Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.01.2017 12:00

Querfeldein: Daniel Schrag fährt bei „Deutscher” zu Silber

Die besten deutschen U15-Querfeldeinfahrer:   (von links) Daniel Schrag (2.), Ben Laatsch und Philip Straßer (3.).	Fotos: privat (Fotos: privat)
Die besten deutschen U15-Querfeldeinfahrer: (von links) Daniel Schrag (2.), Ben Laatsch und Philip Straßer (3.). Fotos: privat (Fotos: privat)
Die besten deutschen U15-Querfeldeinfahrer: (von links) Daniel Schrag (2.), Ben Laatsch und Philip Straßer (3.). Fotos: privat (Fotos: privat)
Die besten deutschen U15-Querfeldeinfahrer: (von links) Daniel Schrag (2.), Ben Laatsch und Philip Straßer (3.). Fotos: privat (Fotos: privat)
Die besten deutschen U15-Querfeldeinfahrer: (von links) Daniel Schrag (2.), Ben Laatsch und Philip Straßer (3.). Fotos: privat (Fotos: privat)

Um den Cyclocross-Spezialisten Laatsch, der allein diese Disziplin bestreitet und in dieser Saison nur ein Rennen nicht gewann (jenes in Herford), am Samstagvormittag zu bezwingen, hätte für Daniel Schrag wirklich alles passen müssen. Das war aber nicht der Fall. Zum einen schlief der 13-Jährige schlecht im Landhotel Storchennest im Nachbarort Bann, dann vermasselte er den Start, nach dem er nur Vierter war, und schließlich war es auf dem Kurs schwer zu überholen, weil im Schnee nur eine Spur ausgefahren war.

Am Freitag in der Früh hatten sich Trainerbetreuervater und Sohn aufgemacht in die Pfalz. Zunächst liefen die beiden den zweieinhalb Kilometer langen Parcours ab, später trainierte Daniel die Schlüsselstellen. Der pfälzische Radfahrerbund und der RV Queidersbach als Ausrichter und Organisatoren hatten einen extrem hohen Aufwand betrieben. Sie bauten sogar aus Stahlrohren eine sechs Meter hohe Brücke, die mit Matten ausgelegt wurde und eine Steigung von 40 Prozent hatte.

Die eigentlich vorgesehenen Hürden, die die Fahrer mit dem geschulterten Rad überwinden, nahm der Veranstalter wegen zu großer Verletzungsgefahr von der eisigen Piste. Für Daniel Schrag war dies ein Nachteil. Hürdenpassagen liegen dem Achtklässler am Deutschherren Gymnasium, über diese Hindernisse macht er normalerweise viel Zeit gut.

Für Uli Schrag war die Strecke sehr anspruchsvoll. Vor allem der Übergang vom Asphalt im Startbereich auf die Wiese neben dem Fußballfeld barg ein beträchtliches Sturzrisiko. Der drei Mal zu absolvierende Kurs sei „prügelhart” gewesen, stellte Vater Schrag fest und ergänzte: „Die Buben sind einen Schnitt von über zwanzig km/h gefahren, das ist für ein Querfeldeinrennen viel zu schnell.”

Die frostigen Temperaturen taten ein Übriges, die Bedingungen zu erschweren, vor allem bei der Aufstellung des Feldes. Die erfolgte am Samstag ob der Kälte nur acht Minuten vor dem Start (normalerweise ist es eine Viertelstunde). Daniel Schrag kam mit minus neun Grad aber besser zurecht als mancher seiner Konkurrenten. „Beim Cyclocross muss man sich auf alle Witterungsverhältnisse einstellen könne, da gibt es keine Entschuldigung”, sagt Uli Schrag. Der 48-Jährige hatte mit seinen Trainer- und Betreuerkollegen mangels Bewegung noch mehr unter dem arktischen Klima zu leiden als die jungen Pedalritter.

Ben Laatsch, der von der körperlichen Konstitution her gegenüber seinen Rivalen deutlich im Vorteil ist, lag von Beginn an in Führung. Während Daniel Schrag mit Profilreifen unterwegs war, in die sich der Schnee drückte, hatte der Norddeutsche Pneus mit ziemlich glattem Diamantprofil auf den Felgen. Im Materialpoker hatte Laatsch somit die Nase vorne.

Dennoch kämpfte sich Daniel Schrag nach der ersten Runde bis auf zehn Meter an den Nordheider heran. Dann aber registrierte er bei einem Blick nach hinten auf einmal den Queidersbacher Philip Straßer nicht weit von seinem Hinterrad.

Daniel Schrag musste sich entscheiden: Entweder weiter gegen Laatsch zu attackieren, dabei aber Gefahr zu laufen, Substanz zu verlieren und damit vielleicht auch den zweiten Platz, oder den Titel sausen zu lassen und die Vizemeisterschaft gegen den Lokalmatador abzusichern. Der Aichacher wählte letztere Variante und tat gut daran. Im Ziel lag er 23 Sekunden hinter Laatsch, aber Straßer schlug er im Sprint um eine Sekunde.

Wettbewerbsmäßig ist jetzt erst einmal Ruhe im Hause Schrag bis zum Frühjahrsstraßenpreis des Radteams. Trainiert wird aber weiter fleißig. Außerdem steht für Daniel Schrag in nächster Zeit der Athletiktest des Bund Deutscher Radfahrer an.

U15-Platzierungen: 1. Ben Laatsch 19:17 Minuten, 2. Daniel Schrag 19:40, 3. Philip Straßer 19:41, 4. Gregor Roni Wiegleb (White Rock) 19:49, 5. Max Weser (Riesa) 19:57, 6. Jan Habermann (Rheinbach) 20:45, 7. Ben Hagedorn 21:00, 8. Ben Rech (Equipe Velo Oberland) 21:07.


Von Heribert Oberhauser
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