Die Organisation in der mittelalterlichen Stadt mit seinen 240 000 Einwohnern war vorbildlich. In der schönen Halle herrschten ideale Rahmenbedingungen für die Wettkämpfe. „Leider war die sportliche Leistung von mir nicht so hervorragend wie die Wettkampfstätten“, bilanzierte Rentsch.
Über die 800 Meter in der Klasse M 55 qualifizierte sich Rentsch als Dritter (2:24,22 Minuten) locker für das tags darauf stattfindende Finale. Im Endlauf verlief das Rennen für den 57-Jährigen zunächst ideal, bis zu 600 Meter war das Tempo schnell, aber gleichmäßig. Rentsch, der von allen Teilnehmern die beste Zeit über 800 Meter aufwies, lag an aussichtsreicher zweiter Stelle hinter dem Iren Joe Gough. Eingangs der Gegengerade wurde er vom Briten David Wilcock und dem Deutschen Wolfgang Kreemkejedoch überspurtet. „Ich hatte keine Chance mehr, ihnen zu folgen“, sagte Rentsch. Auf der Zielgerade wurde er auch noch von einem weiteren Briten, Alastair Dunlop, überspurtet und beendete den Lauf als enttäuschender Fünfter (2:14,75).
Der 1500-m-Lauf war noch stärker besetzt. Zu den ersten fünf über die 800 Meter kamen noch die drei Erstplatzierten des 3000-m-Laufs und der amtierende Hallenweltrekordler Pierre Faucheur aus Frankreich hinzu. Wie schon über 800 Meter wurde unter der Führungsarbeit von Dunlop aus England ein flottes, gleichmäßiges Tempo gelaufen. Zwei Runden vor Schluss verschärfte Faucheur das Tempo, Rentsch folgte ohne Probleme an zweiter Stelle. Eingangs der letzten Runde ging wiederum in einem unwiderstehlichen Spurt der Ire Gough in Führung. Nur Rentsch konnte ihm kurz folgen, danach tat sich sofort ein Abstand auf, der immer größer wurde. 50 Meter vor der Ziellinie musste der LCA-Läufer entkräftet noch die Briten Wilcock und Dunlop vorbeiziehen lassen und sich als Vierter (4:36,18) erneut ohne Stockerlplatz begnügen.
Leni Bauer wurde in ihrer Altersklasse über 3000 Meter Fünfte (14:05,24) und über 800 Meter Vierte (3:29,02).