Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.01.2015 12:00

Landkreisderby als Schlüsselspiel für Aichacher Handballer

Yannick Braun   will mit den Aichacher Handballern nach der Niedelrage gegen Günzburg heute zurück in die Erfolgsspur. Das wird bei den mit dem Rücken zur Wand stehenden Kissingern aber kein leichtes Unterfangen. 	Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)
Yannick Braun will mit den Aichacher Handballern nach der Niedelrage gegen Günzburg heute zurück in die Erfolgsspur. Das wird bei den mit dem Rücken zur Wand stehenden Kissingern aber kein leichtes Unterfangen. Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)
Yannick Braun will mit den Aichacher Handballern nach der Niedelrage gegen Günzburg heute zurück in die Erfolgsspur. Das wird bei den mit dem Rücken zur Wand stehenden Kissingern aber kein leichtes Unterfangen. Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)
Yannick Braun will mit den Aichacher Handballern nach der Niedelrage gegen Günzburg heute zurück in die Erfolgsspur. Das wird bei den mit dem Rücken zur Wand stehenden Kissingern aber kein leichtes Unterfangen. Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)
Yannick Braun will mit den Aichacher Handballern nach der Niedelrage gegen Günzburg heute zurück in die Erfolgsspur. Das wird bei den mit dem Rücken zur Wand stehenden Kissingern aber kein leichtes Unterfangen. Foto: Robert Baur (Foto: Robert Baur)

„Es war mehr drin, aber unterm Strich haben wir zu viele Fehler gemacht”, analysierte Wolf die Niederlage gegen den Tabellenführer. Letztlich sei seine Mannschaft vom Niveau her „nicht so weit weg” gewesen von den Günzburgern, weshalb es keinen Grund gegeben hätte, enttäuscht zu sein.

Unter ganz anderen Vorzeichen läuft heute der Auftritt des TSV in der Paartalhalle ab. „Für Kissing ist Abstiegskampf pur angesagt, deshalb wird es für uns bestimmt nicht einfach, die Punkte nach Hause zu bringen”, sagt Wolf.

Für den 31-Jährigen ist das Landkreisderby ein Schlüsselspiel. Ob seine Mannschaft danach acht oder vier Punkte Vorsprung auf Kissing habe, das sei schon ein beträchtlicher Unterschied. Vom deutlichen Sieg in der Hinrunde (39:30) lässt sich Wolf nicht blenden. „Das Spiel war lange Zeit ausgeglichen.”

Der Aichacher Coach hat stets betont, dass die Rückrunde schwerer wird aufgrund der Spielplankonstellation. Demnach wehrt er sich auch gegen die Einschätzung, die Aichacher hätten den Klassenerhalt schon weitgehend fixiert. Denn mit all den Mannschaften aus dem Tabellenkeller, die der TSV in der Hinserie in eigener Halle klar in die Schranken gewiesen hat, bekommt er es jetzt auswärts zu tun. Diese Hürden können sich turmhoch aufbauen. Kissing wird die erste Probe aufs Exempel.

Auch KSC-Trainerin Anita Steiner macht kein Hehl aus der enormen Bedeutung der Begegnung: „Für uns wird's immer enger, wir dürfen uns nichts mehr erlauben.” Das 21:24 vor Wochenfrist bei 1871 Augsburg (9./10:16), einem unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf, stieß Steiner besonders sauer auf. „Wir hatten wieder das gleiche Problem wie schon die ganze Saison”, hadert die Vorarbeiterin, die nebenbei noch die A-Jugend des KSC coacht. Im Klartext: „Wir sind nicht in der Lage, über sechzig Minuten gut zu spielen. Mal schaffen wir dreißig Minuten gehobenes BOL-Niveau, aber dann zeigen wir gleich zwanzig Minuten unterstes Bezirksklassenformat.” Fehlende Konstanz ist demnach eine wesentliche Ursache, weshalb den Kissingern der zweite Abstieg binnen eines Jahres droht.

Über die Absenten will Anita Steiner zunächst nicht groß klagen, weil die andere Vereine auch hätten. Aber dann führt sie die fehlenden Routiniers Janos Füsi und Tim Jüschke doch auf, die der sonst blutjungen Truppe Rückhalt gäben. Der Ungar Füsi hat sich zu Saisonbeginn die Achillessehne gerissen, Jüschke hat sich beruflich ins Allgäu verändert. Dazu muss der junge Manuel Buschendorf lädiert passen, dem Anita Steiner eine Menge Potenzial bescheinigt. Diese Ausfälle jedenfalls, hält sie fest, machten sich in der Abwehr deutlich mehr bemerkbar als im Angriff, was an den Gegentoren abzulesen sei; der KSC hat mit 396 (mehr als 30 im Schnitt) mit Abstand die meisten im Zwölferfeld kassiert.

Die nächsten vier Wochen wiesen nicht nur Kissing den Weg im Rennen um den Ligaverbleibt, glaubt Anita Steiner. Die Abstiegszone reicht für sie hinauf bis zu Platz vier, also zum TSV Aichach. Dabei hält sie auf den Reviernachbarn große Stücke. Der „schnelle und moderne Handball”, den der Kollege Wolf spielen lasse, gefällt ihr. Steiner hat die Paarstädter in dieser Saison schon vier Mal beobachtet, weil die sich eine Woche zuvor immer mit dem Kissinger Kontrahenten messen. Dabei stellte sie jedes Mal fest, wie wichtig Gregor Triltsch trotz reduzierter Einsatzzeit für den TSV immer noch ist. Anita Steiner würde viel dafür geben, wenn sie einen wie den 33-Jährigen in ihren Reihen hätte.

Egal, die Kissinger stehen heute beträchtlich unter Erfolgsdruck. Reüssieren werden sie aber nur, wenn sie endlich Beständigkeit in ihr Spiel bringen, da macht sich Anita Steiner nichts vor. Gelingt das nicht, „werden uns die Aichacher den Hintern versohlen”, befürchtet sie.

Christopher Wolf kann den gleichen Kader rekrutieren wie gegen Günzburg. Vielleicht stößt Benedikt Lenz wieder dazu. Der Youngster hatte sich am 29. November in Göggingen die Sehne im linken Daumen angerissen.

Die weiteren Begegnungen des 14. Spieltags: Ichenhausen - 1871 Augsburg, Gersthofen - Schwabmünchen, Günzburg - Friedberg 3, Niederraunau 2 - Bobingen (alle Samstag), Gundelfingen - Göggingen 2 (Sonntag).

Nach der 16:22-Niederlage zum Rückrundenauftakt gegen den Zweiten Wertingen bekommen es die TSV-Frauen (7./6:14 Punkte) am Samstag (17 Uhr) auswärts mit dem VSC Donauwörth zu tun. Der BOL-Dritte (14:6) hat sich im ersten Spiel 2015 mit dem 14:14 gegen den TSV Bobingen (6./10:10) auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. In der Hinrunde besiegte das Team von Trainerin Tini Wonnenberg, das seit 15. November auf einen Sieg wartet, die Donaustädter 20:18.

Jugend: Am Samstag sind zwei Teams im Einsatz: Den Auftakt macht die weibliche C-Jugend um 14 Uhr gegen Waltenhofen an. Im Anschluss um 15.45 Uhr trifft die weibliche A-Jugend in der Landesliga auf Herrsching. Vom klaren Sieg in der Hinrunde lässt sich TSV-Trainer Wolf nicht blenden


Von Herbert Walther
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