Gestern Nachmittag wollte es der 20-Jährige wieder mit einer lockeren Trainingseinheit versuchen. Eine Woche hatte er auf Rat des Mediziners nicht mehr im Sattel gesessen. Ob er am Sonntag in Zusmarshausen startet, will Schormair spontan entscheiden. Der Arzt hat grünes Licht gegeben. Mit dem Schwarzbräu-Cup wird traditionell die bayerische Straßensaison eröffnet. Wenn er mitfährt, dürfe man von ihm nicht viel erwarten, schränkt Schormair ein. Noch ist sein Körper geschwächt. Außerdem muss er in dieser Woche fürs Studium büffeln (2. Semester Wirtschaftswissenschaften an der Fern-Universität Hagen). Am Dienstag war die erste Klausur, am Freitag ist die zweite.

Eingefangen hat sich Schormair den Infekt in Kroatien vor der abschließenden Vier-Etappen-Fahrt von einem Betreuer des Heizomat-Teams, vermutet er. So ließen sich auch die Leistungen erklären. War er bei der Porec Trophy als 16. noch bester Deutscher, blieb er bei der Istrien Spring Trophy als 77. hinter den Erwartungen. Vor der Rundfahrt habe er sich schon „komisch gefühlt”, sagt Schormair.

Der Jungprofi lässt sich durch das Maladsein aber nicht aus der Ruhe bringen. Bis zu seinen Saisonhöhepunkten ist es noch eine Zeit lang hin: Spätestens bei „Rund um den Finanzplatz” (das frühere „Rund um den Henninger Turm” in Frankfurt) am 1. Mai und bei der Bayern Rundfahrt vom 13. bis 17. Mai (2014 45. der Gesamtwertung) will er in bester Verfassung sein.

Gelegenheit, wieder richtig in Form zu kommen, hat Schormair nach dem Schwarzbräu-Cup bei zwei Rennen in Württemberg. Und dann steht am 12. April der Aichacher Frühjahrs-Straßenpreis quasi vor seiner Haustür in Untergriesbach auf dem Programm. „Hochmotiviert” werde er in diesem Rennen sein, verspricht Schormair. 2014, beim Sieg seines Teamkollegen Florenz Knauer, war er in der 13. von 15 Runden auf dem nassen Asphalt gestürzt.