Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 27.11.2017 12:00

24:22 gegen Göggingen: Bei der Aufholjagd der Aichacher Handballer bebt die Halle

Was die Gögginger Abwehrspieler   (Nr. 9 Daniel Greving, in der Mitte Dominik von Petersdorff) auch unternahmen, Konstantin Schön war nicht zu stoppen. Der herausragende Aichacher Feldspieler warf acht Tore.	Fotos: Reini Rummel (Fotos: Reini Rummel)
Was die Gögginger Abwehrspieler (Nr. 9 Daniel Greving, in der Mitte Dominik von Petersdorff) auch unternahmen, Konstantin Schön war nicht zu stoppen. Der herausragende Aichacher Feldspieler warf acht Tore. Fotos: Reini Rummel (Fotos: Reini Rummel)
Was die Gögginger Abwehrspieler (Nr. 9 Daniel Greving, in der Mitte Dominik von Petersdorff) auch unternahmen, Konstantin Schön war nicht zu stoppen. Der herausragende Aichacher Feldspieler warf acht Tore. Fotos: Reini Rummel (Fotos: Reini Rummel)
Was die Gögginger Abwehrspieler (Nr. 9 Daniel Greving, in der Mitte Dominik von Petersdorff) auch unternahmen, Konstantin Schön war nicht zu stoppen. Der herausragende Aichacher Feldspieler warf acht Tore. Fotos: Reini Rummel (Fotos: Reini Rummel)
Was die Gögginger Abwehrspieler (Nr. 9 Daniel Greving, in der Mitte Dominik von Petersdorff) auch unternahmen, Konstantin Schön war nicht zu stoppen. Der herausragende Aichacher Feldspieler warf acht Tore. Fotos: Reini Rummel (Fotos: Reini Rummel)

„Heute haben wir ganz schön kämpfen müssen, bis der Sieg unter Dach und Fach war”, fiel Aichachs Coach Manfred Szierbeck nach 60 mitreißenden Minuten ein Stein vom Herzen. In taktischer Hinsicht habe seine Mannschaft beinahe alles umgesetzt, was man vor dem Anpfiff besprochen hätte. „Dennoch haben wir in der ersten Halbzeit nicht genügend Druck entwickelt, was sich in der geringen Trefferausbeute bemerkbar gemacht hat”, betonte der Oberbernbacher. Vier Tore Rückstand seien jedenfalls eine erhebliche Hypothek gewesen.”

Szierbeck wusste aber, wie die Begegnung mit Wiederanpfiff laufen könnte: „Wenn wir Göggingen mit unserem unbändigen Siegeswillen weiter beschäftigen, dann lässt bei denen irgendwann die Kraft nach und dieses Vorhaben ist uns vollauf geglückt. In den letzten Minuten haben wir dann das Ding zugemacht. Ich bin unheimlich stolz auf meine Männer.”

Ob das Spiel allerdings auch so einen Verlauf genommen hätte, wenn Göggingens Patrick Schupp, 25, nicht bereits nach zwei Minuten ausgeschieden wäre, sei dahingestellt. Der mit 60 Toren in acht Spielen erfolgreichste Torschütze der Gäste verletzte sich bei seinem ersten Wurf nach einem Ellbogencheck von Philipp Dachser derart im Gesicht, dass an ein Weitermachen nicht mehr zu denken war. Dachser kam mit einer Zeitstrafe glimpflich davon, für den Ex-Friedberger Schupp, bei dem nicht nur ein Zahn abgebrochen war und weitere wackelten, sondern auch die aufgeschlagene Oberlippe heftig blutete, war vorzeitig Schluss. „Schupps frühes Ausscheiden war sicherlich ein Grund für unsere Niederlage”, sinnierte Göggingens Betreuer Rüdiger von Petersdorff, der Vater von Friedbergs Bayernliga-Keeper Benjamin von Petersdorff, als er sich mit Schupp nach dem Spiel auf den Weg in die Zahnklinik machte.

Den Schock verdauten die Schützlinge von Trainer Florian Pfänder zunächst gut. Aichach ging durch Dachser zwar schnell in Front, doch dann drehte der Spitzenreiter auf und zog auf 5:2 davon (11.). Die Führung hielt, nach 20 Minuten stand es 9:7, ehe Spielmacher Dominik von Petersdorff, der Pfänder als Co-Trainer unterstützt, den 13:9-Pausenstand fixierte.

Was sollte nach dem Wechsel noch Großartiges passieren, wird sich mancher im Gästelager gedacht haben, zumal Stephan Volmering auf 15:10 erhöhte (37.). Volmering war erst nach einer Viertelstunde eingetroffen, nachdem er zuvor die Gögginger Frauen in Günzburg gecoacht hatte. Doch wer gedacht hatte, Aichach würde sich nicht energisch gegen die drohende Niederlage wehren, sah sich alsbald eines Besseren belehrt. Unter den frenetischen Anfeuerungsrufen ihrer Anhänger reduzierten die in dieser Saison nie aufgebenden Paarstädter den Rückstand Tor um Tor, bis der zusammen mit Torwart Stefan Walther überragende Konstantin Schön (insgesamt acht Treffer) erstmals zum 16:16 (50.) ausglich. Da bebte die Halle. Ein Halten gab es fortan nicht mehr, zumal Walther sich wieder einmal von seiner besten Seite zeigte und sich in eine phänomenale Form steigerte. Seinen Gegenüber Maximilian Weber stach der 22-Jährige um Längen aus. Walther im Tor bei Göggingen - das Ergebnis hätte anders ausgesehen, waren sich viele einig.

Als der in der Endphase ganz stark aufspielende Thomas Bauer („Der hat heute ganz wichtige Tore gemacht”/Szierbeck) die Gastgeber mit dem 22:21 (57.) erstmals nach langer Zeit wieder in Führung warf, waren die Aichacher endgültig in die Erfolgsspur eingebogen. Philipp Dachser (zum 23:21) und wiederum Thomas Bauer (24:22) gaben den Gästen den Rest.

„Das ist wirklich ein tolles Gefühl, den Tabellenführer geschlagen zu haben, und ich denke, dass auch die Zuschauer voll auf ihre Kosten gekommen sind”, sprudelte es hernach nur so aus Szierbeck heraus. „Allerdings”, räumte der 52-Jährige ein, „hilft der Sieg nichts, wenn wir am Donnerstag das Nachholspiel in Bobingen nicht gewinnen.” Bei einem Sieg an der Singold würden die Aichacher auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken. Verzichten müssen die Aichacher allerdings auf Dachser, der des Berufs wegen nicht mitwirken kann.

TSV Aichach: Walther, Czok (n. e.); Leopold, Kügle (2), Dachser (5), Lenz, Braun, Bauer (3), Oliver Huber (2), Breitsameter, Schön (8/4), Euba, Schilberth (3), Christoph Huber (1).

TSV Göggingen: Weber, Nissen; Ranz (4), Thoms, Zanker (1), Greving (3), Michael Müller (4/1), Franz Müller, Schupp, von Petersdorff (5), Kreutz, Volmering (5).

Schiedsrichter: Kees/Zofka (beide Günzburg) - Zuschauer: 200 - Siebenmeter: 5/4 - 2/1 - Zeitstrafen: 4 - 4 - Rote Karte: Ranz (59./dritte Zeitstrafe).

Den Aichacher Frauen gelang im Vorspiel in der Landesliga Süd der erste Sieg. Das Schlusslicht bezwang den Vorletzten Schleißheim 28:21 (Bericht folgt). Szierbeck: „Ich bin stolz auf meine Männer” Donnerstag holt TSV in Bobingen nach


Von Heribert Oberhauser
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