Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.07.2015 12:00

„Traufkönig” Straßmeir

Abgekämpft, aber glücklich   war Konrad Straßmeir nach 300 Kilometern und 10:12 Stunden im Sattel beim Alb-Extrem-Marathon. Bei seiner Premiere durch die Schwäbische Alb sprang ein hervorragender neunter Platz heraus.	Foto: privat (Foto: privat)
Abgekämpft, aber glücklich war Konrad Straßmeir nach 300 Kilometern und 10:12 Stunden im Sattel beim Alb-Extrem-Marathon. Bei seiner Premiere durch die Schwäbische Alb sprang ein hervorragender neunter Platz heraus. Foto: privat (Foto: privat)
Abgekämpft, aber glücklich war Konrad Straßmeir nach 300 Kilometern und 10:12 Stunden im Sattel beim Alb-Extrem-Marathon. Bei seiner Premiere durch die Schwäbische Alb sprang ein hervorragender neunter Platz heraus. Foto: privat (Foto: privat)
Abgekämpft, aber glücklich war Konrad Straßmeir nach 300 Kilometern und 10:12 Stunden im Sattel beim Alb-Extrem-Marathon. Bei seiner Premiere durch die Schwäbische Alb sprang ein hervorragender neunter Platz heraus. Foto: privat (Foto: privat)
Abgekämpft, aber glücklich war Konrad Straßmeir nach 300 Kilometern und 10:12 Stunden im Sattel beim Alb-Extrem-Marathon. Bei seiner Premiere durch die Schwäbische Alb sprang ein hervorragender neunter Platz heraus. Foto: privat (Foto: privat)

Gestartet ist Straßmeir in der baden-württembergischen Gemeinde Ottenbach (Landkreis Göppingen), die der Alb-Extrem überregional bekannt gemacht hat, morgens um halb sechs, zehn Stunden und zwölf Minuten später war er in Ottenbach wieder zurück. Neunter wurde Straßmeir in der Kategorie von Fahrern („Eines meiner besten Ergebnisse als Extremsportler”), die die volle Distanz über 300 Kilometer in Angriff genommen haben. Und das waren immerhin 250 Ausdauersportler, darunter „viele Semiprofis”, wie der Inchenhofener erzählt.

Die Teilnehmer (insgesamt etwa 3300) konnten wählen zwischen den Routen „Classic” (190 Kilometer), „Midsize” (240 Kilometer) oder sich, wie jetzt Straßmeir bei seiner Alb-Premiere, zum „Traufkönig” krönen, indem sie die 300 Kilometer mit 5400 Höhenmetern überwanden. Für die „Midsize”-Distanz und die große Schleife hat der Veranstalter Zeitlimits vorgegeben. Spätestens um 13.45 Uhr musste Straßmeir nach 166 Kilometern Bad Dietzenbach erreicht haben, wo die zweite Streckenteilung erfolgte. Die Vorgabe hat er aber locker erreicht: „Diesen Punkt habe ich schon gut zwei Stunden vorher passiert.”

Respekt flößte ihm die Strecke aber vorab ein. „Die Alb wird noch extremer”, titelt die Fachzeitschrift „Tour” über den neuen Streckenverlauf. Denn erstmals in der mehr als 30-jährigen Geschichte des Alb-Extrems mussten die Teilnehmer den äußerst steilen, drei Kilometer langen Weg zum Hornberg hinauf fahren. „Ein Höllenritt”, so Straßmeir. Im ersten Drittel betrug die Steigung mörderische 20 Prozent. Viele mussten ihr Rad hinauf schieben - Straßmeir nicht. „Alb Extrem - der Name ist eben Programm”, sagte Wolfgang Liebl vom MRSC Ottenbach der Neuen Württembergischen Zeitung . Der Veranstalter wollte das Streckenprofil schärfen und es anspruchsvoller machen. Das konnte Straßmeir bestätigen: „Ich musste am Anschlag fahren, es ging nur rauf und runter.”

Für einen Blick über die reizvolle Alb-Landschaft hat es dann auch selten gereicht. Flachstücke durch die Schwäbische Alb sind selten und die Abfahrten waren teilweise so steil, dass man sich auch hier kaum erholen konnte, sondern hochkonzentriert fahren musste, um nicht zu stürzen. An den insgesamt sechs Verpflegungsstellen war Straßmeir dann auch immer vorne dabei. „Da kann man sich noch die besten Sachen aussuchen”, schmunzelte er. Als Straßmeir am späten Sonntagnachmittag das Ziel in Ottenbach erreichte, war er natürlich zufrieden über seine Leistung und das Event selbst: „Eine tolle Veranstaltung.”

Mitte August steht die nächste schwere Prüfung an. Zum zweiten Mal nimmt Straßmeir am vielleicht berühmtesten Fahrradmarathon Paris-Brest-Paris über 1200 Kilometer teil. Im Vorfeld der Teilnahme müssen - nicht zuletzt wegen des riesigen Andrangs (rund 6000 Teilnehmer) - einige Hürden überwunden werden. Sämtliche Qualifikationsnormen (Rennen über 200, 300, 400 und 600 Kilometer in einer bestimmten Zeit) hat er schon erfüllt. Viele Fahrer schoben ihr Rad den steilen Hornberg hinauf - Straßmeir aber nicht


Von Herbert Walther
north