Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.01.2015 12:00

Vor dem FC Affing liegt ein weiter Weg

Ob Marco Küntzel beim FC Affing   seine Kommandos in der Frühjahrsrunde auf dem Feld oder an der Seitenlinie geben wird, wird sich zeigen.Der 39-Jährige jedenfalls wird sich für den Part des Spielertrainers rüsten. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Ob Marco Küntzel beim FC Affing seine Kommandos in der Frühjahrsrunde auf dem Feld oder an der Seitenlinie geben wird, wird sich zeigen.Der 39-Jährige jedenfalls wird sich für den Part des Spielertrainers rüsten. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Ob Marco Küntzel beim FC Affing seine Kommandos in der Frühjahrsrunde auf dem Feld oder an der Seitenlinie geben wird, wird sich zeigen.Der 39-Jährige jedenfalls wird sich für den Part des Spielertrainers rüsten. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Ob Marco Küntzel beim FC Affing seine Kommandos in der Frühjahrsrunde auf dem Feld oder an der Seitenlinie geben wird, wird sich zeigen.Der 39-Jährige jedenfalls wird sich für den Part des Spielertrainers rüsten. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Ob Marco Küntzel beim FC Affing seine Kommandos in der Frühjahrsrunde auf dem Feld oder an der Seitenlinie geben wird, wird sich zeigen.Der 39-Jährige jedenfalls wird sich für den Part des Spielertrainers rüsten. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Knapp zehn Wochen konnten die Spieler des Südwest-Landesligisten regenerieren (ihr letzter Wettkampf 2014 war am 22. November in Oberweikertshofen), mit der Halle hatten sie heuer nichts am Hut. „Die Pause hat den Jungs gutgetan”, ist Küntzel überzeugt. Immerhin fiel für die Rot-Schwarzen aufgrund der (misslungenen) Relegation praktisch die Sommerpause flach - und in vier Monaten drohen ihnen die gleichen Strapazen. Wenn man sich die Tabelle betrachtet, dann ist die erneute Qualifikation, allerdings eine Ebene tiefer, das realistische Ziel. Affing überwintert mit 14 Punkten auf Relegationsplatz 16, der Dreizehnte Dinkelsbühl als Erster überm Strich ist acht Punkte entfernt, hat aber zwei Spiele mehr absolviert.

Fünf Wochen gelte es jetzt „Gas zu geben”, sagt Küntzel. Die Vorbereitung muss unbedingt sitzen. Ein Fehlstart wäre fatal, denn zum einen stehen nur noch 14 Spiele aus, und dann geht es am 8. März zu Hause gleich gegen den einzigen Mittelfranken im Achtzehnerfeld. „Wenn wir Dinkelsbühl noch überholen wollen, dann müssen wir dieses Spiel unbedingt gewinnen”, stellt der Ex-Profi (66 Bundesligaspiele) klar. Aber primär gehe es darum, den direkten Abstieg zu vermeiden.

Küntzel war sich im Spätherbst lange nicht darüber im Klaren, ob er die Saison in Affing zu Ende bringen solle. Der Mecklenburger, am 1. September nach dem Abschied von Klaus Wünsch und der Interimslösung Jürgen Schmid offiziell installiert, war vom fußballerischen Niveau her zuletzt etwas anderes gewohnt; mit dem BC Aichach holte er in der vergangenen Spielzeit den Bayernligatitel. Dass es beim Ballspiel-Club nicht in der Regionalliga weiterging, war nicht seine Schuld. Nach vielen Gesprächen mit den Verantwortlichen des FC Affing hat er sich durchgerungen zu bleiben. Was die Verletzungsseuche betrifft, kann es ja nicht so weitergehen, hat sich Küntzel bei seiner Zusage vor allem gedacht. Im Herbst standen bisweilen neun Stammkräfte auf der Absentenliste.

Aktuell hat Küntzel 20 Feldspieler auf seinem Zettel stehen neben den Torhütern Sven Wernberger und Florian Riegel. So viel Personal hatte er kaum einmal beim BCA. In Affings Aufgebot indes stecken Unwägbarkeiten durch Spieler, die nach langwierigen Verletzungen zurückkehren. Alex Thiel hat letztmals im Juni in Vilzing gespielt, danach wollte er mit einem zusammengeflickten Syndesmoseband partout nicht mehr auf die Beine kommen, bei Giuliano Manno riss im ersten Testspiel im Juli das Kreuzband, die gleiche Blessur zog sich im April 2014 Neuzugang Florian Sandner (TSG Thannhausen) zu, der seither nicht mehr gegen den Ball getreten hatr.

Küntzel weiß also nicht, woran er ist mit diesem Trio, zumal Training auf Kunstrasen bei derartigen Rupturen nicht eben förderlich ist. Neun Übungseinheiten hat Affing auf dem Firnhaberauer Plastikgeläuf gebucht (die erste morgen, dazu geht's vier Mal ins Gersthofener Soccer Center). Der Trainer wird den dreien Zeit geben, er schließt auch Rückschläge nicht aus. In der Wintervorbereitung müsse man immer mit ein paar Verletzten rechnen, aber die könne der FCA jetzt kompensieren.

Neben Sandner sind Max Merwald (spielte letztmals im September für Ismaning), Michal Korenik (Thannhausen) und Dominic Wünsch (Pipinsried) neu beim FCA. Diesem Quartett stehen die Abgänge von Nino Kindermann (Schwaben Augsburg) und Armin Failer (Stätzling) gegenüber. Ronny Roth (zu Aindling) war ohnehin nur eine Karteileiche. Auf Merwald freue er sich besonders, sagt Küntzel. Der Student an der Augsburger Uni trainiert schon seit geraumer Zeit mit und soll künftig im zentralen Mittelfeld die Fäden ziehen. Korenik und Wünsch waren ohnehin zwei Wunschspieler des Vorarbeiters. Die beiden sind an den Flanken und damit dort zu Hause, wo bei Affing in der Herbstserie vieles im Argen lag.

Das malade Flügelspiel war für Küntzel auch eine wesentliche Ursache dafür, dass Simon Knauer überhaupt nicht ins Spiel gekommen ist. Knauer lebe von seinen Mitspielern, aber die hätten ihn vernachlässigt, bedeutet der Frontmann, schiebt aber sogleich nach, der Ex-Aindlinger müsse „auch mehr tun”.

Welche Rolle er selbst in den letzten zwei Fünfteln der Punktrunde spielen wird, weiß Küntzel noch nicht. Im Herbst war er bei manch unerquicklichem Affinger Auftritt mit Erfahrung und Können der Einzige, der dem Spiel Kontur verlieh. Er werde jedenfalls auch für den Part des Spielertrainers gewappnet sein, sagt Küntzel. Nur wäre es ein großer Fehler, verließe sich seine Mannschaft weiter auf den Trainer. „Die Spieler müssen selbst die Initiative ergreifen.”

Bis zum Klassenerhalt ist es ein weiter und dornenreicher Weg, da macht sich Küntzel nichts vor. „Aber wenn wir alle fit sind und die richtige Einstellung einbringen, können wir das Unmögliche möglich machen.” Unwägbarkeiten beim Comeback der Langzeitverletzten


Von Heribert Oberhauser
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