferdenarr. „Wer Vater von Kindern ist, die reiten, wird unweigerlich dazu“, sagt der 55-Jährige. Die Töchter Sophie (18, ältestes von fünf Kindern) und Marie (12) sowie Sohn Johannes (15) sind auf dem Rücken der Pferde unterwegs und werden auch auf heimischem Terrain am Start sein. Johannes ist am erfolgreichsten. 2012 wurde er süddeutscher und bayerischer Meister, maß sich mit der europäischen Nachwuchselite. Bei der European Pony Challenge (1. bis 5. Mai) ist er ein Kandidat für einen Spitzenplatz.

Hans Schuster hatte sich in der ersten Dekade des neuen Jahrhunderts mit seinen Pferdetagen schon einen ausgezeichneten Namen gemacht, als er 2009 mit dem Verband der Reit- und Fahrvereine Schwaben Probleme hatte. Es ging um eine vom Verband verlangte Sportförderabgabe. Die Sache wurde gerichtsmassig. Schuster gewann. Mittlerweile ist das Thema für ihn durch. Mit seinem Reit- und Jugendförderverein Gut Sedlbrunn gehört er wieder dem Verband an.

Vier Jahre aus dem Veranstaltungszirkel weg zu sein, sei schier eine Ewigkeit in dieser schnelllebigen Welt, macht sich Schuster nichts vor. „Da bläst man nicht einfach wieder ins Horn, und alle stehen auf.“ Andererseits habe er in dieser Zeit nicht geschlafen, sondern vielmehr „Rahmenbedingungen geschaffen, die an der Grenze zum Idealen sind“. Dem Verband habe er damit nichts beweisen müssen, sinniert Schuster, „die Reiter müssen nun wissen, was sie aus den Möglichkeiten machen“.

Das vor 20 Jahren von Baron Gumppenberg auf Erbbaurecht gekaufte Gut hat Schuster mit seiner Frau Nathalie mittlerweile fertig renoviert (am 1. und 5. Mai will er Führungen durch die Gemäuer anbieten), und für die Springturniere hat er bemerkenswerte Voraussetzungen geschaffen. „Veranstalter, die wie wir ihre Konkurrenzen auf Rasen oder auf Sand austragen können, gibt es in Europa nicht viele“, bedeutet Schuster nicht ohne Stolz. Und wenn das Wetter überhaupt nicht mitspielt und es weder mit dem einen noch mit dem anderen Untergrund klappt, dann wird eben auf die Halle ausgewichen.

Bei der European Pony Challenge (1. bis 5 Mai) steht das Gut Sedlbrunn in einer Reihe mit bekannten Schauplätzen des Reit- und Springsports: Manerboi (Italien), Fontainebleau (Frankreich), Wierden (Niederlande) und Chevenez (Schweiz).

Schuster kalkuliert nach der langen Absenz mit einer gewissen Anlaufzeit. Dass der große Zuspruch an Teilnehmern und Zuschauern über kurz oder lang zurückkommt, dessen ist er sich sicher. Auf Ross und Reiter aus der Schweiz, die an beiden Wochenenden die Hindernisse in Angriff nehmen werden, kann er sich diesmal schon verlassen. Außerdem verbreiten Schweden, Polen und Österreicher internationales Flair. Schuster rechnet mit 800 Reitern und 1400 Starts. Für die rund hundert unterzubringenden Pferde hat er unten neben dem Grünparcours ein riesiges Zelt aufgebaut.

Höhepunkt des ersten Veranstaltungsturnus ist am Sonntag, 21. April, um 15 Uhr eine Springprüfung der Klasse S mit Stechen (mit Schuster-Tochter Sophie), bei der Hindernisse mit bis zu 1,45 Metern bewältigt werden müssen. Herausragendes Ereignis des zweiten Abschnitts ist am Sonntag, 5. Mai, ab 13.30 Uhr die internationale Qualifikation für den European Cup des Pony Challenge mit bis zu 1,35 Meter hohen Hürden. Wer etwas noch Besseres sehen will, muss schon bis nach München fahren.

Von Heribert Oberhauser


Von HOberhauser
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