Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.10.2017 12:00

Am Ende geht Aichachs Handballern die Kraft aus

Mit sensationellen Paraden hielt   Stefan Walther (links) den TSV Aichach in Schwabmünchen lange im Spiel. Oliver Huber (rechts) bot in der Abwehr eine starke Leistung, warf zudem zwei Tore.	Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)
Mit sensationellen Paraden hielt Stefan Walther (links) den TSV Aichach in Schwabmünchen lange im Spiel. Oliver Huber (rechts) bot in der Abwehr eine starke Leistung, warf zudem zwei Tore. Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)
Mit sensationellen Paraden hielt Stefan Walther (links) den TSV Aichach in Schwabmünchen lange im Spiel. Oliver Huber (rechts) bot in der Abwehr eine starke Leistung, warf zudem zwei Tore. Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)
Mit sensationellen Paraden hielt Stefan Walther (links) den TSV Aichach in Schwabmünchen lange im Spiel. Oliver Huber (rechts) bot in der Abwehr eine starke Leistung, warf zudem zwei Tore. Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)
Mit sensationellen Paraden hielt Stefan Walther (links) den TSV Aichach in Schwabmünchen lange im Spiel. Oliver Huber (rechts) bot in der Abwehr eine starke Leistung, warf zudem zwei Tore. Foto: Kerpf (Foto: Kerpf)

„Schade, dass wir verloren haben”, erklärte Szierbeck gleich nach Spielende, anerkannte aber im gleichen Atemzug: „Die Schwabmünchener waren heute einfach besser als wir und haben deshalb verdient gewonnen.” Dem 52-Jährigen imponierte bei den Menkingern vor allem die Dynamik in der Offensive. „Die spielen den Ball unwahrscheinlich schnell nach vorne und haben unsere Schwächephasen gnadenlos ausgenutzt. Zum Schluss haben wir viel zu wenig Druck auf das Tor der Gastgeber entwickelt und daher keine richtigen Würfe mehr zustande gebracht.”

Dennoch war Szierbeck mit der Vorstellung seiner Jungs im Allgemeinen nicht unzufrieden: „Wir haben 47 Minuten lang hervorragend dagegengehalten und dem Favoriten alles abverlangt. Gelingt es uns, diese Leistung über die gesamte Spielzeit rüberzubringen, sind wir auf dem richtigen Weg”. Szierbeck verhehlte nicht, dass die Rot-Schwarzen den Gelb-Blauen nur deshalb so lange Paroli boten, weil Rückraumschütze Konstantin Schön und Torwart Stefan Walther aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung besonders herausragten. Schön, der acht Minuten vor Schluss wegen eines Revanchefouls mit „Rot” (Szierbeck: „Zum Glück keine Folgen”) vom Parkett verwiesen wurde, traf traumwandlerisch sicher (insgesamt erzielte der 23-Jährige neun der 18 Tore seines Teams), Walther hielt überragend. „Der Stefan hat uns mit seinen sensationellen Paraden im Spiel gehalten”, sprach Szierbeck seinem Zerberus ein dickes Lob aus.

Die Aichacher, die auf Thomas Bauer (Rachenentzündung) und bereits nach 30 Sekunden auf Christoph Huber (brach sich bei einem unglücklichen Zusammenprall den Ringfinger der rechten Hand) verzichten mussten, hielten erstaunlich gut mit, einen Unterschied machten die rund 150 Zuschauer schon in Abschnitt eins kaum aus. Selbst einen 3:5-, 4:7- und später einen 9:11-Rückstand machten sie jeweils wett und gingen mit einem für die zweite Halbzeit hoffnungsvollen 11:11 in die Pause.

Wer gedacht hatte, die Gäste würden nach dem Wechsel einbrechen, sah sich zumindest in den nächsten zehn Minuten eines Besseren belehrt. Bis zur 40. Minute lagen die bis dahin in der Abwehr kompakt stehenden Paarstädter ständig in Front (12:11, 13:12, 14:13, 15:14) und waren drauf und dran, dem Spitzenreiter ein Bein zu stellen. Dann aber forderte das hohe Tempo seinen Tribut. Mit den drei Toren von Sebastian Schüller, Leonhard Reichenberger und Leo Scholz, die ein 14:15 in ein 17:15 drehten, waren die Schwabmünchner in die Erfolgsspur eingebogen. Oliver Huber verkürzte zwar noch einmal auf 16:17, doch als die Heimischen auf 21:17 davonzogen, war die Vorentscheidung gefallen. Szierbeck versuchte den Spielfluss der Gastgeber mit einer Auszeit noch einmal zu unterbinden und letzte Kräfte in seiner Mannschaft zu mobilisieren, jedoch, es half nichts mehr. Mit der roten Karte gegen Schön schwanden die Hoffnungen der Gäste auf die Wende vollends, zum Schluss unterlag Aichach noch klar.

„Beide Mannschaften haben heute ein klasse Spiel auf hohem Niveau abgeliefert”, stellte Schwabmünchens Trainer Marcus Wuttke beiden Teams ein prima Zeugnis aus. „Hinten raus waren wir von der Physis her etwas besser. Das hat den Unterschied ausgemacht. Wir hatten mehr Luft, haben unsere Linie konsequent durchgezogen und viele Chancen herausgespielt, sind aber viel zu oft am überragenden Aichacher Torwart gescheitert. Mit dem Spiel meiner Mannschaft und dem Sieg bin ich natürlich hochzufrieden”, fügte der Ex-Friedberger Wuttke hinzu.

TSV Schwabmünchen: Wenninger, Hübenthal; Merbold, Gleich, Konstantin Scholz, Bürgle (3), Schüller (2), Bartl, Hänsel (1), Leonhard Scholz (3/1), Reichenberger (7), Strehle (2), Reinsch (4/1), Lindner (3).

TSV Aichach: Walther, Czok; Kügle, Dachser (3), Maus (2), Leopold, Braun, Oliver Huber (2), Breitsameter, Schön (9/1), Euba, Schilberth (1), Christoph Huber, Stubner (1).

Schiedsrichter: Vathke/Walter (beide DJK Hochzoll). - Zuschauer: 150. - Siebenmeter: 2/2 - 1/1. - Zeitstrafen: 1 - 3. - Rote Karte: Schön (52.). Szierbeck: „Wir haben dem Favoriten 47 Minuten alles abverlangt”


Von Heribert Oberhauser
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