Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.03.2017 12:00

Mannschaft hält Wort

Für seinen Trainer   Udo Mesch hat Christoph Huber in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht. Zum 25:22-Auswärtssieg beim TSV Göggingen steuerte er vier Treffer bei. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Für seinen Trainer Udo Mesch hat Christoph Huber in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht. Zum 25:22-Auswärtssieg beim TSV Göggingen steuerte er vier Treffer bei. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Für seinen Trainer Udo Mesch hat Christoph Huber in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht. Zum 25:22-Auswärtssieg beim TSV Göggingen steuerte er vier Treffer bei. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Für seinen Trainer Udo Mesch hat Christoph Huber in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht. Zum 25:22-Auswärtssieg beim TSV Göggingen steuerte er vier Treffer bei. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Für seinen Trainer Udo Mesch hat Christoph Huber in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht. Zum 25:22-Auswärtssieg beim TSV Göggingen steuerte er vier Treffer bei. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Immerhin konnte er mit der Vorstellung seiner Mannen nach dem Seitenwechsel „gut leben, das war schon eine sehr gute Halbzeit”. Schlüssel zum Erfolg war eine hervorragende Abwehrarbeit, anders als noch in Bobingen, als eine Defensive praktisch nicht existierte. Diesmal gingen die Aichacher in der Deckung ganz anders zu Werke. Gerade im zweiten Abschnitt attackierten sie Göggingens Rückraumspieler frühzeitig, verwickelten sie in Zweikämpfe und hielten sie so vom eigenen Gehäuse fern. Dem Tabellendritten fiel im Angriff nicht mehr viel ein, wie er die TSV-Abwehr knacken könnte, in den zweiten 30 Minuten gelangen ihm nur noch zehn Treffer.

Mit seiner Abwehr war Mesch aber auch schon vor der Pause zufrieden gewesen, nur leisteten sich da seine Schützlinge im Angriff noch zu viele Fehlwürfe - für den Stettenhofener nach so einer Darbietung wie in der Vorwoche nichts Ungewöhnliches. „So ein Spiel wie in Bobingen schüttelt man nicht einfach aus den Klamotten. Da muss man erst wieder Sicherheit reinbringen”, sagte Mesch.

Vielleicht lag es aber auch an der tristen Atmosphäre in der Erhard-Wunderlich-Halle - die Augsburger Sporthalle trägt inzwischen den Namen des berühmtesten Handballers der Stadt, der 2012 im Alter von 55 Jahren einem Hautkrebsleiden erlag. Die Gögginger mussten in den Betonbunker am Rosenauberg ausweichen, weil ihre Heimspielstätte, die Anton-Bezler-Halle, wegen einer anderen Veranstaltung blockiert war. Auch wenn die TSV-Handballer einmal in der Woche in der 3000 Zuschauer fassenden Arena üben, so hatten sie bestimmt keinen Heimvorteil. Denn auch das Besucherinteresse hielt sich am Samstagabend sehr in Grenzen, die Sporthalle war gerade einmal zu etwas mehr als ein Prozent ausgelastet.

Aichachs Handballer benötigten nach der Pleite von Bobingen und eben der ungewöhnlichen Atmosphäre eine Anlaufzeit, bis sie in der Partie angekommen waren. Als Göggingen über 4:4 (8.) binnen sechs Minuten auf 8:4 davonzog, nahm Mesch eine Auszeit, die zunächst keine Wirkung zeigt. Nach 23 Minuten betrug der Rückstand nach wie vor vier Tore (6:10), weil auch Thomas Bauer in dieser Phase einen Strafwurf versemmelte. Aber durch die schon vor der Pause gute Abwehrarbeit zwangen die Aichacher die Gögginger auch immer wieder zu Fehlern im Angriff. Jetzt funktionierte bei den Paarstädtern auch das Umschaltspiel. Als Konstantin Schön wenige Sekunden vor der Pause einen Siebenmeter zum 10:11 verwandelte, war die Partie längst wieder offen. Ärgerlich nur, dass Göggingens Michael Prieler eine Lücke im Aichacher Block fand und einen direkten Freiwurf zur 12:10-Halbzeitführung verwandeln konnte.

Aber dieser aus Aichacher Sicht unnötige Gegentreffer warf die Rot-Weißen nicht um, auch wenn Göggingen noch einmal auf drei Tore davonzog (15:12/36.). Doch das sollte für die Gastgeber die letzte Führung an diesem Abend gewesen sein. Im Angriff avancierte jetzt Schön zum Aichacher Protagonisten, warf in der zweiten Halbzeit sieben seiner neun Treffer und verwandelte auch alle vier Siebenmeter recht sicher. Mit einem Strafwurf brachte der Rückraumspieler Aichach erstmals in Führung (16:15/44.). Jetzt kippte die Partie zugunsten der Aichacher, auch wenn Göggingen noch einmal gleichstellen konnte (17:17/48.).

Doch Meschs Mannschaft ließ sich nicht mehr von der Siegerstraße abdrängen. Als Benedikt Lenz (23:19/56.) und Christoph Huber (24:20/57.) - für Mesch haben die beiden die größte Entwicklung in dieser Saison gemacht - die Aichacher jeweils mit vier Toren in Front brachten, war die Sache gegessen. Mesch findet's daher umso bitterer, dass Lenz in der nächsten Saison wegen eines einjährigen Australien-Aufenthalts eine Handballpause einlegen wird. „Lenz reißt eine Lücke in den Rückraum”, so der TSV-Trainer.

TSV Göggingen: Weber; Ranz (5), Pfänder, Artmann (1), Kenbon (1), Müller (8/2 Siebenmeter), Römmele (1), Stegmann, von Petersdorff (5/2), Prieler (1).

TSV Aichach: Walther; Kügle, Dachser (3), Lenz (4), Stubner, Braun, Bauer (4/1), Oliver Huber, Bräutigam, Schön (9/4), Euba (1), Christoph Huber (4).

Schiedsrichter: Wildegger /Riessner (Schwabmünchen/Königsbrunn). - Zuschauer: 41. - Zeitstrafen: 3:7. - Rote Karte: Kenbon (54./Foul). Schön trumpft im zweiten Abschnitt auf


Von Herbert Walther
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